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Hamas/Hisbollah-Krieg
gegen Israel
Die Teheran Connection
0. Demos, Aktivitäten
usw.
1. Ungereimtheiten
2. Teheran
Connection
3. Analysen
und Meinungsäußerungen
4. Weitere Informationen
0. Demos, Aktivitäten usw.
Nasrallah gegen Merkel: „Sie
(Frau Merkel) sagt, ihr Ziel sei es, Israel zu schützen“, rief
Nasrallah in die Menge, die ihm bei seinem ersten öffentlichen
Auftritt seit dem 12. Juli in Sprechchören zujubelte. „Aber ich
sage ihr“, fuhr er fort, „selbst wenn sie die See, den Luftraum
und das Land überwachen, unsere Bewegung wird dadurch nicht geschwächt.“
(FAZ,
22.9.06).
Ulf-Peter
Graslaub, Juliane Nagel, Fabian Blunck (Mitglieder der
Linkspartei.PDS Sachsen) protestieren am 6.8.06 gegen
die antiisraelische Propaganda ihrer Partei.
"Antideutsche" Israelfreunde demonstrierten
am 8.8. um 17.00 am Hackeschen Markt in Berlin: Mehrere hundert
Personen erschienen und liefen zum Brandenburger Tor.
Nabil Rachid (PDS) will palästinensische und libanesische
Opfer beklagen. Israelische Opfer kennt er nicht: "Stoppt den
Krieg. Nieder mit den Waffen" (taz 8.8.06 Demo gegen Krieg).
Berliner Kurier: Hass-Demo
- Bundestagsabgeordnete an der Seite von Hisbollah-Fans. Warum ist die
PDS mitmarschiert? Und das soll eine "Friedens-Demo" sein?
Das sind Bilder des Hasses: Hass auf Amerika, Hass auf Israel. Und
dazu Jubel für die Hisbollah-Faschisten. Das war das wahre Gesicht
der "Demonstration gegen den Krieg in Libanon und Palästina"
am Wochenende in Berlin.
Taz: Rund 60 Organisationen hatten für den 12.8. zu dem
"Internationalen Tag des Protestes und der Solidarität"
aufgerufen, darunter neben zahlreichen arabischen Vereinen auch Ver.di,
der Deutsche Friedensrat und Untergliederungen von Attac. Unterstützt
wurde der Protest von der Bundes-PDS und der Wahlalternative Arbeit
und soziale Gerechtigkeit (WASG). Die rund 7.000 TeilnehmerInnen zogen
vom Roten Rathaus über die Allee Unter den Linden zum Potsdamer
Platz. Christine Buchholz von der WASG verurteilte
Innensenator Körtings Verbot von Hisbollah-Fahnen
und Nasrallah-Porträts als "Stigmatisierung der palästinensischen
und arabischen Bevölkerung". Für die "Jüdische Stimme"
sprach Fanny-Michaela Reisin:
"Die
Regierenden in Israel mißbrauchen nicht nur meinen Namen. Sie haben
die Stirn, sich auf meine ermordeten Vorfahren zu berufen. Sie schämen
sich nicht, meine in den KZs und Massengräbern des Naziregimes um ihr
Leben gebrachten Großeltern zur Rechtfertigung ihrer Untaten in
Libanon und Palästina heranzuziehen..."
Eigenbericht: Anmeldende der Demonstration
waren Nabil Rachid (Palästinensische Gesellschaft für
Menschenrechte), Dr. Muahaisen (Palästinensische Gemeinde) und
Hans-Peter Richter (Deutscher Friedensrat / Achse des Friedens). An Auflagen
der Polizei für die Demonstration waren zu befolgen: 1. Kein
Verbrennen von Fahnen und Puppen, 2. Kein Zeigen von Hisbollah-Fahnen
und 3. Kein Zeigen des Bildes von Nasrallah. Letzteres Verbot halten
die Anmeldenden für ungesetzlich und behalten sich vor, das
gerichtlich anzufechten. Die Auflagen sollen befolgt und von
Ordnern durchgesetzt werden. Im Berliner Kurier sind Fotos zu sehen
mit Nasrallah Porträts. Weder die Ordner noch die Polizei schritt
dagegen ein, lediglich eine Hisbollah-Fahne wurde beschlagnahmt. Der
Kommentator des Berliner Kurier hatte vollkommen Recht mit seiner
Frage, was daran "Frieden" sein soll. Wir erleben eine
widerwärtige rot-grüne Querfront, wobei grün für
islamistischen Integrismus, also für Mord und Totschlag steht. Christine
Buchholz (WASG-Bundesvorstand) bestätigt diese Querfront
in einem Interview mit der Zeitung "Junge
Welt": "Israel führt Krieg auch im Interesse der
USA, für die die Zerschlagung der Hisbollah nur ein kleiner Teil
ihres Planes der Neuordnung und Kolonialisierung des Nahen und
Mittleren Ostens ist. Die Bundesregierung trägt das letztendlich mit.
Auf der anderen Seite stehen in diesem Konflikt die Hisbollah, die
Friedensbewegung in Israel und die internationale Antikriegsbewegung.
Das ist die Seite, auf der auch ich stehe."

Gesehen auf der Demo in Berlin am 12.8.06
Die Berliner Querfrontisten
befinden sich in schlechter Gesellschaft. Der US-Grüne Todd
Chretien, Kandidat der Green Party für den US-Senat gegen Dianne
Feinstein in Kalifornien, beklagt sich darüber, dass die
Friedensbewegung in seinem Lande noch nicht genügend erkannt hätte,
dass eben das Bündnis mit Hisbollah und anderen Islamisten nötig
sei: "You do not have to agree
with all of Hezbollah's ideas to support their resistance to
Israel... We must build a movement that stands for self-determination,
rejects vilification of Islam and openly embraces Arabs and Muslim
forces, fights to cut ties with Israel and severs its allegiance to
the Democratic Party." (counterpunch).
