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Schule, Gewalt, Integration - die Rütli-Debatte

 

Polizei spricht von "Versklavung von Mitschülern" (Mopo; 12.11.10).
Körperliche Gewalt und Mobbing gegen Schüler und Lehrer sind in Berlins sozialen Brennpunkten an der Tagesordnung. Mitschüler müssten die Schultaschen ihrer Peiniger tragen, sie erledigten Botengänge, besorgten Zigaretten und Getränke.
Es gebe sogar Fälle von „Versklavung von Mitschülern“, schreibt die „Berliner Zeitung unter Berufung auf einen Bericht des Neuköllner Polizeihauptkommissars Christian Horn.
Die meisten Meldungen über Gewaltvorfälle an Neuköllner Schulen gab es laut Bezirksamt im Schuljahr 2008/2009 an der Otto-Hahn-Schule (37), der Kielhorn-Schule (28) und der Kepler-Schule (13). (Berliner Zeitung, 12.11.2010).

 

DEUTSCH-TÜRKISCHE UNTERNEHMER. "Es gibt genug Moscheen, lasst uns in Bildung investieren" (Spiegel, 8.2.08).

Kopftuchverbot hilft - in Antwerpen.
Vor einem Jahr war die Direktorin des Antwerpener Gymnasiums, Karin Heremans, in die Offensive gegangen und hatte das westliche Model gegen muslimische Forderungen und dem ständigen Ruf nach Toleranz, hinter der sich Ignoranz zu verstecken pflegt, zu verteidigen gewagt. Die Kritik und der Aufschrei war entsprechend. Doch Heremans setzte unbeirrt ihren Kurs fort und siehe da: Nach einem Jahr ist mehr Multikulturalität an der Schule möglich als zuvor. (PI, Nov. 2010).

Zwangsgermanisierung auf dem Schulhof? Böse Kritik musste die Hoover-Realschule in Berlin-Wedding einstecken, weil ihre Schüler auch in den Pausen nur noch Deutsch sprechen sollen. Jetzt zeigt sich: Es gibt viel weniger Streit, die Leistungen der Schüler sind besser geworden. "Die mündliche Kompetenz fast aller Schüler hat sich deutlich verbessert", sagt Direktorin Jutta Steinkamp.(Spiegel, 5.6.07).

Kommentar: 68 und Rütli - oder die konservative Ideologieoffensive 
von Günter Langer (hier: blz-Fassung)

Nachtrag dazu: Jörg Schönbohm formuliert in expliziter Abgrenzung zum 68er "Marsch durch die Institutionen" sein identitäres Projekt, die "Schicksalsgemeinschaft"  des "deutschen Staatsvolkes", also der sattsam bekannten, von ihm semantisch ersetzten "Volksgemeinschaft" 
Unterschriftenaktion gegen eine religiöse Fundierung von Bildung & Erziehung der Giordano-Bruno-Stiftung
Helmut Hochschild: Das System ist krank. Ein Fünftel der Rütli-Schüler sind Flüchtlinge oder Kinder von Flüchtlingen. Sie haben kein sicheres Aufenthaltsrecht. Wenn die in der neunten Klasse Berufsorientierungsunterricht haben, ist das für sie natürlich ein Witz: Mit ihrem Status durften sie bislang keinen Beruf erlernen. Mit ihrer Haltung ziehen sie die anderen einfach runter. Es ist wie eine ansteckende Krankheit. (SPIEGEL, 4.12.06). "Klar ist, dass unsere Hauptschülerinnen und -schüler mehr Unterstützung brauchen", sagt auch Jürgen Zöllner, neuer Berliner Bildungssenator (SPIEGEL, 5.12.06).

  • Islam im Klassentest - reden oder regulieren? (taz, 8.3.07).

 

Das neue Projekt: rütli-wear 
SZ: ''Rütli-Wear'' Provokation in XXL 
Tagesspiegel: Was Rütli anziehend macht  

Die ruhmreiche Geschichte der Rütli-Schule, ihre Reformpädagogik in den 20ern, ihr Widerstand gegen die Nazis usw., schildert die Berliner Zeitung am 4.4.06. Einige Schüler um Hanno Günther schlossen sich zu einer antifaschistischen Widerstandsorganisation zusammen. Sie verteilten ab 1939 Zettel und selbstgefertigte Flugblätter gegen den Krieg und den Nationalsozialismus. Am 28. Juli 1941 wurde die Gruppe von der Gestapo ausgehoben. Die Mitglieder wurden im Dezember des selben Jahres hingerichtet. Eine Gedenktafeln in der Berliner Onkel-Bräsig-Straße 108 erinnert an Hanno Günther. So auch die Hanno-Günther-Grundschule im sächsischen Waldheim,

Die Rütli-Schule betreibt eine eigene Website, in der sie sich und ihre Geschichte vorbildhaft darstellt: Rütli-Oberschule.

