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Aus: Dokumentation einer Ringvorlesung im Sommersemester 1988 an der Freien Universität Berlin.
Jochen Staadt:
Ich möchte eingangs nochmals darauf hinweisen, daß wir
das Thema Internationalismus oder internationale Dimension der
Studentenbewegung in zwei Teile aufgeteilt haben. Wir haben diese
Diskussion heute, die sich befassen wird mit dem Verhältnis der
Studentenbewegung und der Folgebewegung zur Dritten Welt. Und wir haben
die letzte Veranstaltung der Reihe mit Gästen aus Italien, Frankreich
und den USA, zum Thema der internen Verbindungen, gegenseitigen
Beeinflussungen der Studentenbewegung. Ich möchte eingangs die
Teilnehmer der Diskussion vorstellen. Ganz links sitzt
Bahman
Nirumand. Bahman
Nirumand
ist 1965 ins Exil nach Deutschland gekommen aus dem
Iran, hat in Tübingen studiert damals, später über
Berthold
Brecht
promoviert.
Bahman
Nirumand
hat 1967 ein für die Ereignisse und in der Entwicklung der Ereignisse
sehr wichtiges Buch geschrieben, "Persien Modell eines
Entwicklungslandes oder die Diktatur der freien Welt". Dieses Buch ist
im Zusammenhang mit der Diskussion der Vorbereitung des 2. Juni und der
Folgen des 2. Juni hier sehr stark rezipiert worden. Es hat, glaube ich,
eine Auflage von weit über 100.000 gesehen, ist bei rororo erschienen.
Gibt es das noch? Ich habe jetzt in der Vorbereitung der Veranstaltung
noch einmal 'reingeguckt, was immer noch sehr interessant und lesenswert
ist.
Bahman
Nirumand
hat in der Folgezeit eine Reihe von Büchern publiziert, die sich mit den
Verhältnissen im Iran und auch jetzt zuletzt mit den Verhältnissen in
der Bundesrepublik beschäftigen. Ich will nur einige davon nennen. Es
ist 1974 von ihm erschienen "Feuer unterm Pfauenthron" ... also die
beiden haben dies zusammen herausgegeben. Jetzt in der neueren Zeit: "Linke
hinter Gittern, verdorrende Blumen", "Mit Gott für die Macht", eine
politische Biographie, "Bis die Gottlosen vernichtet sind". Und z.Z.
arbeitet
Bahman Nirumand
an einem Band
über die Bundesrepublik, bzw. über seine Erfahrungen des Lebens in der
BRD, seine Erfahrungen mit den Deutschen.
Bahman
Nirumand
wird uns berichten über die Vorbereitung und über die Ereignisse und
Diskussionen, die nach dem 2. Juni die Studenten und die
bundesrepublikanische Öffentlichkeit in dieser Zeit bewegt haben. Und er
wird etwas über seine meiner Ansicht nach sehr bemerkenswerten
Erfahrungen berichten, nämlich aus dem Exil zurückzugehen in die
Situation der Revolution im Iran, und dort zu erleben, wie eigentlich
die Hoffnungen, mit denen er dort hingegangen ist, zerstört worden sind,
und wieder ins Exil gehen zu müssen.
Neben mir sitzt
Peter
Schneider.
Peter
Schneider
ist auch mit den Ereignissen des 2. Juni, wie ich jetzt erfahren habe
sehr eng verbunden gewesen, er hat dieses bekannte Flugblatt, was jetzt
in der Presse überall auch wieder dokumentiert worden ist, diesen
Steckbrief verfaßt, der damals mit dem Kopf des Schahs hier überall
geklebt worden ist und einiges Aufsehen erregt hat in der Vorbereitung
der Demonstration anläßlich des Schahbesuches.
Peter
Schneider
war im Umfeld des SDS tätig, und an der Diskussion des
SDS beteiligt in dieser Zeit, er ist Schriftsteller und hat eine ganze
Masse von Büchern veröffentlicht. Ich will auch nur einige nennen, 1969
ein Buch, was vielleicht viele verwundern wird, das heißt "Frauen bei
Bosch", und ist eine Untersuchung, die, wenn ich richtig informiert bin,
auch auf deinen eigenen Erfahrungen bei Bosch basiert. Warum soll nicht
ein Mann eine Untersuchung für Frauen veröffentlichen? Später ein Buch,
das uns alle sehr beeindruckt hat in dieser Zeit, über das wir sehr viel
diskutiert haben: "Lenz". Dann in der Phase der Berufsverbote "Schon
bist du ein Verfassungsfeind". Später auch ein Buch, das auch verfilmt
worden ist, ein Drehbuch, "Messer im Kopf". Dann Essays, "Die Botschaft
des Pferdekopfes", "Der Mauerspringer", auch verfilmt, als Drehbuch
erschienen. Zuletzt "Vati" und eine Sammlung von Essays "Deutsche Ängste".
