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Agit 883 -
Die Mutter aller Stadtmagazine
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Lasst
das revolutionäre Layout sprechen! "Agit 883"
Als die
Revolte texten lernte: In den Jahren zwischen 1969 und 1972
agitierte das Anzeigenblatt "Agit 883" - eine der bedeutendsten
Publikationen der undogmatischen und radikalen Linken der Zeit. Ein
neuer Sammelband dokumentiert die Ausgaben und erläutert die
Zusammenhänge ihres Entstehens. VON ANSGAR WARNER (taz
4.12.06).
Erschienen ist das Buch im
AssoziationA-Verlag.
Dort auch Inhaltsverzeichnis und Rezensionen online.
Die taz ergänzt im "Hausmeisterblog" die Beschäftigung mit der 883
in Bezug auf den in ihr publizierenden "Zentralrat der umherschweifenden Haschrebellen":
“Über
die Mentalität umherscheifender Rebellenhaufen”.
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agit 883. Bewegung, Revolte,
Underground in Westberlin 1969-1972.
Herausgegeben von rotaprint 25.
Assoziation A, Berlin 2006.
296 Seiten, 22,00 EUR.
ISBN-10: 3935936532
ISBN-13: 9783935936538 |
In der Westberliner Underground-Zeitschrift "Agit 883", dem
Organ der antiautoritären Linken, veröffentlichte die RAF ihr
Gründungsmanifest.
"Agit 883"
entdeckte noch vor "Zitty" und "Tip",
die erst nach 1972 zu erscheinen begannen, dass die Szene ein Medium
brauchte, um sich mit dem Allernötigsten zu versorgen - und sei es
ein neues Che-Poster oder den neuesten Raubdruck.
Die "68er" und ihre Folgen sind in regelmäßigen Abschnitten Anlass
heftiger und teilweise erbittert geführter Debatten - die ihren Sinn
freilich vor allem darin haben,
dass diese (westdeutsche) Republik es sich
immer noch nicht recht vorstellen will, dass sie ihre Gegenwart eben
auch den "Umherschweifenden
Haschrebellen" zu verdanken
hat. All das und noch mehr dokumentiert der nun
vorgelegte Band in seinen Sichtungen und vor allem seiner CD, die
alle Ausgaben der "Agit 883" als
pdf enthält, was sehr sehr
lobenswert ist. Denn Band und CD ermöglichen auf diese Weise einen
schnellen und zuverlässigen Zugriff auf ein Medium, das in seiner
Zeit als Katalysator gewirkt hat und zusammengefasst all das
präsentiert, was diesen deutschen, Berliner Underground
ausgezeichnet hat - mithin auch bis heute nachwirkt, und sei es in
den bunten und unpolitischen Stadtmagazinen der Gegenwart.
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