Die gescheiterte Integration in der Hauptschule: Rütli und andere Beispiele schildert die FAZ vom 2.4.06. Das Kollegium der Rütli-Hauptschule forderte in ihrem Brandbrief vom 2.3.06 die Auflösung ihrer Schule. Nicht nur wird den Schülern jede Chance genommen, sondern auch Pädagogen sind zunehmend gefährdet. Jährlich kommt es zu ca. 100 Gewalttaten gegen Lehrer allein in Berlin. Staatssekretär Thomas Härtel (SPD) bezeichnete dies bereits 2003 als „besonders Besorgnis erregend“. Im Jahr 2001 waren es erst rund 40 Übergriffe auf Lehrer (Tgsp., 3.4.06). 

Statt sich für seine Ignoranz zu entschuldigen, er wusste von nichts, erteilt Schulsenator Klaus Böger (SPD) Redeverbot für die kommissarische Direktorin der Rütli-Schule Petra Eggebrecht. Die Schüler aber, meist Migrantenkinder, wollen sich nicht abstempeln lassen - und pöbeln gegen ihren Ruf an. (SPIEGEL). Die Mehrheit der SchülerInnen an dieser Schule sind Flüchtlinge aus dem Libanon. Der Tagesspiegel vom 31.3.06 erklärt warum arabische Jugendliche oft negativ auffallen: Das Hauptproblem sei, dass Palästinenser und Libanesen wegen ihres Duldungsstatus’ jahrzehntelang faktisch weder arbeiten durften noch an einen Ausbildungsplatz herankamen. Erst seit Herbst 2005 könnten die Flüchtlinge einen Antrag auf eine Aufenthaltserlaubnis stellen . Am 2. April meldet dieselbe Zeitung, dass am 21. März ein Überfall einer vermutlich arabischen Gang aus dem Beusselkiez in der Charlottenburger Pommern-Hauptschule mit Totschlägern gegen einen Schüler angolanischer Herkunft stattfand und am 3.4. titelt sie, der Senator Böger und der Charlottenburger Volksbildungsstadtrat Reinhard Naumann haben wieder nichts gewusst, obwohl Schulleiter Dieter Hohn die Informationen nach eigenen Angaben an den zuständigen Schulrat und an die Senatsverwaltung für Bildung weitergeleitet hatte. 

Der leitende Redakteur Gerd Nowakowski kommentiert das so: "Vor einer Woche hätten die Berliner ein solches Geschehen für unmöglich gehalten: Zehn Männer stürmen eine Hauptschule in Charlottenburg und schlagen einen Schüler krankenhausreif – und zehn Tage lang erfährt die Stadt nichts davon. Einfach unvorstellbar? Offenbar nur für die entsetzte Stadt. Ist Nachrichtenunterdrückung dafür der Grund oder gar Vertuschungsabsicht? Nichts von alledem; die Erklärung ist offenbar simpler – aber mitnichten beruhigender. Wir reden über drohende Parallelgesellschaften? In der Verwaltung scheint es sie längst zu geben. Die Beamten des Polizeiabschnitts in Charlottenburg hielten den Überfall für nicht ungewöhnlich; für keinen Grund jedenfalls, den Vorgang der Pressestelle mitzuteilen".  