Rechts neben mir
Hansi
Scharbach, den haben wir zusätzlich eingeladen, er ist vom
Verein für angewandte Technologien in der 3. Welt, und soll im zweiten
Teil der Diskussion mit eingreifen und Stellung beziehen zur Entwicklung,
sozusagen zu den Konsequenzen, die sich aus den Diskussionen und
Erfahrungen des Internationalismus in der Zeit der Studentenbewegung in
den 70er und 80er Jahre ergeben haben.
Hansi
Scharbach
war also mehrfach in Nicaragua und hat dort an verschiedenen Projekten
mitgearbeitet und wird aus diesen Erfahrungen heraus etwas zu der
Diskussion beitragen. Wir haben drei Hauptkomplexe, zu denen wir hoffen,
daß die Diskussion sich entwickeln wird.
Ich will vorausschicken, daß der 2. Juni ja
nicht die erste große Erfahrung des SDS und des Kreises der politisch
aktiven Studenten mit Problemen der 3. Welt war. Das hat eine
Geschichte, die allerdings nie außerhalb der organisierten Studenten so
große Bedeutung gehabt hat wie mit dem 2. Juni. Insofern ist der 2. Juni
das Datum, in dem dieses Interesse in solch weitem Umfang auch außerhalb
der politisch organisierten, interessierten Studenten Resonanz gefunden
hat. Aber der SDS hat, wie gesagt, in den Jahren vorher Ende der 50er
Jahre sehr intensive Solidaritätsarbeit geleistet im Zusammenhang mit
der algerischen Revolution. Er hat eine Kampagne geführt, an die auch
gerade auf dem Hintergrund der jetzigen Diskussion die Öffentlichkeit
durchaus noch 'mal erinnert werden kann, die für Dr. Nevil
Alexander. Dr.
Nevil
Alexander
ist als Schwarzer aus Süd-Afrika SDS-Mitglied gewesen, der nach seiner
Rückkehr in Robben Island, dort wo
Nelson
Mandela
sitzt, inhaftiert worden ist. Es war eine sehr große Kampagne in den
60er Jahren[1].
Und die erste Aktion, die eigentlich in der Öffentlichkeit Aufsehen
erregt hat, waren aber nicht diese Kampagnen, sondern die erste große
Aktion, die beachtet wurde, war eine Aktion und das wäre in Anknüpfung
an unsere Diskussion letzte Woche, in der die Regeln, die damals galten,
verletzt wurden: Das war die Störung des rassistischen Films von
Jacopetti: "Africa addio". Der "Africa addio" Film, der hier in
West-Berlin, im Capitoltheater war das, glaube ich[2], durch Studenten der FU,
Mitglieder des SDS und Mitglieder der späteren Kommune I verhindert
wurde. Das also nur als Vorgeschichte. Es gab also ein Bewußtsein über
die Probleme der 3. Welt, es gab sehr viele Arbeitskreise im SDS über
die Probleme der 3. Welt. Ich würde jetzt
Bahman
Nirumand
bitten, die Diskussion mit einem Beitrag zu eröffnen.
Bahman Nirumand:
Ja es fällt mir natürlich nicht leicht, jetzt nach
diesen Debatten, die mich an frühere Zeiten erinnern. einen Beitrag zu
bringen, in diese Zeiten zurückzukehren. Ich denke, daß wir doch
vielmehr versuchen sollten, uns mit der Gegenwart auseinanderzusetzen,
auch in Bezug auf den Internationalismus und der internationalen
Solidarität. Dennoch so ist es ja geplant. Ich will versuchen, ein paar
kurze Worte zu dem zu sagen, was ich während dieser Zeit und danach
selbst erlebt habe. Ich denke, daß es angebracht wäre, statt
theoretischer Auseinandersetzungen, die ja in vielen Büchern und
Schriften bisher geführt worden sind, zu erzählen wie es mir ergangen
ist und was ich so erlebt habe. Ich bin also, wie
Jochen
Staadt
schon gesagt hat, 1965 aus dem Iran
geflüchtet und zwar vor einer Diktatur, über die ihr ja auch sicherlich
genügend gehört habt. Mit einem Koffer voller Akten und Unterlagen über
die Situation im Iran. Ich hatte im Iran kurz den deutschen
Schriftsteller
Hans Magnus Enzensberger
kennengelernt, der mir empfohlen hatte, aus
diesen Unterlagen doch ein Buch zu machen und ich habe es gemacht. Und
als ich hier ankam, noch voll unter den Eindrücken im Iran, diese große
Armut, die Unterdrückung, und all das, was ich erlebt habe, viele
Menschen in Gefängnissen usw., war ich sehr verwundert, über die
Gesellschaft, die ich hier vorfand. Dieser Reichtum, dieser Überfluß,
diese satten Menschen, die eigentlich 20 Jahre nach dem Krieg sich
wieder sehr wohl fühlten und ihre Vergangenheit hinter sich gelassen
hatten. Aber bei genauem Beobachten habe ich natürlich auch viele
Menschen getroffen, die diese Zufriedenheit und diesen Wohlstand nicht
so sehr gut fanden, und auch der Meinung waren, daß die Vergangenheit
noch längst nicht bewältigt war. Die sich natürlich unwohl fühlten in
einer autoritären Gesellschaft, diese autoritären Beziehungen innerhalb
der Universität, in den Schulen, in der gesamten Gesellschaft.
