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Revolutionäres Subjekt

 
  • Why I don’t consider myself an anarchist or left communist anymore
    by "Lefty" Hooligan (MaximumRockNRoll, San Francisco)


  • Letter from Berlin: The anti-anti-Zionists By Benjamin Weinthal (haaretz, 07/08/2007).
    Die pro-israelische Linke

  • Martin Kloke: "Das zionistische Staatsgebilde als Brückenkopf des Imperialismus".
    Vor vierzig Jahren wurde die neue deutsche Linke antiisraelisch. (Eurozine, Merkur Nr. 698, Juni 2007).
    Der SDS-Bundesvorsitzende Reimut Reiche stellte in einem Brief vom 13. Juni 1967 an den Spiegel fest: "An unserer Position ist soviel richtig, daß wir es nicht nötig haben, philosemitisch aufzutreten, eben darum, weil wir keine rassistischen Probleme haben und weil wir keinen Antisemitismus zu bewältigen haben. Wenn wir unsere jetzige Berlin-'Krakelerei' abgeschlossen haben und anfangen, uns politisch eingehend mit der Nahost-Krise zu befassen, wird unsere Stellungnahme bestimmt um einiges schärfer, auch in der Kritik an der Position der Verbündeten Israels und auch in der Kritik an dem umgekehrten Antisemitismus, der zur Zeit in der BRD produziert wird."...
    Auf institutioneller Ebene entschied sich als erster relevanter linker Verband der SDS auf seiner 22. Delegiertenkonferenz im September 1967 für einen uneingeschränkt antizionistischen Kurs, nachdem er sich während des Sechstagekriegs noch überwiegend neutralistisch geriert hatte. Während einer auf Initiative der Frankfurter und Heidelberger SDS-Gruppen zustande gekommenen Diskussion legte die Konferenz ihrer Organisation ein "Material" vor, das sich bereits zu diesem Zeitpunkt des gesamten terminologischen Arsenals antizionistischer Agitation der späteren Palästina-Solidaritätsbewegung bediente: "Der Krieg zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn kann nur auf dem Hintergrund des antiimperialistischen Kampfes der arabischen Völker gegen die Unterdrückung durch den angloamerikanischen Imperialismus analysiert werden [...] Der SDS verurteilt die israelische Aggression gegen die antiimperialistischen Kräfte im Nahen Osten."
    Mochten die SDSler den Staat Israel nur noch als "Brückenkopf des westlichen Imperialismus in Arabien" begreifen, so konnte auch die historische Funktion des Zionismus für die nationale und soziale Emanzipation vieler Juden nicht mehr in ihren Blickwinkel rücken: "Zionistische Kolonisierung Palästinas hieß und heißt bis heute: Vertreibung und Unterdrückung der dort lebenden eingeborenen arabischen Bevölkerung durch eine privilegierte Siedlerschicht." Zwar verurteilten die Delegierten die antisemitisch-rassistischen Tendenzen von Teilen der arabischen Kriegspropaganda, doch sprachen sie dem real existierenden Israel jede historisch-politische Legitimität ab: "Die Anerkennung des Existenzrechts der in Palästina lebenden Juden durch die sozialrevolutionäre Bewegung in den arabischen Ländern darf nicht identisch sein mit der Anerkennung Israels als Brückenkopf des Imperialismus und als zionistisches Staatsgebilde."
    Ein Schulterschluß zwischen SDSlern und in der Bundesrepublik lebenden Arabern bahnte sich an, als im Juni 1969 der israelische Botschafter Asher Ben Nathan den Dialog mit deutschen Studenten suchte. In Frankfurt unterbrachen Mitglieder des örtlichen SDS, der Al Fatah sowie des "Israelischen Revolutionären Aktionskomitees" Ben Nathans Ausführungen durch Sprechchöre wie "Nazi-Kiesinger und Ben Nathan, eine Clique mit Dajan", "Zionisten raus aus Palästina".
    Auf Einladung der Al Fatah bereiste Ende Juli 1969 ein knappes Dutzend führender SDS-Mitglie der mit weiteren internationalen Teilnehmern das Haschemitische Königreich Jordanien. Die Idee einer anschließenden Erkundungsreise nach Israel zwecks kritischer Überprüfung des eigenen Standpunkts hielt die deutsche Besuchergruppe für abwegig.
    Kontakte zum palästinensischen "Widerstand" wurden auch in der Folgezeit gepflegt: An einer PLO-Konferenz im Dezember 1969 nahmen zweihundert ausländische Gäste teil, darunter der SDS-Vorsitzende Udo Knapp sowie Joschka Fischer (beide haben ihren antizionistischen Affekt Jahre später freilich nachhaltig verloren). Auch wenn das Erinnerungsvermögen einiger Teilnehmer getrübt zu sein scheint, gilt als sicher, daß in den Reden von Algier der "Endsieg" über Israel beschworen wurde.
    In einem am 18. Februar 1970 gemeinsam mit anderen Gruppen verfaßten Aufruf zum Teach-in gegen den Besuch des israelischen Außenministers ließ der Frankfurter SDS verlautbaren: "Der Besuch Abba Ebans, der als Vertreter eines rassistischen Staates in die Bundesrepublik reist, muß zu einer Demonstration und zum Protest gegen den zionistischen, ökonomisch und politisch parasitären Staat Israel und seine imperialistische Funktion im Nahen Osten werden... Der palästinensische Kampf ist ein Bestandteil des Kampfes aller unterdrückten Völker der Dritten Welt gegen den Imperialismus [...] Nieder mit dem chauvinistischen und rassistischen Staatsgebilde Israel."