Brigitte Pick läßt sich den Mund nicht verbieten. Sie war 33 Jahre an der Rütli-Schule, erst als Lehrerin, dann als Schulleiterin. Seit neun Monaten ist sie krank geschrieben. Sie schreibt in derselben Zeitung: "Ich habe meine ganze Kraft investiert, um solche Verhältnisse zu verhindern, nur liegt das eigentliche Problem weder in der arabischen, türkischen oder serbischen, sondern in der sozialen Herkunft der Schüler und ihren mangelnden Perspektiven. So hat im letzten Schuljahr kein Schüler einen Ausbildungsplatz erhalten". Und am 5.4.06 legt die 68erin in der taz nach: "Vieles in den Medien ist massiv übertrieben. Auch der Polizeischutz, den Schulsenator Klaus Böger veranlasst hat, war völlig unsinnig. Wenn Pressevertreter Kinder mit Geld zum Steinewerfen animieren, wundert mich nichts mehr. Mir ist sogar zu Ohren gekommen, dass Reporter Steine mitgebracht haben sollen. Das ist keine Terrorschule. Das ist Medienterror". Und: "Das Gewaltproblem ist unheimlich subjektiv. Solche Probleme hat es schon immer gegeben. Damit will ich nicht entschuldigen, wie sich diese jungen Menschen benehmen. Aber das ist keine Frage der ethnischen Herkunft, sondern des sozialen Status. Ich bin der festen Überzeugung, dass auf dem Thema zurzeit deshalb so rumgehackt wird, weil es sich hier um eine ausländische Minderheit handelt. Wenn man die Klassenfrage zu einer Rassenfrage macht, wird man sich noch wundern, was in Stadteilen wie Neukölln abgeht". So ähnlich scheint es Hauptschulleiter Jens Großpietsch von der Heinrich-von-Stephan-Schule in Berlin-Moabit zu sehen. Er spricht vom Wunder von Moabit. 


„Kopfschüsse“ (184 S.,14,90 Euro) erschien im VSA-Verlag

Brigitte Pick (60) war 22 Jahre lang Rektorin der Rütli-Schule im Berliner Stadtteil Neukölln



GEW-Kollege Siegfried Arnz ist seit einem Jahr in der Bildungsverwaltung für die Hauptschulen zuständig. Ihm ist vorher als Schulleiter gelungen, was viele nicht schaffen: aus einer Hauptschule mit einem hohen Migrantenanteil, in die keiner gehen wollte, eine anerkannte Schule zu machen, die mehr Bewerber als Plätze hat. Das kleine Wunder vollbrachte er an der Werner-Stephan-Oberschule in Tempelhof. Sein Rezept: Altersgemischte Förderklassen für Schüler, die ohne Deutschkenntnisse in die Schule kommen, spezielle Integrationsklassen und – Hoffnung. Denn die Werner-Stephan-Schule, eigentlich eine reine Hauptschule, eröffnet Wege zu allen Schulabschlüssen. Wer die zehnte Klasse mit einem Schnitt von mindestens 2,5 absolviert, bekommt einen Realschulabschluss. Immer wieder schaffen Schüler sogar den Sprung auf ein Aufbau-Gymnasium (Tagesspiegel, 31.3.06). Nun soll Siegfried Arnz für Böger die Kastanien aus dem Feuer holen, zusammen mit dem Aushilfsschulleiter Helmut Hochschild aus Reinickendorf...

Die FAZ weiß, was zu machen ist und Redakteurin Heike Schmoll meint, "daß es pädagogisch falsch war, das Niveau zu senken und Lerngruppen einzurichten, um möglichst viel Lob verteilen zu können. Denn Gruppenunterricht überfordert solche Schüler, sie brauchen klare Zielvorgaben, Berechenbarkeit, Strenge und unerbittliche Konsequenz, verbunden mit bedingungsloser Zuwendung durch den Lehrer "(FAZ, 4.3.06). Eberhard Seidel in der taz des gleichen Tages hingegen macht sich Sorgen um Multikulti. Er möchte das Konzept verteidigen und weist darauf hin, dass sich die Konservativen bislang vor der Diskussion gedrückt, die Linken aber Konzepte erarbeitet und auch nichts verschwiegen hätten. Konkret: "Am Beispiel der Rütli-Hauptschule in Berlin Neukölln mit ihren vielen arabischen Jugendlichen ist die Ignoranz der politischen Mitte schnell erzählt. Seit fünfzehn Jahren haben Sozialarbeiter, Sozialwissenschaftler, Journalisten und GEW-Vertreter vor den Problemen vor allem mit den palästinensischen und libanesischen Familien Neuköllns gewarnt. Die Großeltern und Eltern der Kinder der Rütli-Hauptschule kamen in den Achtzigerjahren als Bürgerkriegsflüchtlinge nach Berlin. Sie erhielten keinen sicheren Aufenthaltsstatus, sondern stets auf wenige Monate befristete Duldungen, die ihnen die Aufnahme von Arbeit verwehrten. Die Familien wurden auf Dauer in ein System reduzierter Sozialhilfe gezwungen und hatten nur selten die Möglichkeit, ihr Leben durch eigene Arbeit zu finanzieren. Integrations- oder gar Deutschkurse gab es nicht, und die Schulpflicht für ihre Kinder wurde erst Anfang der Neunzigerjahre durch den rot-grünen Senat verfügt. Dieses Leben im Transit währte 10, 15 oder gar mehr als 20 Jahre. Das Ergebnis dieser Politik sind zerrüttete Familien, die von Analphabetismus geprägt sind, und Überlebensstrategien, die nicht immer mit bürgerlichen Wertvorstellungen übereinstimmen". Seidel schlussfolgert: "Wer nun in kulturkämpferischer Pose über diese Jugendlichen herfällt und meint, sie seien ein weiterer Beweis mangelnden Integrationswillens von Muslimen, ist nicht nur zynisch, sondern zeigt: Das Interesse ist nicht Erkenntnisgewinn, sondern die schiere Lust auf Krawall". 