Und irgendwie trafen wir uns, d.h. wenn ich
wir sage, die Angehörigen, geflüchteten, emigrierten Menschen aus den
Ländern der 3. Welt, und die Unzufriedenen hier aus den Metropolen. Und
wir reichten uns die Hände und dachten daß es möglich wäre, durch eine
Zusammenarbeit, durch gemeinsamen Kampf die Welt zu verändern. So,
weniger ging unser Anspruch nicht. Wir wollten also die Welt verändern.
Und da gab es Theoretiker und Praktiker. Die Theoretiker saßen im SDS,
die Praktiker mehr da am Rande oder in der Kommune I. Und als dann die
erste Nachricht bekannt wurde, daß der Schah von der BRD eingeladen
worden sei, und er kommen sollte, da gab es hier ja eine iranische
Opposition, die ziemlich stark war, die CISNU[3].
Und wir haben uns natürlich zuerst an die Theoretiker gewandt, an den
SDS, mit der Bitte, uns zu unterstützen, hier in der BRD eine Kampagne
durchzuführen. Und zu versuchen diese Freundschaft da oben, die zwischen
der Bundesregierung und dem Schah bekundet werden sollte, zu verhindern.
Der SDS hat unsere Bitte zunächst abgelehnt. Und zwar mit der Begründung,
daß es jetzt darum geht, sich auf Vietnam zu konzentrieren und man dürfe
sich nicht so verzetteln. Und na ja der Schah, der sei auch nicht so
wichtig. Und unsere Argumente, daß das jetzt etwas ist, was fühlbar und
eigentlich was ganz konkretes ist, gegen das man sich wehren sollte,
wurden nicht akzeptiert. Wir wandten uns an die Kommune I. Und da wurden
wir sehr freundlich empfangen, und sofort wurden Aktivitäten gestartet.
Der SDS und die Theoretiker, die kamen erst zum Schluß, als es klar
wurde, wie brisant dieser Besuch sein wird.
Ich denke, daß diese Geschehnisse am 2.
Juni doch sehr viel die Bewegung hier in der BRD beeinflußt haben. Nicht
zuletzt deshalb, daß zum ersten mal die staatliche Gewalt sehr offenbar
wurde, und es einen Toten gab,
Benno
Ohnesorg. Darf ich in Klammern sagen, daß ich mich sehr
wundere, daß es in der BRD und natürlich auch in West-Berlin überhaupt
kein Gedenken und nichts an Benno Ohnesorg gibt. Der Versuch wenigstens
eine Gedenktafel in der Krumme Straße anzubringen ist bisher
gescheitert.[4]
Wir haben wenigstens im Iran gleich am zweiten Tag nach dem Sturz des
Schahs eine Straße nach Benno Ohnesorg benannt, die heißt immer noch so.
Ich will jetzt nicht theoretisch auf den damaligen Internationalismus
eingehen, ich will sagen: Aus der Sicht der Länder der 3. Welt war die
Unterstützung, die wir hier erhalten haben, von sehr großer Bedeutung
für uns. Ich denke, daß die vietnamesische Revolution, auch die
iranische Revolution, in der Form oder in der Zeit, in der sie
stattgefunden haben, nicht möglich gewesen wären ohne diese
Unterstützung, die wir vom Ausland und auch von der BRD her erhalten
haben. Für uns war also diese Unterstützung von großer Bedeutung.
