|
*)
backlash (engl.) = Rückwirkung, (heftige) Reaktion;
Beck = deutsche Politikerin, Initiatorin des Aufrufs "Wider eine
Lex Kopftuch"
Offener Brief
an die
Integrationsbeauftragte Frau Marieluise Beck,
die Frauenministerin Frau Renate Schmidt
und die Justizministerin Frau Brigitte Zypries
Von der
Integrationsbeauftragten Frau Marieluise Beck, der
Frauenministerin Frau Renate Schmidt und der Justizministerin Frau Brigitte
Zypries erwarten wir, dass sie sich mit den Freiheitsrechten, die
den Kern des Grundgesetzes ausmachen, auskennen und sich für deren
Durchsetzung einsetzen. Bei der gegenwärtigen "Kopftuch-Debatte“
geht es nicht nur um eine Kleiderordnung. In Wirklichkeit befinden
sich viele in Deutschland lebende Frauen in einem rechtsfreien Raum.
Es gibt eine große Zahl hier lebender Frauen und Mädchen, für die
das GG nicht zu gelten scheint und denen das GG keine Rechtssicherheit bietet.
Was heißt das?
Diese Frauen
dürfen nicht aus eigenem Willen das Haus verlassen, sei es, weil es
ihnen als Ehefrauen von ihren Männern verboten wird oder weil sie von
Menschenhändlern nach Deutschland verschleppt, zur Prostitution
gezwungen und ansonsten versteckt, weil illegal gehalten werden.
Mädchen
dürfen – veranlasst durch deren Eltern und Verwandte - sich auf der
Straße nicht frei bewegen, in den Schulen nicht am Sportunterricht
teilnehmen, nicht am Sexualkundeunterricht, nicht an Klassenfahrten.
Sie dürfen keine Freizeitangebote wahrnehmen oder als Erwachsene
nicht die zur Verfügung gestellten Integrationsangebote annehmen, z.B.
Sprachkurse belegen.
Zu Hunderten werden sie allein in Berlin jährlich entführt und
zwangsverheiratet. Das Beschneidungsverbot wird übertreten und
praktisch nicht verfolgt.
Solange die RegierungsvertreterInnen trotz des Gleichheitsgebots im
GG Art.3 Absatz 2(*siehe unten) nichts gegen diese Missstände und Verbrechen
unternehmen, tolerieren sie die Verbrechen und erfüllen nicht ihren
Gesetzesauftrag.
Deswegen machen
wir jetzt folgenden, leicht umzusetzenden und billigen Vorschlag:
Alle Frauen und Männer,
die aus Ländern kommen, in denen Männer gegenüber den Frauen
rechtlich privilegiert sind und die ein Aufenthaltsrecht in
Deutschland beantragen, unterschreiben ab sofort, dass sie Art.3 Abs.2
GG anerkennen. Damit anerkennen sie gleichzeitig, dass sie bei Verstößen
ihr Aufenthaltsrecht verwirken. Sie unterschreiben zudem, was dieses
Recht im einzelnen praktisch bedeutet: Sie nehmen zur Kenntnis und
akzeptieren, dass Frauen gleichberechtigt sind, das Recht auf körperliche
Unversehrtheit haben, im Rahmen der hier geltenden Chancen das Recht
auf Bildung, das Recht, ab einem bestimmten Alter ihren Aufenthaltsort
selbst bestimmen zu können. Die allgemeine Schulpflicht gilt auch
ohne Einschränkungen für Mädchen und sie haben das Recht auf die
Wahrnehmung von schulischen Freizeitveranstaltungen.
Bei Verstößen oder Behinderungen haben die Mädchen das Recht
auf professionelle Beratung und institutionelle Integrationshilfe.
Weiter erwarten wir von den BundesministerInnen einen Regierungsentwurf
dazu, auf welche Weise für die in Deutschland lebenden und von
den beschriebenen Problemen betroffenen Frauen das GG zur
Geltung gebracht werden kann und wie mit denjenigen zu verfahren ist,
die bereits ein Aufenthaltsrecht hier haben oder als
Deutsche in den
erwähnten Punkten gegen die FDGO verstoßen.
17.
Dezember 2003
Halina
Bendkowski, Agentin für
Feminismus & Geschlechterdemokratie
Günter Langer, unterrichtet im Berlin-Kreuzberger Kiez,
aktiver Gewerkschafter.
Helke Sander, Prof., Autorin und Regisseurin
( *) "Männer und
Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche
Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt
auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin."
