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Necla Kelek
Necla Kelek beklagt fehlende Selbstkritik der Muslime
In den deutschen Medien ist eine Debatte über die Grenzen der
Islamkritik entbrannt. Dabei wird eine „Islamophobie“ konstatiert, die
manche für genauso fundamentalistisch halten wie den islamischen
Fundamentalismus selbst. Eine der attackierten Islamkritikerinnen ist
die Soziologin Necla Kelek. Sie verteidigt ihre Haltung:
Meine Kritiker scheinen den urdeutschen Schuldkomplex abzuarbeiten. Wer
ernsthaft meint, das Eintreten für Menschenrechte sei so
fundamentalistisch wie der Aufruf zum Heiligen Krieg, der verabschiedet
sich aus dem sachlichen Diskurs.... Das große Problem ist, dass die
westlichen Individualisten nicht nachvollziehen können, was der Islam
ist. Sie denken, er sei nur eine Variante ihres Glaubens, eben eine mit
Kopftuch. Der Islam ist aber ein System, das den Menschen als
Sozialwesen und nicht als Individuum sieht, er fordert das Kollektiv...
...Der Begriff soll beschreiben, dass
Kritik am Islam eine irrationale, also unbegründete Angelegenheit ist.
Es ist ein Kampfbegriff, der von Islamstiftungen in Saudi-Arabien
aufgebracht wurde und jetzt auch bei uns die Runde macht. Man spürt in
den Debatten auch ein männliches Ressentiment gegen jene Frauen, die
bestimmte Auswüchse des Islam kritisieren: Seyran Ates, Hirsi
Ayaan Ali oder auch Irshad Manji. Aber
unterschätzen Sie auch nicht die Ressentiments von Frauen gegenüber
ihren Geschlechtsgenossinnen. Die unsachlichsten Nachreden kommen meist
von Redakteurinnen mit und ohne Migrationshintergrund. Seitdem die
Kritik vor fast tausend Jahren aus dem islamischen Denken verbannt
wurde, hindert diese Gesellschaft sich selbst am Fortschritt und straft
alle Dissidenten als Verräter ab. Der Zweifel als Triebfeder der
Erkenntnis ist dem islamischen Denken verloren gegangen. Es ist
auffällig, dass alle kritischen islamischen Denker im Westen leben.
...Artikel wie „Die Hassprediger“ in der „Süddeutschen“ sind destruktiv,
weil sie versuchen, die Berechtigung von Religionskritik an sich infrage
zu stellen. Die Islamisten und Islamfunktionäre reiben sich die Hände in
Unschuld. ... Nein, einen Euro-Islam wie
Bassam Tibi ihn sich gedacht hat, gibt es nicht. (Welt,
1.2.10).
Seyran Ates will wieder als Anwältin arbeiten
- Suche nach neuer Kanzlei
Die türkischstämmige Frauenrechtlerin Seyran Ates wird doch
weiterhin als Rechtsanwältin tätig sein. Das teilte der Berliner
Anwaltsverein gestern mit. Seyran Ates habe sich nach einem
ausführlichen Gespräch mit dem Deutschen Juristinnenbund und dem
Anwaltsverein dazu entschlossen, hieß es. "Wir werden für Frau
Ates eine Anwaltssozietät suchen, in der sie ihre Arbeit weiterführen
kann", sagte der Vorsitzende des Anwaltsvereins, Ulrich
Schellenberg. Das soll bis zum Beginn des kommenden Jahres
geschehen. Bis dahin wolle sich Seyran Ates von den Strapazen
der vergangenen Wochen, auch mit ärztlicher Hilfe, erholen. (Berliner Zeitung,
12.9.06).

Seyran Ates
(Seit Juni 2007 Trägerin des Bundesverdienstkreuzes)
Die
Leiden der Seyran Ates (Mariam Lau). Die bekannte
Frauenrechtlerin setzt "ein
Signal". Sie wolle nicht enden wie Ayaan Hirsi Ali und
in die USA auswandern müssen. Deshalb löst sie lieber ihre Kanzlei
wegen der Hetze und der Gewalt gegen sie auf. Ihr Rückzug bedeute,
sagt sie, dass es in Deutschland nicht möglich ist, Kritik am
politischen Islam und an der Unterdrückung der Frau zu äußern, ohne
ständig in Gefahr zu leben. Für eine Einzelperson sei es zu gefährlich,
authentisch Kritik zu üben. Man müsse vorsichtig und diplomatisch
sein. "Das Opferschutzgesetz muss dringend erweitert
werden,“sagt sie (Immer wieder bedroht – und allein gelassen).