Fragt sich nur, worin der "Widerstand"
der Hisbollah bestand oder bestehen soll, wenn Israel keinen
libanesischen Boden besetzt hielt bzw. halten wird. Der selbsternannte
christliche Pazifist Eugène Richard Sensenig-Dabbous,
Assistenzprofessor der politischen Wissenschaften in Beirut,
vergleicht den Hisbollah-"Widerstand", den er liebevoll mit
der arabischen Bezeichnung Mukawama belegt, mit der schweizerischen
Armee und schlägt vor, die offizielle libanesische Armee sollte sich
in die "Mukawama" eingliedern statt umgekehrt. Ähnliches
liest man auch bei Rechtsextremisten, wie auf dem Blog "Eiserne Krone"
des zum schiitischen Islam konvertierten Neo-Nazis Martin A.
Schwarz, der dort unter anderem das Werk des Carlo Terracciano
("Die iranische Revolution ist ein weltweites Modell") abfeiert,
eines glühenden Verehrers des Ayatollah Khomeini. Originalton Schwarz:
"Es ist der antiimperialistische Widerstand, der heute
von entscheidender Bedeutung ist." Erforderlich sei "die
Solidarität mit allen von Neoliberalismus und Imperialismus
angegriffenen Völkern und Kulturen, insbesondere den in erster
Frontlinie stehenden Muslimen, sie bilden das neue Zentrum, um das
sich rechte und linke Antiimperialisten gruppieren... Der Islam kann
ein Beispiel dafür geben, wie eine Gesellschaftsordnung jenseits von
Kapitalismus und Staatssozialismus, jenseits von Individualismus und
Kollektivismus, aussieht..."

Hezbollah 'soldiers'
saluting in Nazi fashion
Ungereimtheiten
Hezbollah-Kämpfer verstecken ihre schweren
Waffen mitten im Beiruter Wohngebiet: Fotos davon wurden von der Sunday
Times aus dem Libanon geschmuggelt. Fotos
und Artikel dazu von Chris Tinkler in der Presse von Perth,
Australien.
Israel will mit einem ausführlichen Dossier beweisen,
dass die Hisbollah im Libanon-Krieg Zivilisten als Schutzschilde
nutzte. ( Israel legt Videobeweis-Dossier gegen Hisbollah vor. SPIEGEL,
5.12.06).
Die Explosion des Hauses in dem kleinen Grenzdorf
Qana (Kana, Cana), in dem nach ersten Angaben 56, dann aber nur
28 Leichen geborgen wurden, darunter behinderte Kinder, spielt im
Propagandakrieg eine herausragende Rolle. Die in den Mainstream-Medien
verbreitete Version scheint fragwürdig zu sein, einige Blogs
haben Widersprüchliches
aufgedeckt. In Telepolis wird der Frage nachgegangen, ob es
sich um ein geschicktes PR-Manöver der Hisbollah handelt. Dieselbe
Frage stellt eine libanesische Website (Libanoscopie),
die von einem machiavellischen Plan spricht. Es hätte sich um eine
Wiederholung eines Falles von 1996 gehandelt, als Qana schon einmal
zerstört wurde. Ein Dr. Mounir Herzallah aus Berlin-Wedding
berichtet in einem Leserbrief im Tagesspiegel und im Spiegel von eben
solchen Methoden, die die Hisbollah gezielt anwendet. (In einigen
Blogs wird die Existenz des Dr. Herzallah angezweifelt, weil er im
Telefonbuch nicht zu finden ist. Vielleicht outet er sich ja
demnächst. Laut taz
weiß man beim Tagesspiegel, dass es sich um ein
Pseudonym handeln soll, aber Interviews wolle der Mann nicht geben: Er
fürchte um seine Unversehrtheit.) Der Libanese Michael Béhé scheint das auch so zu
sehen. Er beklagt sich generell, dass sein Heimatland in die Hände
der Islamisten gefallen ist und die politische Klasse dem nichts
entgegen gesetzt hätte. Hier die Quellen:
1. Philipp von Wussow (TP): Israelische Bomben auf Kana. Massaker oder Hisbollywood?
2. Libanoscopie,
Der Bericht "gut informierter"
Kreise vom 30.7.06 aus dem Libanon im Original: Un
massacre prémédité? Une source généralement bien informée
nous raconte sa version : « Le Hezbollah, coincé par les 7 points
proposés par le premier ministre Fouad Siniora, qui mettait un plan
de déploiement de l’armée libanaise sur tout le territoire et
essentiellement au Sud Liban, et donc le désarmement de la milice du
parti de Dieu, a voulu faire échouer ces négociations. Il a mis en
place un plan machiavélique en créant un événement qui lui
permettrait d’annuler ce projet. Sachant très bien qu’Israël
n’aura pas d’état d’âme pour bombarder des cibles civiles, des
militants du Hezbollah ont installé une base de lancement de
roquettes sur le toit d’un immeuble à Cana et y ont entassé des
enfants infirmes dans la ferme intention de voir une réplique de la
part de l’aviation israélienne et créer une nouvelle situation,
utilisant le massacre de ces innocents pour reprendre l’initiative
des négociations.» Ajoutant : «ils ont utilise Cana qui a déjà été
un symbole d’un massacre d’innocents, ils ont fomenté un Cana 2
». (deutsch übersetzt: hier!).
3.