Aufgrund der bisherigen Diskussion fügen wir hinzu:
Der
Schutz des GG gilt nach Art.3 Abs.3 prinzipiell auch für alle anderen
Minderheiten, wie Immigranten, Asylsuchende, Juden sowie Homosexuelle
und sollte sowohl von der Mehrheitsgesellschaft wie von den
Minderheiten als Minimum des zivilen Miteinanders anerkannt und
durch den bürgerlichen Staat gesichert werden!
(*zurück)
ErstunterstützerInnen:
1) Treff- und Informationsort für
türkische Frauen e.V. (TIO) (Bulusma Ve Danisma Yeri
Tuerk), Berlin
2) Mariam Notten, in Berlin lebende afghanische Soziologin,
Autorin des Buches "Ich wählte die Freiheit", Geschichte
einer afghanischen Familie, (Co-Autorin: Erica Fischer), Hanser Verlag 2003
3) Seyran Ates, Rechtsanwältin,
Frauenrechtlerin, Buchautorin: "Große Reise ins Feuer",
Rowohlt, Berlin 2003
4) Richard Kelber, Dortmund, Kritiker:
"Hurra,
wir kriegen eine Moschee"
5) Cristina Perincioli, Autorin und Film-Regisseurin, »Die
Macht der Männer ist die Geduld der Frauen«
6) Eva Quistorp, MdEP a.D., Theologin, Germanistin, Politologin
in interkultureller Bildungsarbeit, UNIFEM-Komitee
7) Christina Schenk, Ex-MdB für PDS
8) Heinz Steireif, Studiendirektor, Fachbereichsleiter Politik,
Berlin-Kreuzberg
9) Gudrun
Eussner, Journalistin, Perpignan/Frankreich
10) Sabine Reichel, Schriftstellerin, Hollywood/California,
"What Did You Do in the War,
Daddy?:Growing Up German"
11) Hildegard Westbeld, Filmarbeiterin, Aufnahmeleiterin,
Location Manager, Berlin
12) Heidrun Hankammer, Psychoanalytikerin
13)
Alexander Zinn, Journalist
14) TERRE DES FEMMES e.V., Bundesgeschäftsstelle, Tübingen
15) Ulrike Breth, Koblenz
16) Dr. Elisabeth Ziemer, Stadträtin für Gesundheit,
Stadtentwicklung und Quartiersmanagement von Tempelhof-Schöneberg
17) Sabine Kebir, Autorin, Berlin
18) Frigga
Haug,
bis 2001 Prof. für Soziologie an der Hamburger Universität für
Wirtschaft und Politik, Argument-Verlag
19) Bärbel Beuermann, Landesparteiratssprecherin der PDS
NRW, MdR PDS der Stadt Herne
20) Serap
Cileli, Frauenrechtlerin,
Buchautorin: „SERAP - Wir sind Eure Töchter, nicht Eure Ehre“,
Neuthor-Verlag, Michelstadt, 2002
21) Cora Ellerbrock, Verwaltungsangestellte, Hamburg
22) Tina Krause, Religionswissenschaftlerin, Frauenaktion
Scheherazade, Berlin
23) Roger Kutschki, OSZ-Koordinator (komm.) in Berlin-Kreuzberg
24) Karl-Heinz Wolf, OSZ-Leiter (komm.) in Berlin-Kreuzberg
25) Dr. Regine Mehl, Executive Director / Leiterin, Peace
Research Information Unit Bonn (PRIUB), Arbeitsstelle
Friedensforschung Bonn (AFB)
26)
Gemma Himmel, Künstlerin, Münster
27) Heidemarie Ott, Dipl.-Soziologin, Hamburg
28) Irmgard Busemann, ‚Frauen in Schwarz’, Hamburg
29) Dr. Claudia Burckhardt, Studienrätin, Uelzen
30) Gabriele Brenner,
Coach-Mediatorin, München
31) Barbara
Korth, Lehrerin, Berlin
32) Gerd Conradt, Filmregisseur,
Berlin
33) Billa Schulz, Reno-Angestellte, Berlin-Kreuzberg
34) Dr. Horst Kurnitzky, Professor für kulturelle
Anthropologie an der UAM México, D.F.