Bei Politikern, auch bei ihren Parteifreunden von der SPD, sei sie
aber auf taube Ohren gestoßen. Die frühere Frauenministerin und
Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) forderte Personenschutz
für Ates. Süssmuth sagte, Frauen wie Ates, die sich nie gegen ihre
Ursprungskultur gestellt hätten und das Leben in zwei Kulturen
vorlebten, seien „eminent wichtig für die Integration vor allem
muslimischer Frauen. Wenn sie sich jetzt zurückzieht, haben
diejenigen gewonnen, die sie bedrohen. In diesem Moment hat eine
demokratische Gesellschaft unter Beweis zu stellen, dass sie nicht zurückweicht.“
Türkischer
Bund bietet Zusammenarbeit an. Gewalt gegen Frauen sei auch in
der türkischen Gemeinde ein ernsthaftes Problem, sagte TBB-Sprecher Safter
Cinar. "Wir bieten Frau Ates an, zusammenzukommen und
gemeinsam an dieser Problematik zu arbeiten." Der TBB halte es für
seine vordringlichsten Aufgaben, dem Selbstbestimmungsrecht der Frauen
zu Geltung zu verhelfen. Seyran Ates hält es für beleidigend,
wenn sich jetzt die Türkische Gemeinde oder der Türkische
Bund Berlin-Brandenburg zu ihrem Fall äußerten, sagte Ates
dem Nachrichtenportal. Das seien jene, "die die Hetze gegen mich
mit geschürt haben, weil sie immer wieder behauptet haben, ich würde
dramatisieren und übertreiben". Sie wolle nicht so enden wie die
niederländische Politikerin und Islamkritikerin Ayaan Hirsi Ali:
"Ich liebe Berlin, ich möchte hier leben und nirgendwo anders.
Dieses Land irgendwann verlassen zu müssen, wäre tragisch für
mich." Ayaan Hirsi Ali schreibt dazu: "Europa
muss die muslimischen Frauen stärken. Europas Politiker haben das
Potenzial noch nicht erkannt, das in der Befreiung der muslimischen
Frau steckt. Sie vergeuden damit die beste Gelegenheit, die
Integration von Muslimen innerhalb einer Generation zum Erfolg zu führen.
Moralisch gesehen sind die Regierungen dazu verpflichtet, Gewalt gegen
Frauen auszurotten. Fundamentalisten würde das erst klar machen, dass
die Europäer ihre Verfassungen ernst nehmen. Heutzutage denken die
meisten Unterdrücker einfach, dass die westliche Rhetorik über die
Gleichheit von Frauen und Männern feige und verlogen ist, weil
westliche Regierungen den Missbrauch von Millionen muslimischer Frauen
dulden, wenn ihnen gesagt wird, das geschehe im Namen der
Religion."
Ganz anders türkische Medien. Die türkische Tageszeitung Hürriyet
startete im März 2005 unter der Überschrift „Diese Anwältin
ist irre geworden“ eine Kampagne gegen Ates, als diese im Interview
mit der „taz“ türkische Männer kritisierte und so Türken gegen
sie aufbrachte. Ates sagte darin: „Viele Mädchen müssen sich auf
Analverkehr mit Jungs einlassen – weil dies die beste Verhütungsmethode
ist.“ Und: „Die Frauen sind Sklavinnen auf dem muslimischen
Heiratsmarkt“. Hürriyet warf ihr vor, zu verallgemeinern. Am
Sonnabend schrieb die Hürriyet aber erstmals, dass auf Seyran
Ates vor über zwanzig Jahren ein Attentat verübt wurde. Die
Zeitung beschrieb zudem detailliert den letzten Fall einer Bedrohung,
weswegen die Anwältin jetzt aufgibt. Plötzlich gibt's auch einen Aufschrei
Berliner PolitikerInnen. Der Berliner Anwaltsverein und der
Deutsche Juristinnenbund (djb) wollen gemeinsam eine Anwaltssozietät
suchen, die Ates aufnimmt. Politiker
wollen ihr helfen.