    Blogger UnderTakeThisLaw schreibt dazu: 
    So kam auf der 22. Delegiertenkonferenz (4.-8. Sept. 1967) in dem entscheidenden Referat von Dutschke und Krahl nicht nur das Schlagwort von der „Propaganda der Tat“ auf, sondern es wurde auch eine Resolution zur Abstimmung vorgelegt, in der Israel als der „Brückenkopf des Imperialismus“ gegeißelt wurde. Gleich zu Anfang heißt es:

    “ Der Krieg zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn kann nur auf dem Hintergrund des antiimperialistischen Kampfes der arabischen Völker gegen die Unterdrückung durch den angloamerikanischen Imperialismus analysiert werden. [...] Zionistische Kolonisierung Palästinas hieß und heißt bis heute: Vertreibung und Unterdrückung der dort lebenden eingeborenen palästinensischen Bevölkerung durch eine privilegierte Siedlerschicht. [...] Die Anerkennung des Existenzrechts der in Palästina lebenden Juden durch die sozialrevolutionäre Bewegung in den arabischen Ländern darf nicht identisch sein mit der Anerkennung Israels als Brückenkopf des Imperialismus und als zionistisches Staatsgebilde.“ (Zitiert nach Martin Kloke aus seinem Buch "Israel und die deutsche Linke. Zur Geschichte eines schwierigen Verhältnisses").

    Hier findet sich die Munition für die Argumentation der Linken für Jahrzehnte: Israel wird das Existenzrecht aberkannt, ein bipolares Weltbild zwischen „Imperialismus“ und „sozialrevolutionärer Bewegung“ gespannt, das durch die Aufpfropfung ideologischer Großkategorien – Kapitalismus hier, Sozialismus da – gegen den berechtigten Vorwurf der antisemitischen Aufladung des Konfliktes immunisieren sollte.

    Kommentar des Webmasters: Laut Tilmann Fichter hat Rudi Dutschke eine Abstimmung über diese Resolution verhindert, weil er eine Mehrheit gegen Israel befürchtete (taz, 25.10.2005):
    Der SDS hatte immer sehr gute Kontakte zu linkszionistischen Gruppen, schon lange vor 1969. Der SDS fühlte sich als Unterstützergruppe für die Linkszionisten in Israel, die gegen die israelische Besatzungspolitik seit 1967 waren. Bei einem wichtigen SDS-Kongress 1967 haben Heidelberger Genossen eine Resolution vorgelegt, dass der SDS alle Kontakte nach Israel abbricht. Ich war dabei! Da hat Rudi Dutschke interveniert und gedroht, wenn das abgestimmt werde, wenn die Maoisten da eine Mehrheit mobilisieren, dann würden die Berliner ausziehen. Er sollte nicht zur Abstimmung kommen. Rudi war da ganz eindeutig. Er war mit linkszionistischen Kreisen befreundet und hatte keine antisemitischen Positionen. Dieser Antrag ist nicht abgestimmt worden. Die Sache wurde vertagt. Dann kam der Anschlag auf Rudi. Danach fehlte uns der reflektierteste Freund der israelischen Linken. Solange der SDS noch funktionierte, hat er verhindert, dass die westdeutsche Linke auf einen klar antiisraelischen Kurs gegangen ist.
    Hier irrt Tilmann. Er irrt nicht bezüglich Rudis Haltung zu Israel, aber er irrt, was den SDS als Organisation angeht. Es ist zwar richtig, dass der SDS als Gesamtverband keine antiisraelische Resolution verabschiedet hat, aber die starken Ortsgruppen in Heidelberg und Frankfurt haben die von ihm als maoistisch apostrophierte Position gegen das Existenzrecht Israels propagiert. Selbst in Berlin machte sich eine pro-Fatah-Stimmung breit, die sich bei einigen Protagonisten, so bei Dieter Kunzelmann, bis zum Antisemitismus auswuchsen.

     

  • Ulrike Marie Meinhof, 1967: Drei Freunde Israels. In: Deutscher, Isaac: Der israelisch-arabische Konflikt. Voltaire Flugschrift 21, Frankfurt/Main: "Es gibt für die europäische Linke keinen Grund, ihre Solidarität mit den Verfolgten aufzugeben, sie reicht in die Gegenwart und schließt den Staat Israel ein (...) Wer den Bestand dieses Staates glaubt zur Disposition stellen zu sollen, muss wissen, dass nicht die Täter, sondern wiederum die Opfer von damals getroffen würden."1
    Der von Ulrike Meinhof für die RAF verfasste Text "Schwarzer September in München- Zur Strategie des antiimperialistischen Kampfes"[9], lobt sie diesen Anschlag auf die neun Israelischen Sportler, denn er sei "gleichzeitig antiimperialistisch, antifaschistisch und internationalistisch". Weiter heißt es dort "Israel verliert Krokodilstränen. Es hat seine Sportler verheizt wie die Nazis die Juden- Brennmaterial für die imperialistische Außenpolitik."([9] nach "Rote Armee Fraktion- Texte und Materialen zur Geschichte der RAF" erschienen im ID- Verlag).
    Und im Prozess erklärt sie: "Das deutsche Proletariat hat den Faschismus nicht niederhalten, den rassistischen Frevel an Millionen jüdischer Mitbürger, die Ermordung von sechs Millionen europäischen Juden nicht verhindern können. Die reaktionäre zionistische Ideologie konnte nur unter dem Eindruck der faschistischen Ausrottungspolitik zu einer politischen Kraft werden. Mit der mitleidlosen und grausamen Vertreibung des palästinensischen Volkes aus seinem seit zweitausend Jahren angestammten Lebensraum hat der Zionismus auf makabre Weise das Erbe des deutschen Faschismus angetreten." (Rote Hilfe 1973, 127, in Klaus Kindler, Ticket To Ride, trend, 7/8-01)

  • Christian Rickens: Linkssein ist wieder hip (Spiegel, 19.8.08): "Ich argumentiere für eine linke Perspektive, die politische Freiheit deutlich höher bewertet, als es Linkspartei und dem linken Flüge der SPD derzeit in den Sinn kommt. Zugleich will ich diesen neuen linken Liberalismus auf revisionistischem Wege verwirklicht sehen - durch das Werben um Menschen und Mehrheiten. Für eine wie auch immer geartete revolutionäre Veränderung in Deutschland sehe ich keine realistische Option, und noch wichtiger: keine Legitimation."