Dr. Mounir Herzallah, Berlin-Wedding: "Ich wohnte bis
2002 in einem kleinen Dorf im Süden nahe Mardschajun, das
mehrheitlich von Schiiten wie mir bewohnt ist. Nach Israels Verlassen
des Libanon dauerte es nicht lange, bis die Hisbollah bei uns und in
allen anderen Ortschaften das Sagen hatte. Als erfolgreiche
Widerstandskämpfer begrüßt, erschienen sie waffenstarrend und
legten auch bei uns Raketenlager in Bunkern an. Die Sozialarbeit der
Partei Gottes bestand darin, auf diesen Bunkern eine Schule und ein
Wohnhaus zu bauen! Ein lokaler Scheich erklärte mir lachend, dass die
Juden in jedem Fall verlieren, entweder weil die Raketen auf sie
geschossen werden oder weil sie, wenn sie die Lager angriffen, von der
Weltöffentlichkeit verurteilt werden ob der dann zivilen Toten. Die
libanesische Bevölkerung interessiert diese Leute überhaupt nicht,
sie benutzen sie als Schilder und wenn tot als Propaganda. Solange sie
dort existieren, wird es keine Ruhe und Frieden geben"
(Tsp,
30.7.06).
Wem
gehören die Sheeba-Farms?
Jeff
Jarvis: "Photoshopping"
to
making war look worse (Guardian,
7.8.06). Reuters fired a photographer, Anan Hajj, who "doctored"
photos taken in Beirut and perhaps in Qana.
Waffenstillstand, aber Hisbollah lehnt Entwaffnung ab
(Tgsp., 14.7.06). Die israelische Außenministerin Zippi Livni forderte
in Jerusalem allerdings darüber hinaus die Auflösung der Hisbollah,
eine Entwaffnung reiche nicht aus. Wortlaut der UN-Resolution 1701.
Die regulären libanesischen Streitkräfte, eine Multikultitruppe,
sollen für Ruhe und Ordnung im Süden sorgen – und sind doch schon
jetzt überfordert. Die Hisbollah
ist durch Israels Offensive getroffen, aber nicht geschlagen worden.
Uri Avnery: Die Hisbollah-Kämpfer werden, als Zivilisten
getarnt, zurückkommen.(taz).
Ein Hizbullah-Kämpfer
vor kurzem im Gespräch mit der Zeitung "Guardian“ gesagt: "Der
wahre Kampf wird nach dem Krieg stattfinden. Wir haben noch eine
Rechnung offen mit den libanesischen Politikern.“(Faz).
Nikolas Busse: Die Zeit der
Unilateralisten und Gegenmachtbilder ist fürs erste vorüber (FAZ).
Steven Simon: (The Daily Star,
Beirut) Some
ideas on how to disarm Hizbullah.
Henri J. Barkey (The Daily Star):
Why America wants Hizbullah beaten even more than Israel
does (from bitterlemons-international.org).
Clemens Wergin: Die
Lehre des Libanon: Israel kann besetzte Gebiete nur verlassen,
wenn es gleichzeitig auf verschärfte Abschreckung setzt.
US-Neocons (Cohen, Gingrich, Krauthammer) kritisieren die zu
lasche Kriegsführung Israels, die vehindert hätte, die Hisbollah zu
zerschlagen (Forward).
Jeffrey Gedmin: Wenn
militärische Gewalt, dann richtig
Daniel Jonah Goldhagen: Auch nach der Uno-Resolution
steckt Israel
im Dilemma.
Libanesische Journalisten teilen nicht die Sicht vom "arabischen
Sieg“
Gudrun
Eussner meint, der Waffenstillstand diene
dem Schutz der Hezbollah.
Edward Luttwak: Die
Hisbollah hat nicht gewonnen. Nasrallah hat implizit
die Verantwortung für den Beginn des Krieges übernommen und die
Hisbollah angewiesen, sich auf den raschen Wiederaufbau in Dörfern
und Städten bis direkt an die israelische Grenze zu konzentrieren.
Nasrallahs Machtbasis ist jetzt eine Geisel des guten Benehmens der
Hisbollah. Er kann es sich kaum leisten, weitere Kämpfe auszulösen,
die alles wieder zerstören würden.
Die
Teheran Connection:
Henry Kissinger: "Tatsächlich ist die
Hisbollah eine Metastase des Al-Qaida-Musters. Seit ihrer Gründung
hat die Hisbollah permanent Krieg geführt. Die Gründung von
Organisationen wie Hisbollah und al-Qaida signalisiert die Ersetzung
nationaler durch transnationale Loyalitäten... Alles läuft immer
wieder auf die Herausforderung durch den Iran hinaus... Es geht um
eine neue Weltordnung, nicht um Veränderungen im herkömmlichen
Rahmen." (Ordnung kontra Chaos, WamS,
11.09.06).
Jeffrey Gedmin: Syrien war
immer nur ein Nebenschauplatz. Das
eigentliche Problem ist der Iran. Ohne Härte geht es
nicht.
Edward Luttwak: Eine Militäraktion
gegen Iran ist machbar. Doch reicht es, ein paar zentrale
Einrichtungen zu zerstören, um Teherans Nuklearprogramm um mehrere
Jahre aufzuhalten - vielleicht sogar länger, und das Land ist
technologisch rückständig.
George
W. Bush sieht
erst den Anfang eines Kampfes gegen "islamischen Faschismus“
(FAZ, 7.7.06), den man "an den Wurzeln“ packen müsse.
Bush forderte internationalen Druck auf "die Hizbullah und ihre
Unterstützer“, die Angriffe und Gewalttaten zu beenden, mit denen
die gegenwärtigen Kämpfe ihren Anfang genommen hätten. Er forderte
ferner eine Stärkung der libanesischen Regierung, deren Erfolg "manche in der Region“ vereiteln wollten.