Ich habe jetzt nachträglich versucht, mir
aus der Sicht der Deutschen zu überlegen, wie es dazu kam, daß diese
Solidarität in dieser breiten Form stattgefunden hat. Ich denke, daß es
einmal die Moral war, also ein moralisches Engagement war. Man hat sich
Gedanken gemacht über den Widerspruch, den es gab zwischen den verbalen
Bekundungen zu Menschenrechten, zur Humanität hier in den Metropolen,
und den Napalmbomben in Vietnam. Viele haben behauptet, daß die Freiheit
Berlins in Vietnam verteidigt werden würde. Und das war ein moralisches
Engagement, sich für die Befreiungsbewegungen einzusetzen. Zweitens gab
es theoretische Überlegungen, einfach gesagt,
die Theorie von dem Kampf von den
Dörfern in die Städte, die Dörfer waren die Entwicklungsländer, die
Städte die Metropolen. Und gemäß dieser Theorie sollte zunächst ein Sieg
der Befreiungsbewegungen der 3. Welt herbeigeführt werden, und danach
die Revolution in den Metropolen. Und ich denke, es ist viel
wichtiger, daß dieses Engagement auch psychologisch betrachtet werden
muß. Die mit der eigenen Gesellschaft Unzufriedenen projizierten ihre
Wünsche in eine andere Welt, in Angehörige der 3. Welt. Und ich denke,
daß es dafür auch viele Gründe gab. Ich denke also, wenn man Vergleiche
anstellt zwischen
Che
Guevara
und
Heinrich
Lübke
oder
Kurt
Georg Kiesinger, rein vom Aussehen her, daß das also sehr
viel schon erklärt. Dieses psychologische Moment führte dazu, daß wir,
daß plötzlich die Länder der 3.
Welt zum Subjekt der Geschichte erklärt wurden. Jeder Angehörige der
3. Welt wurde hier in die Rolle eines politischen Helden gedrängt, ob er
das wollte oder nicht. Ich habe da also ganz kuriose Situationen
miterlebt, daß Leute, die mit Politik überhaupt nichts zu tun hatten,
plötzlich in die Rolle gedrängt wurden, jetzt politisch sich zu
engagieren und als Helden der Geschichte aufzutreten.
Die Studentenbewegung ging meiner Ansicht
nach wenige Monate nach dem Attentat auf
Rudi Dutschke
zuende. Die Ergebnisse waren meiner Ansicht nach die, die außenpolitisch
zu sehen sind, wozu sie beigetragen hatten, das kennen wir: die
vietnamesische Revolution und alles, was in der 3. Welt geschehen ist.
Zum Inneren der BRD wird wahrscheinlich Peter mehr sagen.
Ich will nur wieder auf meine eigene
Geschichte zurückkommen. Ich bin also mit all diesen Theorien, die wir
während der 70er Jahre noch genauer definierten, vom Kampf des
Proletariats, vom Klassenkampf, von der Befreiung usw., mit all diesen
Theorien im Kopf und mit sehr großen Hoffnungen in den Iran gereist und
habe sozusagen tagtäglich eine wirkliche Revolution miterlebt. Und ich
mußte tagtäglich, das muß ich jetzt nachträglich zugeben, tagtäglich
Abstriche machen, von diesen Theorien, die wir damals im Kopf hatten.
Viele von uns dachten nach dem
Sturz des Schahs, das sei jetzt die Februarrevolution, es würde dann
bald die Oktoberrevolution kommen, und das hatte ja auch tatsächlich im
Februar stattgefunden. Aber die Geschichte verlief völlig anders,
als wir uns das gedacht hatten. Ich mußte feststellen, daß es nicht so
war, daß die Massen immer recht hatten, im Gegenteil,
ich mußte feststellen, daß revolutionäre Gewalt nicht zur Befreiung
führt. Ich mußte feststellen,
daß ökonomische Widersprüche zwischen den ökonomisch definierten Klassen
nicht zur Revolution führen, daß da kulturelle Momente eine viel
wichtigere Rolle spielen usw. Vielleicht kommen wir in der
Diskussion noch dazu, darüber zu reden. Und ich denke, diese Befragungen
einer wirklichen Revolution sind sehr bedeutend und wichtig. Ich bin
dann mit großer Enttäuschung gezwungenermaßen, weil ich nach zwei Jahren
wieder in den Untergrund gehen mußte, wieder in die BRD geflüchtet, und
hier habe ich ein anderes Land vorgefunden. Ich habe gesehen, wie die
neue Subjektivität, wie die neue Innerlichkeit da Fuß gefaßt hatte. Ich
habe ein Erlebnis gehabt, und zwar in Frankfurt, da gab es eine