  • Dietmar Dath: Neues Sozialistisches Manifest. „Maschinenwinter. Wissen, Technik, Sozialismus. Eine Streitschrift“. Suhrkamp, 130 Seiten, 10 Euro. Besprochen von Cord Riechelmann, FAZ, 10.6.08.

    Dietmar Dath im Jahr 2008 lässt keinen Zweifel aufkommen, woran er anknüpft. „Lenins ,Was tun?' setzt an einer Evidenzwahrheit an, die heute so gut wie alle öffentlich agierenden Linken vergessen zu haben scheinen: Wenn mein Ziel ist, die Besitzlosen zu befreien und die Geschichte planbar zu machen, dann muss ich mir darüber klar sein, dass diese Besitzlosen nicht irgendwann nach Feierabend das bestehende System sprengen können.“ Der Kapitalismus kann nur in seiner Abschaffung überwunden werden. Punkt. Und warum er abgeschafft werden muss, lässt sich an wenigen Zahlen demonstrieren: 1960 hatten die zwanzig reichsten Prozent der Weltbevölkerung ein dreißig Mal höheres Einkommen als die zwanzig ärmsten. 1995 ist das Einkommen der Reichsten fünfundachtzig Mal höher. Diese monströse Ungleichheit lässt sich mit moralischen Begriffen nicht mehr fassen, zumal in diesen Zahlen auch ein stetig wachsendes Heer von Menschen aufgehoben ist, das nicht einmal mehr ausgebeutet wird, weil es keinen Mehrwert mehr produziert. Es wird nur noch geduldet. Daraus resultiert eine ungeheure Spaltung der Menschen, die, darwinistisch aufgeladen, zu einer neuen Artbildung führen könnte. Aus dem Gattungswesen Mensch werden zwei Arten, Herren und Knechte,

  • Jan Philipp Reemtsma:  Lust an Gewalt. Die RAF fasziniert noch heute. Viele glauben, sie habe aus politischen Motiven gehandelt. Das ist ein Irrtum. Tatsächlich waren ihre Taten von Größenwahn und Machtgier geprägt. (DIE ZEIT, 08.03.2007 ). Dostojewskij hat sich mit dem anarchistischen Terrorismus seiner Zeit beschäftigt, und dabei ist er zu Einsichten gekommen, die über seinen eigenen zeitlichen Horizont weit hinausreichten. Der Roman Die Dämonen war zu Teilen schon vor dem Netschajew-Prozess geschrieben, aber der Mord an Iwanow und das Phänomen Netschajew gehören unmittelbar zu seiner Vorgeschichte. Das Gedankenexperiment, das sich in ihm findet, kann man als Antwort auf die Frage verstehen: »Wie war es nur möglich, dass Netschajew Erfolg haben konnte? Wie konnte er überhaupt Anhänger sammeln und sie dazu bringen, einen brutalen Meuchelmord zu begehen?« Dostojewskij verweigert sich konsequent allen Versuchen, die Existenz und die Aktivitäten von terroristischen Gruppen aus irgendwelchen politischen Absichten heraus zu erklären. Vielmehr deutet er die terroristische Gewalt als Lebensform einer Gruppe .... Der Vorwurf der RAF, der der nämliche war, den die Terroristen in den Dämonen ihrem Umfeld machen – der der Feigheit nämlich –, weckte bei vielen das unbehagliche Gefühl: Die könnten recht haben. ... Es erstaunt nicht, dass wir das Dostojewskijsche Personal in der RAF wiederfinden: den Theoretiker (Horst Mahler), den wütenden Affekt gegen Theorie (Baader und Meinhof) und die Parolen des »Genug geredet«, die auf das »Geschwätz der ›Linken‹ nichts geben(…), weil es ohne Folgen und Taten geblieben ist«. Wir haben die Fantasie, Teil einer länderumspannenden Befreiungsaktion zu sein, und schließlich haben wir den Mord am Gruppenmitglied Homann, der von der Gruppe, angeführt von Baader, im jordanischen Trainingscamp beinahe vollzogen worden wäre, wäre sie nicht von Palästinensern entwaffnet worden. ... Der ehemalige RAF-Kurier Volker Speitel hat es einmal so formuliert: »Der Eintritt in die Gruppe, das Aufsaugen ihrer Norm und die Knarre am Gürtel entwickeln ihn dann schon, den ›neuen‹ Menschen. Er ist Herr über Leben und Tod geworden, bestimmt, was gut und böse ist, nimmt sich, was er braucht und von wem er es will; er ist Richter, Diktator und Gott in einer Person – wenn auch für den Preis, daß er es nur für kurze Zeit sein kann.«