Bush setzt offenbar den iranisch-inspirierten Islamismus mit
Faschismus gleich. Dieser "Faschismus" hat qua Achse
Teheran-Damaskus-Hisbollah immensen Einfluß auf die Ereignisse im
Libanon, wie die folgenden Beispiele zeigen:
Michael
Béhé, Beirut/Lebanon:
"In
fact, our country has become an extension of Iran,
and
our so-called political power also served as a political and military
cover for the Islamists of Teheran". (Metula News Agency).Die
Thesen Michael Béhés werden von den aktuellen Aussagen der
politischen Repräsentanten Libanons bestätigt. Ein Blick in die
Beiruter Tageszeitung L'Orient-Le
jour unterstreicht den Eindruck einer engen ideologischen
Verbindung zum Iran:
L’Iran
veut fournir des missiles sol-air au Hezbollah (L'Orient-Le Jour,
5.8.06).
« Téhéran et Damas ont poussé le Hezbollah à attaquer Israël »,
affirme Nicholas Burns (L'Orient-Le Jour,
5.8.06).
Fouad Siniora, Premier ministre de Liban, a affirmé: "Le
Hezbollah a eu un rôle important, il a défendu des frontières qui
ont été continuellement violées, il affronte l’invasion d’un État
souverain". (L'Orient-Le Jour,
5.8.06).
Le chef de la majorité parlementaire, Saad Hariri: "Quant
à l’Iran, il s’agit d’un grand pays qui peut jouer un rôle
positif en unifiant les Libanais au lieu de les diviser. Téhéran
doit être un facteur d’unité. S’il souhaite aider le Liban, il
doit permettre d’aboutir à une solution globale qui serait dans
l’intérêt de ce pays, et non pas de l’Iran seulement". (L'Orient-Le Jour,
5.8.06).
Bestätigt wird dieser Eindruck laut "Neues
Deutschland" von der Hisbollah selbst:
Der Hisbollah-Funktionär, Ibrahim Mousawi, Chefredakteur der
Hisbollah-Zeitung »Al Ahed« und Leiter des Fernsehsenders »Al Manar«,
lobte die Zusammenarbeit seiner Organisation mit der Regierung in
Beirut, mit der es »keine grundsätzlichen Differenzen« gebe.
Der
Hisbollah-Chef im Libanon, Nasrallah, wurde gemäß eines Berichts einer
Hisbollah-freundlichen Professorin in Irvine (Kalifornien), Lara
Deeb,
direkt vom blutbefleckten iranischen Mullah-Regime ernannt: "In
1995 Iranian ayatollah Khamenei appointed Nasrallah and
another Hizballah leader as his religious deputies in Lebanon"
... Während die Ayatollahs im Iran für die Ermordung von Tausenden
von Kommunisten verantwortlich sind, machen die Kommunisten im Libanon
gemeinsame Sache mit den Anhängern der Mörder ihrer eigenen Genossen:
"Israel's ground invasion is being strongly opposed by Hizballah
fighters along with fighters from other parties. Both the Lebanese
Communist Party and Amal have announced the deaths of
fighters in battle."(Middle East Report).
Schon 1980 hatte Khameinis Imam und Inspirator der
islamistischen Revolution im Iran, der Ayatollah Chomeini, in
einer von seinem Sohn am 10. Februar, dem 1. Jahrestag der Revolution,
verlesenen Erklärung verlangt: "Schließt niemals Kompromisse,
bleibt unversöhnlich... Wir werden unsere glorreiche Revolution auf
die ganze Welt übertragen... Erhebt euch, reicht euch die Hände, wir
werden bald den Staat Israel vernichten" (Ettelaat,
11.2.1980, zit. n. Bahman Nirumand/Keywan Daddjou, Mit Gott
für die Macht. Eine politische Biographie des Ayatollah Chomeini.
Hamburg 1989, S.308). Khameini trat in Chomeinis Fußstapfen:
"Iran's position which was first expressed by the Imam and stated
several times by those responsible, is that the cancerous tumor called
Israel must be uprooted from the region". Sein
Glaubensbruder und Ex-Präsident des Mullah-Regimes, Ayatollah Rafsanjani,
geht noch einen Schritt weiter und erklärt vor aller Welt, daß der
Iran an dem Tage, da er im Besitz einer Atombombe
ist, Israel auslöschen
wird.
Der führende iranische
Politiker Ahmad Dschannati sagte am Dienstag der
Nachrichtenagentur Isna: „Wir erwarten von muslimischen Nationen, daß
sie die Hizbullah in vielfältiger Weise unterstützen, etwa durch Waffen,
Arzneimittel und Lebensmittel.“ Dschannati ist
Vorsitzender des für die Einhaltung der islamischen Verfassung zuständigen
Wächterrats. (FAZ,
1.8.06).
Dissenz meldet Drusenführer Walid Jumblatt, der
Vorsitzende der Progressiven Sozialistischen Partei, an:
Er warnt vor dem "kriminellen Kerl in Damaskus, der den Libanon
total zerstören will." Außerdem vor dem Iran, der die USA
ausgerechnet auf libanesischem Territorium bekämpfe und gerne die
islamisch-schiitische Weltherrschaft antreten würde. (TP).
Rainer
Herrmann: Mit gutem Grund fürchten
Christen und Sunniten, daß aus ihrem Libanon eine
schiitisch-islamische Republik werden könnte.(FAZ,
4.8.06).
Michael Stürmer: Vorspiel zum Armageddon. Der Iran, die
Hisbollah und die Bombe: Wie groß ist die Gefahr? (Welt,
3.8.06): "Dieser Krieg ist der sichtbare Teil einer Revolutionsstrategie,
die apokalyptischen Einsatz nicht scheut und niemanden verschont.