Necla Kelek: "Frauen werden zu Unruhestifterinnen stigmatisiert.
Mit
dem Tragen eines Kopftuchs werden Frauen zu sexualisierten Wesen
reduziert, anstatt gleichberechtigte Menschen zu sein. Frauen müssen
sich zudecken, damit die Männer nicht unruhig werden. Sie verhüllen
sich nicht für Gott, sondern weil Männer ihrer Triebe nicht Herr
werden."
(SPIEGEL, 5.7.06).
Theaterstück in Köln: Ehrenmord-Drama
in türkischer Sprache
Das neue Buch von Necla Kelek: Die
verlorenen Söhne. Plädoyer für die Befreiung des
türkisch-muslimischen Mannes. Rezension in der FAZ
vom 15.3.06: "Sie ruft u.a. zur Ächtung
der Polygamie auf und verlangt Sanktionen, um das Verbot der brutalen
und riskanten Beschneidung türkischer Jungen durchzusetzen.
Selbstverständlichkeiten, sollte man meinen, doch sind sie es
nicht". Sie beschreibt anhand von Fallgeschichten - auch der
ihrer eigenen Brüder -, wie die Söhne der Einwanderer den Gesetzen
der Väter folgen, den archaischen Regeln eines Dorfes, in denen es um
Ehre, Blutrache und Respekt für die Älteren geht.(Zwischen den Welten,
Welt, 15.3.06)
In der ZEIT fordern so genannte Migrationsforscherinnen und
Migrationsforscher in einem offenen Brief „Gerechtigkeit
für die Muslime“.
Sie attackieren dabei vor allem Necla Kelek und Seyran Ates.
Kelek hat sich bereits zur
Wehr gesetzt und
ihrerseits scharfe Kritik an den MigrationsforscherInnen geübt.
Alice
Schwarzer verteidigt die beiden Angegriffenen in der Emma vom
März/April 2006:
Offene Antwort
- Das Klima wird kühler für Multi-Kultis. Und die Pfründe
weniger.
Necla
Kelek im Interview: Eure Familien, unsere Familien
(FAZ.NET, 23.2.06)
Regina Mönch:
Die wahre Empirie -
(FAZ,
8.2.06)
Regina Mönch:
Falsche Freiheit -
(FAZ,
3.2.06)
Die andere Kultur ist keine
Entschuldigung Ehrenmorde und Parallelwelten:
"Wir
haben viel zu lange geduldet, dass der Islam in Deutschland immer
aggressiver auftritt." Von Necla Kelek
„Bei uns gehört Brutalität zur
Kultur“. Necla Kelek erklärt das Rollenverständnis
türkischer Männer – am Beispiel von Strafgefangenen (Tgsp.
13.3.06). Necla Kelek: Die verlorenen Söhne. Plädoyer für
die Befreiung des türkisch-muslimischen Mannes. Kiepenheuer &
Witsch, Köln 2006. 208 Seiten, 18,90 Euro.
Sozial- und Erziehungwissenschaftler Hartmut
Krauss hat
einen Gegenaufruf verfasst und bittet um Unterstützung per E-Mail.
Dieser Gegenaufruf sei im Folgenden dokumentiert.
Gerechtigkeit
für demokratische Islamkritikerinnen!
Mit realitätswidriger Schönfärberei und „positiven“ Vorurteilen
wird Integration und wahrheitsorientierte Migrationsforschung
verhindert. Ein Warnruf
Ehrenmorde, Zwangsheiraten und rigide patriarchalische
Grundorientierungen sind ebenso wie antijüdische Verschwörungsideologien
und mangelnder Respekt gegenüber säkular-demokratischen
Grundprinzipien ernst zu nehmende und nichtmarginale Phänomene
innerhalb der islamisch geprägten Kulturgemeinschaft. Darüber gibt
es national und international eine umfangreiche Literatur einschließlich
zahlreicher hinreichend validierter Studien. Vor diesem Hintergrund
behauptet niemand, dass sämtliche Muslime aktive Anhänger und
Akteure eines reaktionär-konservativen bis fundamentalistischen
Gesetzesislam sind, aber es ist gut begründet davon auszugehen, das
innerhalb der islamischen Gemeinschaft starke und einflussreiche
Sektoren existieren, die einen strengen, schariatischen und
grundrechtswidrigen Glauben lehren, predigen, normieren, anstacheln
und repressiv überwachen. Insofern verbietet sich eine
undifferenzierte Generalamnestie für alle Muslime.