  • Peter Schneider: Rächer wollen sie sein. Todeskult, Größenwahn, Eitelkeit: Osama bin Ladens Terroristen und die RAF haben vieles gemeinsam. (DIE ZEIT, 08.03.2007). Vieles, was unter dem Namen Islamismus oder Islamofaschismus Schlagzeilen gemacht hat – der Todeskult, der Größenwahn, die pfauenhafte Eitelkeit der Führer –, finden wir bei westlichen Vorgängern Osama bin Ladens vorgebildet. Osama bin Laden gilt in weiten Teilen der muslimischen Welt als Che Guevara des Ostens. Bei genauerem Hinsehen stellt sich heraus, dass Osama bin Ladens Anhänger mit ihrem Vergleich gar nicht so falsch liegen, wie die empörte Che-Guevara-Gemeinde meint. Der gefeierte Comandante, den Jean-Paul Sartre den »vollkommensten Menschen unserer Zeit« nannte, war alles andere als ein Held der Freiheit. Che Guevara – und nicht Fidel Castro – war es, der gleich nach dem Sieg in Kuba Straf- und Arbeitslager einführte. Er – und nicht Fidel Castro – hat das Leben und die Arbeit in Kuba nach dem Sieg der Revolution militarisiert und persönlich über die Ausführung von (wahrscheinlich Hunderten von) Todesurteilen wegen »Verbrechen gegen die Revolution« gewacht. Che Guevara brüstete sich damit, notfalls das gesamte kubanische Volk im Kampf für die Revolution zu opfern und Atombomben auf New York zu werfen. Régis Debray, damals noch Che Guevaras bedingungsloser Anhänger, vermisste bei seinen Gesinnungsgenossen in Europa die »Abwesenheit des menschlichen Selbstopfers«....Aus ihrer Todesbereitschaft bezog die deutsche RAF ihr Überlegenheitsgefühl und die Verachtung gegenüber den »Revolutionsschwätzern« und »liberalen Arschlöchern«, die etwa in Hungerstreiks für die Rechte der »politischen Gefangenen« stritten. Umgekehrt empfanden nicht wenige der »klammheimlichen« Sympathisanten ihre Unfähigkeit, den »letzten Schritt« zu tun, als Feigheit – ein Kapital für moralische Erpressung, mit dem die RAF ausgiebig wucherte. Ein Bekenntnis wie »Ihr liebt das Leben, wir lieben den Tod« hätte man, vielleicht mit einem zynischen Lächeln auf den Lippen, auch von Andreas Baader hören können....Er handelte nach einem neuen Katechismus, der – nach dem Muster des russischen Anarchisten Sergej Netschajew – den bürgerlichen Wertekanon auf den Kopf stellte....Osama bin Laden blieb es vorbehalten, das Programm für die ultimative terroristische Barbarei zu formulieren. Jeder amerikanische Steuerzahler, sagte er, sei ein legitimes militärisches Ziel....Mit Ausnahme Hitlers hat niemand vor bin Laden die Ermordung einer möglichst großen Zahl von Zivilisten zu seinem revolutionären Ziel erklärt. Der religiös verbrämte Nihilismus der islamistischen Terroristen ist nicht ein Kind der Prä-, sondern der Postmoderne, ... eine gruppeninterne Dynamik und Pathologie in den Selbstlauf des Hasses und der Gewalt, die sich – mit rasant abnehmendem Bezug zur Außenwelt – am Ende nur noch aus sich selbst ernährte.

  • Manifest der 12 "Gemeinsam gegen den neuen Totalitarismus"
    Nachdem die Welt den Faschismus, den Nazismus und den Stalinismus besiegt hat, sieht sie sich einer neuen weltweiten totalitären Bedrohung gegenüber: dem Islamismus.
    Ayaan Hirsi Ali, Chahla Chafiq, Caroline Fourest, Bernard-Henri Lévy; Irshad Manji, Mehdi Mozaffari, Maryam Namazie, Taslima Nasreen; Salman Rushdie, Antoine Sfeir, Philippe Val, Ibn Warraq (Welt, 02.03.06)

     

  • Defending the West: A Critique of Edward Said by Ibn Warraq.
    Book Description
    This is the first systematic critique of Edward Said's influential work, Orientalism, a book that for almost three decades has received wide acclaim, voluminous commentary, and translation into more than fifteen languages. Said’s main thesis was that the Western image of the East was heavily biased by colonialist attitudes, racism, and more than two centuries of political exploitation. Although Said’s critique was controversial, the impact of his ideas has been a pervasive rethinking of Western perceptions of Eastern cultures, plus a tendency to view all scholarship in Oriental Studies as tainted by considerations of power and prejudice.

    In this thorough reconsideration of Said’s famous work, Ibn Warraq argues that Said’s case against the West is seriously flawed. Warraq accuses Said of not only willfully misinterpreting the work of many scholars, but also of systematically misrepresenting Western civilization as a whole. With example after example, he shows that ever since the Greeks Western civilization has always had a strand in its very makeup that has accepted non-Westerners with open arms and has ever been open to foreign ideas. The author also criticizes Said for inadequate methodology, incoherent arguments, and a faulty historical understanding. He points out, not only Said’s tendentious interpretations, but historical howlers that would make a sophomore blush. Warraq further looks at the destructive influence of Said's study on the history of Western painting, especially of the 19th century, and shows how, once again, the epigones of Said have succeeded in relegating thousands of first-class paintings to the lofts and storage rooms of major museums. An extended appendix reconsiders the value of 18th- and 19th-century Orientalist scholars and artists, whose work fell into disrepute as a result of Said’s work.
    About the Author
    Ibn Warraq is the highly acclaimed author of Why I Am Not a Muslim and the editor of The Origins of the Koran, The Quest for the Historical Muhammad, What the Koran Really Says, and Leaving Islam.


    Reading Orientalism: Said and the Unsaid (Publications on the Near East) (Paperback)

    by Daniel Martin Varisco (Author)
    Book Description provided by Amazon
    The late Edward Said remains one of the most influential critics and public intellectuals of our time, with lasting contributions to many disciplines. Much of his reputation derives from the phenomenal multidisciplinary influence of his 1978 book Orientalism. Said's seminal polemic analyzes novels, travelogues, and academic texts to argue that a dominant discourse of West over East has warped virtually all past European and American representation of the Near East. But despite the book's wide acclaim, no systematic critical survey of the rhetoric in Said's representation of Orientalism and the resulting impact on intellectual culture has appeared until today. Drawing on the extensive discussion of Said's work in more than 600 bibliographic entries, Daniel Martin Varisco has written an ambitious intellectual history of the debates that Said's work has sparked in several disciplines, highlighting in particular its reception among Arab and European scholars. While pointing out Said's tendency to essentialize and privilege certain texts at the expense of those that do not comfortably it his theoretical framework, Varisco analyzes the extensive commentary the book has engendered in Oriental studies, literary and cultural studies, feminist scholarship, history, political science, and anthropology. He employs "critical satire" to parody the exaggerated and pedantic aspects of post-colonial discourse, including Said's profound underappreciation of the role of irony and reform in many of the texts he cites. The end result is a companion volume to Orientalism and the vast research it inspired. Rather than contribute to dueling essentialisms, Varisco provides a path to move beyond the binary of East versus West and the polemics of blame.
    Reading Orientalism
    is the most comprehensive survey of Said's writing and thinking to date. It will be of strong interest to scholars of Middle East studies, anthropology, history, cultural studies, post-colonial studies, and literary studies. --This text refers to the Hardcover edition.
    From the Publisher
    There is a lot of commentary available on Edward Said and Orientalism, but nothing like this. Varisco has compiled a comprehensive, critical overview of nearly everything that has been said on the topic. The notes and bibliography alone are a significant contribution to scholarship on Said and his work, but Varisco also uses his vast wealth of sources as the basis for a devastating critique of Said's methodology and conclusions - a critique that fairly acknowledges the beneficial consequences of Orientalism and the issues it raises." - Walter G. Andrews, University of Washington
    TARIQ ALI: REMEMBERING EDWARD SAID. 1935–2003. (NLR, 24, 2003).