Israel ist die Kampffront, hinter der ein Europa liegt, das sich die
Illusion erlaubt, es handele sich zwischen Beirut und Haifa um eine
bedauerliche regionale Unruhe...Die Europäer predigen Vegetariertum
im Schlachthof."
Vier
UNO-Soldaten sind an der Grenze zwischen Libanon und Israel umgekommen.
Dies nimmt Gudrun Eussner zum Anlass einer harschen Kritik an
der UNIFIL: UNIFIL-Truppen
paktieren mit Hezbollah
Aus
dem Drehbuch des Guerillakriegs. Die Hisbollah kämpft
jenseits von Recht und Gerechtigkeit: Michael Wolffsohn,
Professor an der Bundeswehr-Universität München, analysiert die
Guerilla-Grundregeln, nach denen seiner Ansicht nach die Hisbollah
vorgeht.
Etwas genauer Yassin
Musharbash im Spiegel: Angstgegner
Hisbollah.
Jeffrey
Gedmin: "Nasrallah
hat die Palästinenser aufgefordert, 'weltweit Selbstmordattentate zu
verüben', und sagt, dass Israel nur der Anfang, die USA aber der
'Hauptfeind' sei. In den achtziger Jahren sprengte die Hisbollah auch
Cafés in Europa in die Luft. In den Neunzigern verübte sie Attentate
auf Juden in Argentinien. Heute exportiert sie jährlich Drogen im
Wert von einer Milliarde Dollar. Es wäre wahnwitzig zu glauben, die
Hisbollah sei nur Israels Problem."
Frisch aus
Teheran entflogen, wo er die "antiimperialistische"
Solidarität mit dem ultrareaktionären Mullahstaat feierte, ließ er
Taten folgen: Venezuela zog aus Protest gegen die israelische
Offensive seinen Botschafter aus Israel zurück. Präsident Hugo Chávez
beschuldigte Israel des "Völkermords“ an Libanesen und Palästinensern
(FAZ,
4.8.06). Der andere "Antiimperialist", Hassan
Nasrallah, will nun die Bevölkerung der Großstadt Tel Aviv
mit Raketen überziehen (FAZ,
3.8.06). Die Atombombe kann ihm dessen Mentor Ahmadinejad, trotz
Rafsanjanis Ankündigung, noch nicht zur Verfügung
stellen...
David Schenker
(senior fellow at the Washington Institute for Near East Policy)
meint, es hätte keinen Zweck mit Syrien zu verhandeln: Been
There, Done That (Weekly
Standard).
Nikolas Busse:
Einfluß Syriens/Irans auf die Hizbullah geringer als vermutet? (FAZ,
4.8.06).
Amir Taheri: God's army has plans to run the whole
Middle East. Iran or
America? The
Role of Hesbollah, Times 23.7.06.
Tod nach Israel
-
Nasrallah
in Zitaten
(hagalil/Memri)
Ayatollah Chameini:
"Israel zu verbrennen, ist das primäre Ziel
iranischer Politik". In Bruno Schirra: "Iran
- Sprengstoff für Europa
Frank Jansen: Wer ist Hassan
Nasrallah? (Tgsp., 23.07.06)
Bruno Schirra: Hisbollah fehlt auf EU-Terrorliste
(BM, 10.08.2006
).
Knapp 1000 potentiell gewaltbereite Hisbollahaktivisten hat der
deutsche Verfassungsschutz im Land ausgemacht. (BM, 23.07.2006) Wie der
Iran die Hisbollah in Deutschland organisiert. Die
iranische Regierung benutzt die Hisbollah seit Jahren für "Attentate,
Geiselnahmen, Flugzeugentführungen und Bombenattentate", so
Verfassungsschützer. Die
schiitische Hisbollah erfüllt sämtliche von der EU festgelegten
Kriterien zu einer lupenreinen Terrororganisation. Dennoch habe
Frankreich, Schweden und Spanien verhindert, dass die Hisbollah auf
die europäiasche Terrorliste genommen wird (Welt,
10.8.06).
Die Hisbollah hat in Berlin ein gut organisiertes
Netzwerk. Konspirative
Treffen in der Moschee (BM, 24.07.2006).
Die Imam-Cafer-Sadik-Moschee in Wedding als auch die Neuköllner
Imam-Reza-Moschee
gelten als Anlaufpunkte für Hisbollah-Aktivisten.
Die libanesische Falange
sieht Hisbollah als Verursacher des Krieges.
FOUAD AJAMI:
Hostage to Hezbollah
Zwei unter sich verfeindete Dschihadisten:
Al Qaida und Hisbollah
Analysen
und Meinungsäußerungen
Daniel Dockerill und Ralf
Iden: Stellungnahme zur Erklärung, die der Bundesvorstand der WASG
in seiner Sitzung vom 29. und 30. Juli 2006 in Fürth zum gegenwärtigen
Nahostkrieg beschlossen hat (Konkret,
09/06).
Richard Herzinger: Die
Querelen um das Mandat der deutschen Marine in Libanon zeigen:
Deutschland erwartet dort ein konfliktreicher Einsatz. Doch über die
politischen Konsequenzen des verstärkten militärischen Engagements
Deutschlands in der Welt herrscht in der Öffentlichkeit noch immer
großes Unverständnis.
Die schlimmste Verwirrung stiftet derzeit die FDP. (WamS,
27.8.06).
André
Glucksmann: Unser
Wahn, dass sich alles an den Ufern des Jordan entscheidet.