Letzte Veröffentlichung: Die
unzivilisierte
Zivilisation
- Wie
die Gesellschaft ihre Zukunft verspielt,
Campus-Verlag
2002
35) Hanife Genc, 21, St. Johann im Pongau, betreibt Website
"Das Leben als -Türkin- in Österreich": http://insel.heim.at/mainau/331942/
36) Pit
Rulff, OSZ-Leiter in Berlin-Wittenau und verantwortlicher
Redakteur
37) Renate
Pannenbecker, Studienrätin in Berlin-Tempelhof
38) Wiltrud Rosenzweig, Dipl. Soziologin, Frankfurt/
Main
39) Renate Sami, Berlin, Filmmacherin
40) Dörte Haak, Autorin
41) Peter Grohmann,
Kabarettist und Autor, Stuttgart
42) Galina Samsonova, Dr.-Ing., Dortmund
43) Marion Göbel, Wolfenbüttel, VHS Leitung Berufsbildung
44) Heike Essayie, eh. Lehrerin Hamburg
45) Maximilian Essayie, angeh. Kinderarzt Paris/Berlin
46) Evangelos
Goros, Dipl.-Sozialpädagoge,
Heilbronn
47) Margit Schmidt, Sonderschulrektorin, Hamburg
48) Gerd Röder, Studienrat in Berlin-Kreuzberg
49)
Viola
Roggenkamp, Hamburg, Autorin
50) Elisabeth Mortgaat, Berlin - Das verborgene Museum
51) Marion Beckers, Berlin - Das verborgene Museum
52) Claudia Albrecht, Schauwerberin
53) Claudia von Alemann ,
Prof., Filmemacherin
54) Christa Ilgner, Musikerin. Atem-und Stimmlehrerin,
Krummasel
55) Caroline Ilgner, Musikpädagogin und Heilpraktikerin,
Berlin
56) Janet Micas, Heilpraktikerin, Berlin
57) Jacob Ilgner, Student, Potsdam
58) Karl Ilgner, Ing. grad., Krummasel
59) Silvia Staub-Bernasconi, Prof. Dr., Berlin/Zürich,
Zentrum für postgraduale Studien in Sozialer
Arbeit
60) Barbara Paul, Prof., Université
de Bretagne Occidentale,
Brest/Paris
61) Dr. Nori Möding, Qualitätsbeauftragte/Projektentwicklung/Beauftragte
Frauenförderung,
zukunft im zentrum GmbH
62) Prof. Dr. Monika
Barz, Evang. Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg
63) Dipl.-Soz. Dr. Siegward Lönnendonker, Leiter des Archivs "APO
und soziale Bewegungen" an der Freien Universität
Berlin
64) Sabine Bohle, Berlin, Arbeitsmarktexpertin
65) Heidemarie
Ott, Diplom-Soziologin, Hamburg
66) Helga Adler, Berlin, Frauenzentrum
Paula Panke
67) Monika Koch,
Berlin
68) Ida Schillen, Erste
Stellvertretende Oberbürgermeisterin, Hansestadt Rostock
69) Brigitte Osterholz, Bielefeld,
Lehrerin
70) Dr. Anita Heiliger, Soziologin, Autorin
("Männergewalt gegen Frauen
beenden", "Männliche
Sozialisation und potentielle Täterschaft", "Täterstrategien
und Prävention"), München
71) Kerstin Lück, Konfliktmanagerin, FH Potsdam, Weiterbildung
72) Samirah Kenawi, Alternative Ökonomin, Initiative Berliner
Bankenskandal
73) Evrim Baba, MdA, Frauenpolitische Sprecherin
der PDS-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin
74) Tine Pfeiff, Berlin
75) Annemarie Cordes,
Dipl.-Soziologin, Berlin
76) Gabriele Kämper, Literaturwissenschaftlerin,
Berlin
77) Erika Bosch, Düsseldorf, "Menschen
für den Frieden Düsseldorf"
78) Maria Frank, Ibbenbüren, Moralistin
gegen den "Neoliberalismus"
79) Susanne
Kahl-Passoth, Pfarrerin, Direktorin
Diakonisches Werk Berlin Brandenburg
80)
Herbert Schui, Prof. Dr.,
Universität für Wirtschaft und Politik, Hamburg
81) Ute Schui-Eberhart, Flüchtlingssozialarbeiterin,
Kirchenkreis Hitfeld
82) Barbara Nollmann, Übersetzerin, Gilching bei München,
Frauen in Schwarz München.
83) Ute Cartus, Köln
84) Monika Flamm, Dipl.-Päd., Berlin
85) Gesine Strempel, Radiojournalistin und Übersetzerin,
Berlin
86) Franziska Wirtz-Königshausen, Ibbenbüren
87) Elisabeth Vetter-Knirsch, Ibbenbüren
88) Amai Haukamp, Redakteurin, SPIEGEL TV
89) Michael Riecher, Geschäftsführer, Horb a. N.