  • Wie man sich als Antiautoritäre aus dem Westen in der ostdeutschen Provinz fühlt. Von Anja Röhl (jw, 30.04.2008): Und tatsächlich, nicht nur in ihrem Äußeren sind die Funktionäre Schlipsträger korrekt und zwanghaft, sie sind auch autoritär bis unter die Haarwurzeln. Sie kommandieren, befehlen und ducken sich willenlos unter Höhergestellte. Sie lassen Frauen kaum zu Wort kommen und hören sich selbst gern reden. Funktionsträger – und das sind viele von ihnen, denn einfache Mitglieder scheint es kaum zu geben, dafür tausend Ämter – beharren auf ihren Funktionen.

  • Ayatollah Khomeini-Freund: Foucault and the Iranian Revolution: Gender and the Seductions of Islamism (Paperback). by Janet Afary (Author), Kevin B. Anderson (Author)
    Janet Afary and Kevin B. Anderson illuminate Foucault's support of the Islamist movement. Concentrating on a neglected moment in Foucault's career as a journalist and political commentator, the authors amass a wealth of fascinating details, old and new, to show how Foucault's credulity toward (and even sympathies with) the most reactionary and illiberal elements of the Iranian Revolution, far from being an anomaly or sudden lapse of judgment, was instead the logical outgrowth of his own idiosyncratic theories about modernity, social movements, history, and knowledge. Foucault was drawn to the radical Islamism of the Ayatollah Khomeini--rather than to the feminist and socialist forces who had helped overthrow the despised Shah--. The authors remind us that, by reaffirming its socialist feminist roots, critical or radical theory can yet serve as an antidote both to Western imperialism on one side and Islamism (or apologia for Islamism) on the other.

  • Klaus Theweleit: „Faschismus“ ist ein Körperzustand, eine gefährliche Materie, die mit Macht und Gewalt darauf dringt, den Zustand der Welt den Zuständen des eigenen Körpers anzugleichen, zu unterwerfen. ...  Entscheidend: dass der muskulär-motorische Körperpanzer nicht bloß gegen das bedrohliche Außen errichtet wird, gegen das „Gewimmel“ der Wirklichkeit, das verschlingende Weibliche oder das weltverkehrende schleimige Proletariat, sondern ebenso gegen das eigene Innen; gegen die Mischung von Blut und Exkrementen, mit der der von Fragmentierung bedrohte Körper des soldatischen Mannes sein eigenes Inneres angefüllt fürchtet. Die „rote Flut“ kommt ebenso von innen wie von außen; sie kommt sogar stärker von innen. Auch gegen sie muss das faschistisch Heldische aufgerichtet, die unvergängliche Fahnenstange hochgehalten, der Arm bis in den Himmel gereckt werden, an dem der Führer den Versinkenden aus dem Morast erretten und in die Höhe ziehen kann.... Der Realitätsproduzent „Faschist“ ist ein institutionelles Gestenrepertoire mit Umschaltvorrichtung. „Glück“ entsteht und besteht darin, dass er den Anforderungen genügt und entsprechend funktioniert. ...  Pasolini zieht in seinem letzten Film eine Linie von den Gewalttätern des biblischen Sodom über die Antike zu den Folterern in Dantes Höllenkapiteln, zu de Sades Folter-Libertins, über die deutsche SS zum modernen italienischen Kolonialismus-Soldatismus der dreißiger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts und sieht in ihnen jeweils Konfigurationen „des Gleichen“: des höhnisch lachenden Universalfaschisten, Hand am Hosenschlitz, masturbierend, während vor seinen Augen die Opfer sich winden, erschossen, verbrannt, zerstückelt werden. Eine Vernichterkultur, die sich in unseren Gesellschaften eingenistet hat von Beginn unserer „Zivilisation“ an, immer irgendwo vorhanden. Wir sterben, er wichst sich einen ab und führt dabei seine kulturgesättigte Rede. (faz, 24.4.08).

  • Patrick Hagen: Die Antideutschen und die Debatte der Linken über Israel (Magisterarbeit).

  • David Mamet (US-Dramatiker) will kein hirntoter Linker ("Brain-Dead Liberal") mehr sein, stattdessen ist er nun ein "brain-dead Conservative" (faz, 20.4.08). Hier sein "größter lebender Philosoph" Thomas Sowell zu 68: More than 50,000 Americans gave their lives to win victories on the battlefields of Vietnam that were thrown away back in the United States by the media, by politicians and by rioters in the streets and on campuses.
    Robert Misik:
    Der Konvertit - oder wie man seinerzeit gesagt hätte: der Renegat - ist ja eine interessante Figur. Gewiss, für nicht wenige gilt, dass sie früher Linke waren, heute sind sie Rechte, eines aber hat sich nicht geändert - ein gewisser Hang zum Überdrehten. Es fallen einem da sofort Leute ein wie der Historiker Götz Aly: Früher hielt er Mao Tse-tung für den Erlöser der Welt. Heute tingelt er mit seiner schrägen These, dass die Achtundsechziger alle getarnte Nazis waren, durch die Talkshows. (taz, 26.4.08).

  • The New Democratic Socialists: The Euston Manifesto (March 2006).
    Auf
    deutsch: Für eine Erneuerung progressiver Politik .