Warum erregen die 200 000 abgeschlachteten Muslime von Darfur nicht
wenigstens die Hälfte eines Viertels des Entsetzens, das
zweihundertmal weniger Tote im Libanon auslösten? Muss man also
annehmen, dass Muslime, die von Muslimen getötet werden, nicht
zählen – weder für die Hüter des Korans noch für das schlechte
Gewissen des Westens?
Fouad
Siniora, Prime Minister
of Lebanon: End
of War
Uri
Avnery (83) zieht Zwischenbilanz: Kein Kriegsziel
erreicht (taz, 8.8.06).
Thomas Schmid: "Israel,
sagt der Historiker Tony Judt, müsse
sein Selbstverständnis revolutionär verändern. Sonst bleibe es, bei
aller sonstigen Modernität, selbst ein Staat, der nicht ins
postnationale und postethnische Zeitalter paßt. Doch da ist der
Historiker vielleicht zu pessimistisch: Israel, dessen religiöse
Eiferer immer mehr an Boden verlieren, hat sich auf den Weg in eine
multiethnische Zukunft begeben" (Hat Israel Freunde? -
FAZ, 7.8.06).
Hans-Christian Rößler: Israel denkt um
(FAZ,
7.8.06).
Selim Nassib (libanesischer Schriftsteller): Einst war der
Libanon ein Hafen der Seligen in einer brutalen Region - mit schönen
Frauen, reich gefüllten Geldbörsen und parlamentarischer Demokratie.
Doch der Schein trog. Das Land ist ein Ort für Kriege, die größer
sind als es selbst (taz 7.8.06 Zum Schlachtfeld berufen).
Psychologe Martin Altmeyer: Um die
erneute Eskalation der Gewalt im Nahen Osten verstehen zu können,
sollte man nach den irrationalen Spuren in der Ideologie des
islamistischen Terrorismus suchen (taz,
7.8.06).
Stephan-Andreas Casdorff:
Deutschland ist im Wort (Tgsp,
2.8.06).
Klaus Faber:
Antisemitismus im Islam und im europäisch-amerikanischen Kulturkreis.
Michael Kreutz
(TransatlanticForum):
Shebaa,
Kana und die Hisbollah.J
Gideon Levy: The real estate war
(Haaretz, 7.8.06).
Jetzt braucht es 20 000 Blauhelme. Mit der
Hisbollah ist kein Frieden möglich, sagt Fouad Ajami (Weltwoche.ch).
US-Evangelikale und der
Libanon-Konflikt. Die "Road Map" führt nach
Armageddon (tagesschau,
5.8.06).
Mit dem harten Vorgehen Israels hat die Hizbollah nicht gerechnet. von
jörn schulz (Jungle World ···
30/2006 ··· Hassan ohne Balance).
Flatterhafte Falkentauben. Links und Rechts vertauscht. von ulrich w. sahm (Jungle World ···
30/2006).
Zafer Senocak: Der Krieg in den Köpfen
(taz 26.7.06 ).
Trotzkisten (Spartakist): "Iran braucht
Atomwaffen zur Verteidigung gegen die Imperialisten! "Antisemitische Demo im Land der Täter:
"Tod, Tod, Israel".
Cuba a qualifié mercredi d’acte de «terrorisme d’État»
l’offensive israélienne au Liban, dénonçant également l’appui
militaire et économique américain et l’attitude «complice» de
pays européens. (L'Orient-Le Jour).
Die
KP Libanons
ruft zur "Vaterlandsverteidigung" auf, kritisiert die
libanesische Armee und verbündet sich mit der Hisbollah: Und der
islamische Widerstand setzt seine heldenhaften Handlungen, seine Opfer
und seine Siege fort, während die libanesische Armee stillhält,
trotz feiger und abscheulicher Massaker an ihren Soldaten und
Offizieren. (01.08.2006 »Wir greifen wieder zu den Waffen«
(jW).
George Galloway
(Respect Party) has spoken out in support of Lebanon, saying he
believes Hizbollah is justified in attacking Israel. (Video Channel).
And in an
interview in 2005 he already equated Israel with Hitler: "The
reality is [the Zionists] have used Jewish people, and they have used
them with this ideology of Zionism, to create this little Hitler State
on the Mediterranean, to act as an advance guard for their own
interests in the Arab world, and we're all paying for it, the
Palestinians have paid for it, the Arabs have paid for it, and now the
American people are paying for it, and why should we? (Eiserne Krone).
Gemeinsame Erklärung
von kommunistischen
und Arbeiter- parteien:
Solidarität
mit den Völkern
Palästinas
und des Libanon
(Das Volk von Israel gibt's für diese leninistischen Nostalgiker
offenbar nicht)
Venezuelas Präsident
Hugo Chavez
besucht
Weißrussland, Russland, Iran und Vietnam. Gemeinsam gegen die USA
(Tgsp, 25.07.06).
Die ultraorthodox-jüdische Organisation
Neturai Karta
verlangt das Ende des Blutvergießens und die Auflösung
des Staates Israel. (Ihre Websiteportale www.nkuk.org
und www.neturaikarta.org
wurde gehijacked. Sie führen jetzt zu einem israelischen
Touristenbüro. www.nkusa.org
funktioniert noch). Neuerdings gewinnt sie Einfluß
auf die Siedlerbewegung, da viele Siedler lieber Palästina
akzeptieren würden, als ihre Siedlungen aufzugeben.
Antonia Juhasz:
The
Bush Agenda in Iraq - Invading the World, One Economy at a Time,
Democracy
Now,
25.4.06.
Antijüdische Hetze auf Hisbollah-TV, Tgsp, 19.7.06.
Gudrun
Eussner: Der Hezbollah-Sender Al-Manar
TV
und: Europäer
positionieren sich gegen Israel.