Wenn nun eine Gruppe von „MigrationsforscherInnen“ die literarisch
verarbeiteten Lebenserfahrungen von Frauen, die den strengen
Gesetzesislam in multipler Form am eigenen Leib erfahren haben, als
„Boulevard-Stories“ und „reißerische Pamphlete“
abqualifiziert, so ist das nicht nur respektlos und demütigend,
sondern auch unwissenschaftlich. Denn bei diesen Lebensberichten
handelt es sich um ‚dichte', hermeneutisch relevante Beschreibungen
der Umsetzung einer Religion in normative Alltagspraxis bzw. um die
Legitimation interpersonaler Herrschaftsausübung durch Religion.
Oftmals haben diese ‚verdichteten' individuell-konkreten
Erlebnisreportagen eine erheblich größere Aussagekraft, als jene
oberflächlich-empiristischen Untersuchungen, bei denen mit Hilfe von
spezifisch zugerichteten Vorgaben „glättend“,„abschwächend“
und zerstückelnd in die Probanden „hineingefragt“ wird und
entsprechende Klischees über die „böse“ (pauschal-rassistische)
Aufnahmegesellschaft bedient werden. Zudem weisen die Berichte von „islamgeschädigten“
Frauen schon aufgrund ihrer konkreten Zurechenbarkeit einen erheblich
größeren Authentizitätswert auf als die stereotypen Parolen jener
„Vorzeige- und Nadelstreifenislamistinnen“ und Konvertitinnen, die
wie speziell geschulte Mitglieder eines Wanderkaders durch die Medien
ziehen.
Die Autoren des Aufrufs „Gerechtigkeit für Muslime“ werfen Necla
Kelek „unwissenschaftliches“ und „unseriöses“ Vorgehen vor.
Angeblich hätten sie und andere Autorinnen wie Seyran Ates „eigene
Erlebnisse und Einzelfälle zu einem gesellschaftlichen Problem
aufgepumpt (…), das umso bedrohlicher erscheint, je weniger Daten
und Erkenntnisse eine Rolle spielen. “ Doch hinter diesem Gestus der
„Wissenschaftlichkeit“ steckt ein ideologischer Abwehrmechanismus,
der darauf abzielt, Kritik an den vielfältigen antiemanzipatorischen,
undemokratischen und freiheitsfeindlichen Aspekten des orthodoxen
Mehrheitsislam, die nicht in das eigene kulturrelativistische Raster
paßt, a priori zu delegitimieren. Im Grunde wird ein einfaches
apologetisches Prinzip verfochten: Es kann nicht sein, was nicht sein
darf. Negative Merkmale der Migranten müssen sich immer aus dem „Hypertheorem“
„Rassismus der Aufnahmegesellschaft“ ableiten lassen; niemals darf
die normative Prägekraft des Islam als Ursache in Erscheinung treten.
Dass in breiten Teilen der islamischen Gesellschaften
fremdenfeindliche Einstellungen gegen Un- und Andersgläubige
vorherrschen und geringfügigste Anlässe zu schweren Ausschreitungen
führen können, darf dieser parteilichen „Migrationswissenschaft“
erst gar nicht in den Sinn kommen.
Necla Keleks Argumentation stimmt durchaus mit empirischen
Forschungsergebnissen überein. So hat das türkische
Forschungsinstitut für Frauen Profile im Jahr 2000 herausgefunden,
dass für 89 Prozent der türkischen Frauen die Jungfräulichkeit vor
der Ehe ein Zeichen der Ehrbarkeit ist. 44,9 Prozent der Frauen und 45
Prozent der türkischen Männer sind der Meinung, dass der Ehemann
berechtigt sei, seine Frau zu schlagen, falls diese ungehorsam ist.
77,8 Prozent der misshandelten Frauen schweigen. Zwei von drei Frauen
werden per Brautwerber an den Mann gebracht. 24 Prozent der Brautväter
verlangen vor der Ehe Brautgeld. Von den verheirateten Frauen sind in
den ländlichen Gebieten 52,2 Prozent und in den Städten 36,3 Prozent
mit dem Ehemann verwandt.