  • Alexandra Senfft, Enkelin des Nazi-Verbrechers Hanns Elard Ludin:
    Wir Deutsche haben unsere Vergangenheit akademisch und politisch weit aufgearbeitet, biographisch allerdings kaum. Solange wir uns der Vergangenheit unserer Vorväter und -mütter nicht stellen und die Täterschaft nur an denen aufarbeiten, die außerhalb der Familie sind, kann keine nachhaltige Auseinandersetzung stattfinden. Denn das Verschwiegene, das Verdrängte, arbeitet über Generationen hinweg weiter - in der Gesellschaft, in den Familien und in uns selbst, auch wenn es immer wieder neue Formen und Symptome annimmt, die mit den Verbrechen, den Methoden und ideologischen Vorstellungen des Nazi-Systems nicht mehr unmittelbar in Verbindung zu bringen sind. (et).

    To Oppose Chávez, Youth In Caracas Rally Behind Stalin. That's Ivan Stalin González, Student-Movement Leader; A Broad Dissent on Campus. By JOHN LYONS and JOSÉ DE CÓRDOBA, WSJ, Nov. 24, 2007:
    Ivan Stalin González, who prefers to be called just plain Stalin, is president of the student body at the Central University of Venezuela, or UCV, Venezuela's biggest public university. During the past few weeks, Mr. González and other student leaders here have organized protest marches by tens of thousands of students opposed to a constitutional referendum set for Dec. 2. The proposed changes would dramatically expand Mr. Chávez's power and allow him to seek perpetual re-election....In a UCV campus election that became national news in mid-November, anti-Chávez student slates won 91% of the vote. Mr. Chávez's student supporters garnered 9%....On a recent day, the student radio station that plays constantly from speakers around the campus augmented the usual salsa tunes with student-movement classics, such as "Age of Aquarius" from the musical "Hair." Protest marches, although sometimes met with violence by police, have been generally marked by whimsy and wit...The 27-year-old Stalin, sixth-year law student grew up in a poor household that dreamed of a Communist Venezuela. His father, a print-machine operator, was a high-ranking member of the Bandera Roja, or Red Flag, a hard-line Marxist-Leninist party that maintained a guerrilla force until as recently as the mid-1990s. Its members revered Josef Stalin as well as Albania's xenophobic Enver Hoxha. As a boy, Mr. González remembers packing off to marches with his sisters, Dolores Engels and Ilyich, named in honor of Vladimir Ilyich Lenin.

  • John Lee |(The Australian, October 20, 2007): Social unrest in China. Officially reported instances of social unrest (involving 15 or more people) have risen from 8700 in 1993 to 87,000 in 2005 (the latest available figures). This is about 240 instances each day. The size of instances of unrest is growing and can be frightening. For example, in cases recently documented for 2003, a mob of 50,000 torched police cars in Chongqing to protest against the beating of a migrant worker; 100,000 stormed a government building and forced the postponement of a dam project in Sichuan due to inadequate compensation; 20,000 miners and their families rioted against lay-offs and the loss of their pensions. Other recent instances of unrest include 80,000 retired workers who protested in China's northeast over unpaid pensions in 2002; 30,000 rioting over exorbitant bridge tolls issued by local authorities in 2004; 7000 textile workers protesting after being forbidden to form their own union in the Shaanxi province in 2004. Of the 74,000 instances recorded in 2004, 17 involved 10,000 or more people, 46 involved 5000 or more people and 120 involved 1000 or more people. In one study, of the 10million petitions registered in 2003 with the Petitions Office, set up to hear and resolve public grievances and disputes, just two out of every 1000 were resolved. However: Most commentators outside China agree that the possibility of co-ordinated and widespread social unrest is low and does not pose any foreseeable threat to the regime.

  • Sie verstanden sich als revolutionärer, körpergestählter Vortrupp des kämpferischen Proletariats: Im "Bund Freier Menschen" trafen sich in den zwanziger Jahren die Anhänger der Freikörperkultur aus dem Dunstkreis von Sozialdemokratie und Kommunismus. Von Franz Walter (Spiegel). Vor allem etliche tausend junge Sozialisten aus allen Teilen Deutschlands abonnierten und lasen die Broschüren und Aufsätze Adolf Kochs, dessen zentrale Zeitschrift unter dem Titel "Wir sind nackt und nennen uns du" erschien. Nicht zuletzt die Ausstrahlung der Kochschen Persönlichkeit trug dazu bei, dass in den späten 1920er Jahren die Nacktkultur innerhalb der sozialistischen Bewegung verbreiteter war als außerhalb der Linken. Insgesamt dürfte es in dieser Zeit rund 100.000 bekennende Anhänger der Freien Körperkultur zwischen Ostsee und Bodensee gegeben haben, 60.000 davon gehörten allein der sozialistischen Arbeiterbewegung an.

  • Sally Swartz: New war,  new type of protester. (PBP, Florida, 27.3.07)

  • Eine andere Form des Linksseins: Klaus Zapf (Spiegel, 17.10.07).

  • Kibbuz Degania: Abschied von Utopia. Bereits 1910, also 38 Jahre vor der Gründung des Staates Israel, gründeten ein Dutzend zionistische Pioniere aus Galizien, Russland und Deutschland an der Südspitze des Sees Genezareth den Kibbuz Degania, der sich mit Ablegern in alphabetischer Reihenfolge übers ganze Land verbreiten sollte. Nach Degania-Alef und Degania-Bet brach man aber die Namensgebung in Serie ab. (Inge Günther, FR, 14.8.07).

  • Basis für Sozialismus? Nehmt von den Reichen und gebt es den Armen - nicht nur der englische Edelmann ist so großzügig veranlagt. Forscher fanden heraus: Ein bisschen Robin Hood steckt in jedem von uns. (Marcus Anhäuser, SZ, 12.4.07).
    Lagom und Met bei den Wikingern hatten schon das Gleiche gezeigt (Spiegel, 12.4.07).

  • Joachim Lottmann, 47, schreibt seit Wochen ein Reisetagebuch direkt aus Kuba in dem taz-Blog "Auf der Borderline nachts um halb eins" (erscheint im August als Sachbuch bei KiWi):
    "Kuba ist ein glückliches Land". (taz, 3.7.07).