90) Stelle zur
Gleichberechtigung der Frau, Stadt Freiburg, i.A. S. Umseher
91) Hildegard Bohne, "Pille",
Hamburg, Studentin an der HWP, (Jugend-)Bildungsreferentin
92) Barbara Mertens, Studentin, amnesty international, AK
Menschenrechtsbildung, Köln
93) Jessica Kreitz, Studentin, amnesty international, AK
Menschenrechtsbildung, Köln
94) Bernd Warner, Kommunikationselektroniker, Strausberg bei
Berlin
95) Iris A. Ayloff-Cook, Sekretärin, Berlin
96) Claudia Pinl, Journalistin, Köln
97) Karin Becker, Gemeinderätin der Frauenliste Wiesloch,
Vorsitzende ödp Frauen Baden-Württemberg,
Wiesloch
98) Kathrin Schultz, 10 Semester Sozpäd
99) Mira Renka, AWO Frauenberatung Berlin-Neukölln
100) Hamindokht Klein,
Diplompflegepädagogin TIO-Qualifizierungsprojekt
101) Nesrin Tekin, Sozialarbeiterin TIO-Qualifizierungsprojekt
102) Sabahat Mümker, Sozialwissenschaftlerin
TIO-Weiterbildungsaberatung
103) Saadet Özulusal, Sozialarbeiterin TIO-Beratungsstelle
104) Karin Heinrich, Diplom-Pädagogin, TIO-Gesamtkoordinatorin
105) Julieta Jorge-Barbeiro, Diplom-Lehrerin
TIO-Qualifizierungsprojekt
106) Ayfer Schultz, Diplom-Pädagogin TIO-Modellprojekt
107) Jadranka Biljan, Dozentin TIO-Qualifizierungsprojekt
108) Gisela Werland,
Diplom-Pädagogin TIO-Qualifizierungsprojekt
109) Sylvia Schimm,
Diplom-Pädagogin TIO-Qualifizierungsprojekt
110) Charmalie Albert-Seidemann,
Dozentin TIO-Qualifizierungsprojekt
111) Ursula Roesener,
Diplom-Pädagogin TIO-Qualifizierungsprojekt
112) Sabina Grosser, München, Krankenschwester
113) Dr. Cornelia Spiegel, Geologin, University of Melbourne
114) Bernhard Sonnleitner, Österreich
115) Sistina Zeidler,
Ethnologin und Lebenskünstlerin, Berlin
116) Renate Middendorf, Sekretärin, Uni-Dortmund
117) Helmar Lorenz, Sozialwissenschaftler/Germanist, Sint
Odiliënberg
118) Ursula Finken-Schreiter, Aachen, Lehrerin
119) Anton Brenner, wissenschaftlicher Lehrer, Stadtrat der PDS
in Tübingen
120) Klaus Becker, Winterberg, Lehrer, Sprecher der
Kreistagsfraktion von B'90/Die Grünen im Kreistag des
Hochsauerlandkreises
121) Birgitta Meier, Dipl.Ing., Nürnberg
122) Heli
Ihlefeld-Bolesch, Beraterin Gleichstellung und Qualität und
Coach, St. Augustin
123) Birgitta Meier, Dipl.Ing., Nürnberg
124) Armelle Trévin, Übersetzerin,
Bonn
125) Prof. Dr. Luise
F. Pusch, Hannover, www.fembio.org
Neue Unterschriften 2007:
126) Dr. Nathan Warszawski, Arzt, Nideggen, http://www.warszawski.name
127) Philipp Wiesenäcker, Bankkaufmann und Betriebswirt,
gepr. Wirtschaftsübersetzer, Consultant, D-65527 Niedernhausen
Neue Unterschriften 2009:
128) Gabi Schmidt, Sozialpädagogin, Mönchengladbach
129) Edward von Roy, Diplom-Sozialpädagoge, Mönchengladbach
Kontakt:
Halina.bendkowski@gmx.de,
Fon: 030-8537391
Für
Unterschriften (ggf. mit Ort, Beruf und evtl. Funktion) steht auch die
Adresse des Webmasters zur Verfügung: isioma@nickname.berlin.de.
Einfach eine kurze e-mail mit dem Vermerk "Unterschrift für
Becklash".
Dieser Brief ist der Öffentlichkeit zugänglich unter der
Webadresse: www.isioma.net/sds06203.html
|
|