Seit ihrer Dissertation hat sich Frau Kelek offensichtlich von
bestimmten ideologischen Scheuklappen und dominanten Diskursauflagen
befreit und erkannt, dass die sozialisationsbedingte Übernahme
konservativ-islamischer Grundüberzeugen – trotz formal-oberflächlicher
Anpassung an die hiesigen Lebensverhältnisse – bei zahlreichen
Migrantenjugendlichen nach wie vor als gravierende
Integrationsbarrieren wirken und bei nicht wenigen den Nährboden für
die Aneignung islamistischer und nationalistisch-rechtsextremistischer
Orientierungen bilden. Diese kritische Reflexion intramuslimischer
Herrschaftsverhältnisse und Sozialisationsinhalte wird ihr jetzt von
unkritischen Migrationsforschern als Verrat vorgeworfen, – verletzt
sie damit doch deren kulturrelativistisches Grundtabu. Ganz
offensichtlich soll hier die realitätsadäquate Aufdeckung von
Tatsachen und Zusammenhängen stigmatisiert werden.
Während nämlich die weiblichen Heranwachsenden das normative Korsett
der islamischen Familienmoral zumeist passiv erleiden und mitunter
sekundär rationalisieren, haben sich viele männliche Jugendlichen
einen vulgären Mascho-Islam zurechtgezimmert, der je nach Bedarf
utilitaristisch eingesetzt wird: Während man gegenüber den eigenen
Schwestern und weiblichen Verwandten die Rolle des repressiven Sittenwächters
einnimmt, werden ‚unislamische' Verhaltensweisen systematisch
diskriminiert und auch teilweise aggressiv attackiert. Einheimische
Frauen in „westlicher“ Kleidung und muslimische Frauen, die sich
unverschleiert in der Öffentlichkeit zeigen, gelten als moralisch
minderwertige Wesen und „Freiwild“. So wird in einer Studie über
demokratiegefährdende Phänomene in Berlin-Kreuzberg festgestellt:
„Tatsächlich haben wir in Interviews vielfach gehört, dass Frauen
etwa als ‚Nutten’ oder ‚Huren’ beschimpft werden. Frauen in
Deutschland, so heißt es unter nicht wenigen Jugendlichen mit
Migrationshintergrund ‚sind ja bereit und sie haben keine Moral. ’
An anderer Stelle wird von verbalen Attacken wie ‚Du deutsche Nutte,
halt’s Maul!’ berichtet. “ (Zentrum für demokratische Kultur
2003, S. 129) Verwiesen wird auch darauf, dass diese diskriminierenden
Attacken nach Aussagen einer Sozialarbeiterin bereits bei Kindern von
Einwanderern aus der Türkei und arabischen Ländern anzutreffen sind.
Demnach haben diese ‚Muslimkids’ eine alleinstehende Frau mit
folgenden Worten beleidigt: „Na, was bist denn du für eine Schlampe,
das kann ja nicht sein, du lebst hier allein, und wieso hast du denn
nicht einen Mann, und du hast wohl keinen ab gekriegt. . . ’. Zum
Alter der Kinder sagt sie: ‚Na die sind zwischen sechs und zwölf
Jahren, also wirklich richtige Kinder’. “ (ebenda, S. 129f. )
Deutschland ist kein islamophobes, sondern ein islamophiles Land, wo
in der Öffentlichkeit kaum über die wirklichen Grundübel der
islamischen Herrschaftskultur gesprochen werden darf. Frau Kelek und
andere mutige Autorinnen haben ein Tabu durchbrochen und dafür werden
sie jetzt mit pseudowissenschaftlichen Bannworten gescholten. Solange
sich hierzulande aber die vorgebliche „Migrationswissenschaft“ in
den Händen solcher islamophiler Kulturrelativisten und zensierender
Tabusetzer befindet, ist es um die Herausbildung eines angemessenen
Integrationsdiskurses schlecht bestellt. Die soziokulturelle
Grundvoraussetzung einer gelingenden Integration ist nicht
selbstverleugnende Nachgiebigkeit, sondern das konsequente Einfordern
von Respekt gegenüber der säkular-demokratischen Grundordnung.
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