  • CHOLLIMA KOREA.. An Inside View of Totalitarianism and Leader Cult. by Horst Kurnitzky
    Horst Kurnitzky unternahm als einer der wenigen Berliner SDSler eine vierwöchige Reise in das schon damals exotische Nord-Korea und fasste seine Beobachtungen in dieser Schrift zusammen. Sein Bericht, gelesen aus heutiger Sicht, erweist sich als weise Interpretation der "volksdemokratischen" Verhältnisse. Damals lag er wider den Mainstream in der linken Szene, die vom damaligen SDS-Vorsitzenden KD Wolff durch eine pro-Kim Il Sung-Kampagne mehr oder weniger bestimmt wurde. Wer Berichte von heutigen Reisenden in die fast unzugängliche Volksrepublik liest und sie mit Horst Kurnitzkys vergleicht, wird feststellen, dass sich kaum etwas verbessert hat, eher im Gegenteil, die Leute nagen am Hungertuche und sind zu noch übertriebeneren Lobhudeleien auf den verstorbenen großen Führer und dessen auf den Thron gefolgten Sohn, Kim Jong Il, gezwungen.
    Der Bericht wurde ursprünglich im Kursbuch 30 auf Deutsch veröffentlicht und ist jetzt neu auf Englisch erschienen.

    Das neueste Buch von Horst Kurnitzky befasst sich mit dem mexikanischen Nationalismus. Kurnitzky ist ein Insider. Er lebt und lehrt seit vielen Jahren in Mexiko-Stadt. Leider ist das Buch bislang nur auf Spanisch erhältlich:
    Extravíos de la antropología mexicana por Horst Kurnitzky.

    Siehe auch Horst Kurnitzkys Website: http://kurnitz.googlepages.com/

  • Stalinist Dystopia - Born and raised in a North Korean Gulag: Shin Dong Hyok (IHT, 7/9/07).
    Now in Seoul, he said he sometimes finds life "more burdensome than the hardest labor in the prison camp, where I only had to do what I was told." Shin said he sometimes wished he could return to the time before he learned about the greater world, "without knowing that we were in a prison camp, without knowing that there was a place called South Korea."

  • Kubanischer Aufschwung. Die neuen Freunde des Fidel Castro. Billiges Öl aus Venezuela, Investitionen aus China, Iran und Kanada: Kuba versucht, nach Jahren der Krise wieder auf die Beine zu kommen. 

  • Attac und ESF im Bündnis mit Islamisten? von Gudrun Eussner

  • LizasWelt: Der Querfrontkopf Jürgen Elsässer (15.12.06)

  • Im Harem ist die Hölle los. Sie liegen Matratze an Matratze, der ehemalige Kommunarde Rainer Langhans und seine fünf Gefährtinnen. Das Fernsehen ist jeden Abend dabei. Im echten Leben ist das anders: Da wohnt jeder allein, die Frauen mögen sich nicht besonders. Und die freie Liebe? Von wegen freie Liebe. (Barbara  Nolte, Tagesspiegel, 29.3.03).

  • Trendforscher PETER WIPPERMANN über Sex im Alter, das Bad als Privat-Spa und Quarter-Life-Krisen. VON SILKE BENDER

  • Rahel Jaeggi: Entfremdet ist man, wenn man nicht mehr aktiver Teilnehmer der Verhältnisse ist, in denen man lebt.(im Interview mit Robert Misik, taz, 10.2.07).
  • Peter Sloterdijk (taz, 23.12.06):
    Diese 68er-Boheme hat einen politischen Überschuss erzeugt, der fantastische Öffnungen bewirkte. Von denen leben wir bis heute. Die Proteste in Frankreich haben dagegen eine geradezu überwältigende Verspießerung der Jugend sichtbar gemacht.

    Die Linke war mächtig, solange sie selber glaubhaft drohen konnte. Damals, als der Kommunismus wie die real existierende Alternative auftrat, mussten die westlichen Arbeitnehmerparteien nicht sehr viel tun, um der Arbeitgeberseite klarzumachen, dass der soziale Frieden auch bei uns seinen Preis hat. Vergangene Zeiten. Die Linke ist jetzt bedroht, nicht drohend. Bei den Strategen definiert man die Drohung als bewaffneten Ratschlag. Links ist man heute entwaffnet und ratlos.

    Womit soll die Linke jetzt noch werben? Ich denke, sie muss ihren Fokus verschieben, weg von Rachefeldzügen, hin zu Zivilisationskampagnen. Vom Kämpfen zum Lernen.

    Ich habe in meinem Buch die Frage erörtert, ob es dem Islam gelingt, nach Katholizismus und Kommunismus die dritte Sammlung des Weltzorns zu organisieren, und ich sage Nein. Seine Voraussetzungen sind zu regional. Sie können den Unmut deutscher oder polnischer Arbeitsloser nicht islamisch sammeln. Natürlich, man kann sich gegenmodern in den Islam zurückziehen und sich in ihm stabilisieren, aber er lässt sich nicht zu einer Bewegung ausbauen, die aus der Mitte der Modernisierung kommt. Er kann keine bessere Moderne versprechen. Das war dem Kommunismus zeitweilig gelungen.

    Negri hat in "Empire" probiert, paläolinke Motive mit den neolinken Ansätzen zu kombinieren, ohne überzeugendes Ergebnis. Er hat nur die Masse in die Menge umbenannt und einen neuen Fetisch geschaffen. Den Regenbogen als alternatives Proletariat. Negri tut zunächst nur, was Linksradikale chronisch tun, er setzt die Suche nach dem Subjekt der Revolution fort. Dabei kommen ihm zwei Einsichten in die Quere: Das Subjekt ist nicht eines, sondern viele. Damit kann er fürs Erste leben. Zusätzlich stellt sich heraus, dass Revolution ein überholter Begriff ist, weil der Kapitalprozess und das Empire immer schon revolutionärer sind als ihre Gegner. Auch hier tut Negri so, als könne er mit dieser Erkenntnis leben, doch in Wahrheit annulliert seine Position. Er muss sich mit dem Schein der Zeitgemäßheit begnügen, indem er den Hymnus von Marx auf die umwälzende Macht der bürgerlichen Klasse auf den heutigen Stand bringt.