Die Berliner BZ hält dagegen und läßt Angelika Prase-Mansmann, Schulleiterin der Theodor-Plievier-Oberschule, zu Worte kommen, die den Berliner Senat in einem eigenen Brief um Hilfe bittet: "...Die Schüler wissen gar nicht, warum sie lernen und arbeiten sollen. Ihre Eltern sagen ihnen: In Deutschland mußt du dir die Hände beim Arbeiten nicht schmutzig machen. Es gibt immer mehr Respektlosigkeit. Lehrer werden angepöbelt. Die Gewalt nimmt zu, wird von draußen reingetragen. Als unlängst zwei Lehrerinnen nach Hause gingen, fielen Schüsse - auf eine Telefonzelle, hinter der sie gerade lang liefen. Die Polizei ermittelt in diesem Fall. In unseren Klassen gibt es viele Kleinkriminelle. Sie werden zu Jugendarrest verurteilt. Kurze Zeit später aber sitzen sie wieder in der Schule, sind für einige Mitschüler Vorbilder"... Die BZ lässt nicht locker und bringt am 5.4. eine ganze Serie von Vorfällen, von denen der letzte sich gegen einen Hausmeister an der Weddinger Ernst-Schering-Oberschule Thomas H. richtete. Er wurde am 28.3. zusammengeschlagen, weil er Schüler am Schwänzen hindern wollte.

Nach all dem Trubel und Versäumnissen tritt Senator Böger nicht etwa zurück, sondern lässt mitteilen: Über Delikte erhält der Senator quartalsweise Bericht. Und: „Gewalt ist eine Realität in unserer Gesellschaft und damit auch in unseren Schulen. Besondere Bedeutung hat dabei die zum Teil komplette Vernachlässigung von Kindern durch das Elternhaus.“ (Soll das ein Persilschein sein nach dem Motto, wir sind nicht schuld und können nix tun?) Der Regierende Bürgermeister Wowereit ergänzt: "Das ist mir zu einfach, immer nur zu sagen, es liegt am mangelnden Geld. Die Hauptschulen haben schon jetzt eine bessere Lehrerausstattung, ein höherer Ausländeranteil bedeutet entsprechende Förderstunden. Für die Probleme gerade der Hauptschulen braucht man vor allem Konzepte" und "Lehrer-Versetzungen sollten vielleicht nach zehn Jahren ermöglicht" werden (03.04.2006 Berliner Zeitung). Pflüger (CDU-Kandidat) macht jetzt schon Wahlkampf und fordert in letzter Konsequenz wie General Schönbohm ("Es ist hauptsächlich die Integration islamischer Migranten") aus Brandenburg die Ausweisung von Delinquenten. Er will "Zähne zeigen": 

1. Einschulung nur mit Deutsch-Kenntnissen
2.  Stärkung der Hauptschule durch Berufs-Praktika
3. Unterstützung der Lehrer durch Psychologen und Sozialarbeiter
4.  Auf Wunsch der Schule Einsatz von Metall-Detektoren und Videoüberwachung von Schulhöfen und Eingängen.

Schönbohm setzt noch einen drauf: "Der Prozess der Selbstausgrenzung aus der deutschen Gesellschaft kann auch nicht durch noch so gut gemeinte Integrationsangebote aufgehoben werden. Wir sollten aufhören, um das Problem herumzureden: Es ist hauptsächlich die Integration islamischer Migranten. 47 Prozent der bei uns lebenden Türken können sich nicht vorstellen, Deutsche zu werden. 21 Prozent der befragten islamischen Migranten sind der Auffassung, dass unser Grundgesetz mit ihrem Glauben unvereinbar sei. Wenn schon jetzt die Integration an die Grenzen des Möglichen führt, dann gibt es nur einen vernünftigen Schluss: Wir sollten den Nachzug begrenzen, besonders den aus islamischen Ländern!" Wie soll das geschehen? "Das Alter für nachzugsfähige Ehefrauen sollte von jetzt 18 Jahren deutlich angehoben werden; zudem sollte vor der Einreise der Nachweis ausreichender Deutschkenntnisse erhoben werden. Unsere Politik kann ab sofort nur lauten: Integration intensivieren, Zuwanderung begrenzen! In erster Linie aber müssen wir für eine „nachgeholte Integration“ sorgen, die intensiv diejenigen integriert, die bei uns leben und arbeiten und vollgültige Bürger unseres Landes werden wollen. Jeder, der das nicht will, muss gehen" (Tagesspiegel, 5.4.06).