Jungdemokraten/Junge Linke: Runter
mit dem Palituch!
Demo gegen Krieg im Libanon. taz,
22.7.06
Demonstrationen
in Berlin. Aufruf zur Demo am 28.7.06: Für Frieden – gegen Terror von Hisbollah und Hamas.
Mehr als 1000 Menschen demonstrieren am 28.7.06 in Berlin für Israel (hagalil/ddp).
Thomas von Osten-Sacken: Warum ich für den Krieg bin
und ähnlich
Matthias Küntzel: "Nie
wieder Krieg gegen Faschismus?" Der deutsche Pazifismus ist verlogen.
Josef Joffe: Der Wahnsinn an der
Macht. Israel kämpft gegen neue Gegner. Die Radikalislamisten von
heute verfolgen keine rationalen Ziele. Dagegen hilft nur ein altes
Rezept: Eindämmung. (ZEIT,
20.7.06 ).
Der Zentralrat der Juden
kritisiert Entwicklungshilfeministerin
Wieczorek-Zeul
wegen deren Äußerungen zur Lage im Libanon
scharf (17.7.06).
Die linke "Jüdische
Stimme" in Berlin sieht das anders: "Der Hauptdruck
der internationalen Gemeinschaft muss gegen
Israels Politik gerichtet sein".
Libanons Ministerpräsident
Fouad Siniora hat am Samstag (15.7.06) endlich dazu aufgerufen,
die Kontrolle der libanesischen Regierung über den Südlibanon
auszuweiten.
Malte Lehmig:
Ein Land, das Terroristen duldet,
macht sich zu deren Geisel (Besetzung als Ausrede
- Tagesspiegel, 18.7.06). Wen meint Malte Lehmig? Der
Libanon wird von einer Koalition regiert, in der die Hisbollah
zwei Minister stellt. Was ist das für eine Organisation? Die
australische Regierung hat bereits 2002 Fakten zusammenstellen lassen:
Hezbollah in Profile.
Etwas kürzer bei der BBC.
George W. Bush
zu Tony Blair
privat: Er
ist auf den Vermittlungsvorschlag des Uno-Generalsekretärs Kofi
Annan anscheinend gar nicht gut zu sprechen. "Ich mag die
Reihenfolge nicht. Seine Haltung ist in etwa: Waffenstillstand und
dann klappt schon alles." Dann unterbreitete er seinem Gesprächspartner
Tony Blair, dem Premier von Großbritannien, seinen eigenen
Lösungsvorschlag:
"Weißt Du, die Ironie ist ja, dass sie (?) Syrien dazu
bringen muss, die Hisbollah zu überzeugen, mit dem Scheiß
aufzuhören."
Aus seiner Kritik an Annans Haltung macht Bush keinen Hehl: "Ich
würde Kofi am liebsten sagen, er soll Assad (Präsident
von Syrien, Anm. d. Red.) anrufen und die Sache in Gang bringen."
(Mikrofonpanne
-
SPIEGEL,
17.7.06). "See, the irony is what they really need to do is
to get Syria to get Hezbollah to stop doing this" (CNN, Jul 17, 2006).
Die Hisbollah hat Israel überrascht - sowohl mit der
Heftigkeit ihrer Angriffe als auch mit der Qualität ihrer Raketen (SPIEGEL,
17.7.06).
Dan
Diner
erklärt dem SPIEGEL,
warum Israel mit solcher Härte und Unberechenbarkeit gegen die
Extremisten zu Felde zieht (
17.7.06).
Ari Shavit: Israel
is currently waging the most just war in its history. Not a war of
occupation, but rather a war of defense. Not a settlements war, but
rather a Green Line war. A war over the validity of an international
border that was drawn, defined and recognized by the United Nations.
Therefore, anyone who yearns for Israel to withdraw in future from
occupied territories to recognized permanent borders must stand by
Israel in this war. Anyone who wants peace, stability and an end to
the occupation must back up Israel in its just war. The alternative is
a violent and hemorrhaging Middle East chaos (Haaretz,
18.7.06).
David Grossmann: Israel kann nicht anders reagieren (FAZ,
15.6.06). "Israel hat eine
Gegenoffensive gestartet, und das mit vollem Recht. Es gibt keine
Rechtfertigung für den Angriff, den die Hizbullah letzte Woche - von
libanesischem Gebiet - auf Dutzende friedlicher israelischer
Ortschaften unternahm. Kein Staat der Welt kann seine Bürger
schweigend preisgeben, wenn das Nachbarland - ohne jede Provokation -
einen solchen Überfall ausführt."
Dieter Schröder: Stellvertreterkrieg am Pulverfass (Berl.
Zeitung, 15.7.06). "Von einer Überreaktion Israels zu reden,
ist aus sicherer Entfernung relativ leicht, zumal wenn man wichtige
Fakten außer acht lässt und nur an den eigenen Benzinpreis denkt."
Hendryk M. Broder:
"In
dieser asymmetrischen Situation, in der die Terroristen alles dürfen,
Israel dagegen gemahnt wird, sich an das Völkerrecht zu halten und
nicht "zu überreagieren", kann es eine angemessene, maßvolle
und richtige Reaktion nicht geben. Auch dann, wenn Israel auf einen
Terroranschlag nicht reagiert, geht der Terror weiter." (Zum kollektiven Selbstmord entschlossen.
SPIEGEL, 15.7.06).