    "Zorn und Zeit" ist Sloterdijks jüngster Vorschlag zur Deutung der Welt (taz).
  • Willkommen in der Aufmerksamkeitsgesellschaft! (TP, 20.12.06).

     

  • Tariq Ali im Gespräch mit Robert Misik: Chávez, Morales, Ortega bekämpfen den Neoliberalismus mit klassischen sozialdemokratischen Mitteln. Die Idee, dass der Westen das Gute in die Welt exportiert, ist nicht neu: für gewöhnlich nennt man sie Imperialismus. (taz, 1.12.06).
    Zum Nahen Osten sagt er: Besatzung produziert Widerstand. Je hässlicher die Besatzung, desto hässlicher der Widerstand. Wo gibt es hübschen Widerstand? Wir müssen durch diese Phase durch.

  • Robert Harris (Autor von "Fatherland", "Enigma", "Imperium"): Was für mich unmöglich wäre, wäre mit einem islamischen Terroristen zu sympathisieren. Weil die für mich so schlimm sind, wie Faschisten. Es ist für mich unmöglich, eine Al-Kaida-Figur sympathisch zu beschreiben. Sowohl, weil sie gegenüber Menschenleben rücksichtslos sind, als auch wegen ihrer Haltung gegenüber Frauen, gegenüber Freiheiten und Demokratie und allem, das mir jedenfalls im Leben erst lebenswert erscheint. Ich denke, es gibt gegenwärtig eine Identitätskrise des Liberalismus, die sich in dessen Verhalten gegenüber dem islamischen Fundamentalismus zeigt. Unsere Toleranz steht auf dem Prüfstand. Und wir fallen bei dem Test gerade durch. Al Kaida wollte eine Irak-Invasion, und sie haben sie bekommen.(TP, 12.11.07).

  • The Trotzkyite perspective: Regroupment and the socialist left today. by Alex Callinicos, 
    in German/Deutsch: Sozialistische Linke und die Umgruppierung heute

  • Der neue Kampf: Bericht aus Quebec. von Gretchen Dutschke

  • Die "Nelkenrevolution" in Portugal. Von Ines Lehmann (aus: Tranvia Nr. 32, März 1994)

    Die portugiesische Revolution 1974/75
     

  • Gerhard Scheit: Lauter blinde Flecken.
    Die Frankfurter Schule hat auf die Apo viel weniger Einfluß gehabt, als die 68er-Mythologen glauben. Nur Hans-Jürgen Krahl hat aus der Kritischen Theorie Schlüsse gezogen, die, wären sie politische Praxis geworden, den Umschlag der Studentenbewegung in eine nationalistische und antisemitische Veranstaltung vielleicht verhindert hätten
    . (aus Konkret Nr. 6/98).
  • Was ist einem 68er peinlich, wofür muss er sich entschuldigen? Rainer Langhans
  • Kommune 1 - heute: Big Brother? Christa Ritter und Rainer Langhans
  • Fragebogen: "Die 68iger-Revolutionärer Anspruch damals und bürgerliche Existenz heute?" von Gabi Müller
  • Weshalb kämpften die Studierenden in den Sechzigern? Siegward Lönnendonker
  • Der Berliner "Blues": Tupamaros und umherschweifende Haschrebellen zwischen Wahnsinn und Verstand. von Günter Langer
  • 20 Jahre StudenInnenbewegung - Kein Grund zum Feiern. von Wolfgang Nitsch
  • Politik der "revolutionären Phrase":
    Marxist-Leninist Rabehl und die "Kleinbürgerlichkeit"
    von Günter Langer
  • Die Ebenen der Politik. 68, Kollektivismus, Individualismus und neuer Politikbegriff
    von Günter Langer
  • Günter Langer: Vorwärts Genossen, wir schauen zurück:
    Selbstdarstellung des Berliner SDS nach 30 Jahren

  • Günter Langer
    Gegenöffentlichkeit zu Zeiten der APO
    Referat auf dem Flensburger Treffen "APO und Medien"
  • Günter Langer: Modern Times: Dutschke = Hitler?
  • Bodo Saggel, Der Antijurist oder die Kriminalität der schwarzen Roben
    Nachwort von Bommi Baumann und Günter Langer
  • Aus dem Off aufgetaucht ist endlich unser Scheintoter, Dieter Kunzelmann. Wir freuen uns aufrichtig, daß es ihm im letzten Jahr so gut ging. Eine Pause hat schließlich auch mal der umtriebigste Revolutionär verdient. Dieter, sei also herzlich willkommen back home. Wir dokumentieren sein Interview, das er dem Stern gab.
    Dieter Kunzelmann: Stern-Interview

  • Erklärung zur Befreiung von Andreas Baader. Die Rote Armee aufbauen. Genossen von 883

  • Es gibt nichts zu tun, packen wir's an!
    Die fehlgeschlagene Gottsuche der Nazis und der heillose Antifaschismus der Linken -
    Ein Gespräch mit Rainer Langhans und Mathias Bröckers
    Kommentar dazu von Karl-Heinz Schubert/ aka Karl Müller (trend/ infopartisan):
    Rainer und der Baum der Erkenntnis

     

  • Der "Initiativkreis '68" organisierte am 7.Juni 1998 in Altena/Westfalen einen Kongreß "30 Jahre APO und jetzt?". Auf dem Kongreß wurde eine "Altenaer Verabredung" verabschiedet.

  • Nachruf auf Barbara Collberg. von Günter Langer

Aus der Geschichte der internationalen Emanzipationsbewegung:

Ordnung, Sauberkeit, Disziplin:
Überall Anarchisten von Birgit Schmidt
Die kommunistische Literatur über den Spanischen Bürgerkrieg wurde von der Volksfrontideologie verdorben. Es wimmelt nur so von deutsch-völkischen Stereotypen. 

Links to "Equality in the United States"

Frauenbewegung, Feminismus, Gender:

Glass Ceiling Remains Intact: A recent GAO study reveals that in many industries, the wage gap between women and men was wider in 2000 than in 1995

 

last update: 15.8. 2008

 
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