Eine Woche nach Bekanntwerden der Zustände an der Rütli-Schule beraten am 5.4.06 alle Berliner Hauptschulleiter mit Bildungssenator Klaus Böger (SPD), wie es weitergehen soll. Sie erhoffen sich konkrete Zusagen über neue Lehrer und die baldige Einstellung der dringend erwarteten Sozialarbeiter. Neuköllner Pädagogen rufen um 14 Uhr in der Karlsgarten-Grundschule zu einer „Solidaritätsveranstaltung mit dem Kollegium der Rütli-Schule“ auf. Unterstützt werden sie von den Lehrergewerkschaften GEW und VBE. Am Donnerstag will auch das Abgeordnetenhaus in einer aktuellen Stunde über die Integrationsprobleme an Berlins Schulen diskutieren. (Tagesspiegel).

Die Grünen-Fraktionschefin Renate Künast attackierte CDU und FDP wegen eigener Versäumnisse: „Was hat denn die CDU getan? Sie hat Ganztagsbetreuung gestoppt.“ Künast verwies darauf, dass Gewalt an Schulen kein Ausländerproblem sei. In Gardelegen in Sachsen-Anhalt seien an einer Hauptschule – ohne ein einziges ausländisches Kind – ein Drittel der Lehrer krank, Pöbeleien und Gewalt an der Tagesordnung. „Ich erinnere mich noch sehr genau an Zeiten, als die CDU fragte, wie man denn dazu käme, Migranten auch noch Deutschkurse zu bezahlen“, sagte Künast. (Hauptschul-Rektoren fordern Abschaffung ihrer Schulform Willenserklärung nach Treffen mit Bildungssenator Klaus Böger, Tgsp. 6.4.06)

Die Tagesschau berichtet am 5.4.06 über das Gewaltniveau in den Schulen von Schweden, Frankreich und Spanien. Wie nicht anders zu erwarten, Frankreich gewinnt. Kriminologe Christian Pfeiffer über Deutschland: "Seit 1997 geht die Gewalt an deutschen Schulen zurück". (Kriminologe plädiert für Abschaffung der Hauptschule tagesschau.de, 5.4.06).

Jetzt ist es raus, wer Schuld an der Misere ist: Die Erblast von Achtundsechzig
Von Berthold Kohler (Leitartikel, FAZ, 6.4.06).

Lehrer-Online (Berlin Polizeischutz für bedrohten Schüler) (10.5.06)

Lehrer-Online («Berliner Zeitung» Lehrer als Hilfspolizisten) (11.5.06)

Malmö "schlimmer" als Nordneukölln? In Schweden wird eine Schule geschlossen – das erste Mal wegen gewalttätiger Schüler(Tgsp. 11.5.06)

Neuer Brandbrief kommt aus der Otto-Wels-Grundschule in Kreuzberg (Tgsp 11.5.06)

Konfliktlotsin Jenny vor der Riesengebirgs-Oberschule in Berlin-Schöneberg: "Wir Deutschen bekommen keinen Respekt!" Gewalt in Berlin-Schöneberg. Die Deutschen sind Verlierer - (SPIEGEL, 10.5.06).

Helmut Hochschild: Das System ist krank. Ein Fünftel der Rütli-Schüler sind Flüchtlinge oder Kinder von Flüchtlingen. Sie haben kein sicheres Aufenthaltsrecht. Wenn die in der neunten Klasse Berufsorientierungsunterricht haben, ist das für sie natürlich ein Witz: Mit ihrem Status durften sie bislang keinen Beruf erlernen. Mit ihrer Haltung ziehen sie die anderen einfach runter. Es ist wie eine ansteckende Krankheit. ( SPIEGEL, 4.12.06). "Klar ist, dass unsere Hauptschülerinnen und -schüler mehr Unterstützung brauchen", sagt auch Jürgen Zöllner, neuer Berliner Bildungssenator ( SPIEGEL, 5.12.06).