Libération (Paris) am 15.7.06:
Die schiitische libanesische Bewegung (Hezbollah),
die dem jüdischen Staat einen "offenen Krieg"
erklärt hat, hat den Beweis für ihre militärische Stärke geliefert,
in dem sie am Freitagabend ein israelisches Kriegsschiff beschoß und
sich zur Bombardierung der israelischen Stadt Tiberias, am Samstag,
bekannte. (nach Homepage von Gudrun Eussner).
L'Arabie Saoudite, l'Egypte et la Jordanie ont indirectement
condamné le Hezbollah, qualifiant son comportement
d'"aventuriste". Am Folgetag berichtet Libé:
Il s'agit du tir de roquettes du Hezbollah le plus meurtrier en
Israël depuis au moins dix ans et du bilan le plus lourd enregistré
dans l'Etat juif depuis l'attentat suicide de Tel Aviv qui a fait 11
morts en avril dernier.
Am 17.7.06 berichtet die taz:
"Die
Arabische Liga verurteilt die Angriffe Israels auf den Libanon,
versagt der Hisbollah aber erstmals ihre diplomatische Unterstützung."
Und: Angela
Merkel habe zu Protokoll gegeben, "Ursache und Wirkung
des jüngsten Konflikts nicht zu verwechseln. Israel habe das
Recht, sich gegen Terroraktionen zu wehren."
Moritz Schuller
meint im Tagesspiegel
vom 17.7.06: "In Wahrheit ist dieser Konflikt also längst eine
kriegerische Auseinandersetzung mit dem Iran. Und allein wird
Israel das Problem, das Iran heißt, sicher nicht lösen können."
Jürgen Elsässer sieht einen neuen
Weltkrieg aufziehen und den Antiislamismus den Antisemitismus ablösen:
"Die neuen Barbaren" (USA, Israel) "sind gefährlicher
als die Erbverwalter des historischen Faschismus" (02.08.2006 Alte Feinde, neue Feinde (Tageszeitung junge Welt).
Jostein
Gaarder (Sophie's World): God's
chosen people (Aftenposten 05.08.06) und die Replik dazu
von Ralph
Giordano: "Wer
Gaarder zustimmt, ist Antisemit".
Er weiß, daß "die
Guerilla durch reguläre Armeen nicht besiegt werden kann - das hat
das 20. Jahrhundert gezeigt. Es wird aber erst Frieden geben, wenn die
arabische Welt erkennt, dass die Hisbollah und alles was sie
symbolisiert, von innen her besiegt werden muss."
Dann vergleicht er die heutige Situation mit dem Bombenkrieg
während des 2. Weltkriegs und schlussfolgert: "Es ist fürchterlich
was im Libanon geschieht, aber ich bin unfähig, die Hisbollah und
deren Geldgeber aus Syrien und Iran von dieser Erstverantwortung
freizusprechen."
Norman Birnbaum:
1. Die
US-Regierung unterstützt Israel – zum Schaden aller. Condoleeza
Rice ist brutal, provinziell, inkompetent
(Tgsp. 25.07.06).
2. Ist Israel gut für die Juden?
(taz 17.8.06
).
Eva
Menasse und Michael Kumpfmüller: Wider den
Betroffenheitspazifismus. GraSS und das intellektuelle Moralgeflatter.
Linke deutsche Friedensbewegte, die ihr ganzes Leben als Antithese zu
ihren Nazi-Vätern oder -Großvätern entworfen haben, demonstrieren -
wie im Juli in Berlin - Seit’ an Seit’ mit Arabern, die "Tod
den Juden‘‘ rufen. Das aber ist niemandem einen Skandal wert.
Katharina Rutschky: Frühstück in Frieden.
Die Medienberichte über die jüngste Eskalation zwischen Israel und
der arabischen Welt folgten der üblichen Dramaturgie. Ihr Kern heißt
fundamentalistischer Humanismus: Krieg ist böse, Opfer sind
unschuldig. Wie entpolitisiert ist unsere Öffentlichkeit? (taz 15.8.06)
Weitere Informationen:
Tagesspiegel-Special: Nahost
Da jetzt alle von einer Armee reden, die zwischen
Israel und dem Libanon stationiert werden soll, um die Hisbollah zu
neutralisieren, muss daran erinnert werden, dass in der Region bereits
fünf Armeen stationiert sind. (Die Achse des Guten):
1. United Nations Disengagement Observer Force (UNDOF)
2. United Nations Truce Supervision Organization (UNTSO)
3. Multinational Force & Observers (MFO)
4. United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL)
5. Temporary International Presence in Hebron (TIPH)
Hartmut Krauss:
"Die Akteure des Islamismus bzw. des 'politischen
Islam' haben dem Westen längst den Krieg erklärt und führen ihn
bereits als globalen terroristischen 'Guerillakrieg'"(GLASNOST Berlin)
Antiamerikanismus, Antimarxismus (Poststalinismus) und proislamistische 'Solidarität'.
Anna Kemper: Die Menschen des alawitischen
und drusischen
Städtchens Ghajar leben seit Jahren genau auf der Grenzlinie
im Golan
– zwischen Hisbollah und israelischer Armee. Zwischen allen Fronten
(Tagesspiegel, 16.7.06). The majority of residents in Ghajar
are reported to have taken Israeli nationality after Israel
captured the Golan
Heights from Syria in 1967 (BBC).
Hisbollah-Freunde in den USA: Dearborn
bzw. Michigan.
Dan Ephron and Michael Isikoff:
Nasrallah's Men Inside America. Prosecutors suspect Hizbullah has
fund-raising cells in the United States, but not terrorists—so far,
that is. (Newsweek,
14.8.06).
Rostam
Pourzal: An Israeli Attack Can Shatter the Relative Safety of Iran's Jews,
a community of 25.000 (Monthly Review).
FAZ-Sonderteil
Naher Osten
Last
update: 11.9.06
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