Veranstaltung über den Golfkrieg, und diese Veranstaltung war sehr breit
propagiert worden, es waren prominente Redner eingeladen. Und einige
Schritte daneben lief ein Film von Kluge, "Die Macht der Gefühle" hieß
der, glaube ich, und da hatte sich eine ganz lange Schlange gebildet,
während in diesem Saal, wo über den
Golfkrieg gesprochen wurde,
kaum 50 Menschen teilgenommen haben. Und wir sehen das ja auch heute,
wie der Internationalismus als eine wichtige Frage empfunden wird. Ich
denke, daß die Leute sich hier weitgehend zurückgezogen haben. Diese
Solidarität, die es früher in den 60er Jahren gegeben hat, die gibt es
in der Weise heute hier nicht. Das hat sehr viele Gründe, ich denke, daß
man sich jetzt viel mehr auf die Probleme in der BRD, auf ökologische
Probleme, auf Rüstungsprobleme konzentriert hat. Dennoch muß ich sagen,
daß ich mich sehr wundere, daß z.B. eine Friedensbewegung, die also für
den Frieden kämpft, sich so gut wie gar nicht gegen einen Krieg
engagieren kann, der schon seit 7 1/2 Jahren dauert, und über eine
Million Tote und mehrere Millionen Verwundete und Invaliden zum Opfer
gehabt hat. Ich denke, daß da irgend etwas nicht ganz stimmt, und
vielleicht können wir darüber reden. Ich höre jetzt auf, ich sehe daß
ich viel zu lange geredet habe.
Peter Schneider:
Vielleicht
wundern sich einige von Ihnen, ebenso wie ich selbst, daß ich bei diesem
Thema hier sitze. Ich bin selbstverständlich kein Experte in
Internationalismus. Ich bin glaube ich deswegen eingeladen worden, weil
ich bei dem SDS-Wiedersehen vor 2 1/2 Jahren einen vehementen Exkurs
gemacht habe darüber, daß nur historische Betrachtungen angestellt
wurden über den Internationalismus der Studentenbewegung, und ich den
Eindruck hatte, daß die Betreffenden, die diese Analysen anstellten,
immer noch da waren und lebten, und mich vielmehr interessierte, was sie
inzwischen dachten, nachdem sie ja, verschiedene 15 Jahre lange
Erfahrungen damit gemacht hatten. Und davon war eben so wenig die Rede.
Und ich will auch diese Gelegenheit
benutzen, hier einige von meinen Schlußfolgerungen vorzutragen. Das wird
aber nur zum Teil reflektierend sein, zum Teil erzählend. Einen kleinen
historischen Exkurs muß ich wohl doch machen, nämlich über etwas, was
ich den emotionalen
Internationalismus der Studentenbewegung nennen möchte. Es gibt
nämlich keine zwingenden politischen Gründe, die erklären, warum dieser
Internationalismus eine so gewaltige Kraft wurde innerhalb der
Studentenbewegung. Ich glaube, daß man das zunächst einmal so erklären
muß, und ich spreche eigentlich da ganz bürokratisch.
Der Internationalismus war ein
Mittel, aus einer verhaßten Haut herauszukommen, der Haut, ein Deutscher
zu sein. Es war ja für einen einigermaßen aufmerksamen Menschen in
meiner Generation nicht eben einfach, sich irgendwie wohl zu fühlen als
junger Deutscher. Und ich weiß nicht, wie dies heute empfunden wird von
denen, die heute so alt sind. Es gab sozusagen für jeden, der sich ein
bißchen mit der Vergangenheit und übrigens mit der Gegenwart dieser 50er
und 60er Jahre auseinandersetzte, eine Art Zwang, auch eine Verführung:
Raus, raus aus diesen Nationalismen, raus aus der Identität, Deutscher
oder Europäer zu sein. Es gab einen, finde ich, kräftigen und sehr
schönen Wunsch, ein Weltbürger zu sein. Mir hat damals immer dieser Satz
von dem russischen Anarchisten und Futuristen gefallen. "Jeder Mensch
hat ein Recht auf ein Zimmer in jeder Stadt".[5]
Das war so ein Gefühlsgrund, das kommt ja längst vor politischen
Optionen und Statements. Und es ist dann interessant zu sehen, wie sich
dieser emotionale Internationalismus in der Folge entwickelt und ganz
andere Richtungen eingeschlagen hat.
Ich möchte zunächst 'mal von zwei
Erfahrungen sprechen, die im Abstand von 15 Jahren die eigene Position
umreißen. Als die Studentenbewegung anfing, kam ich gerade aus England
zurück. Mit einer der ersten Redner, die ich auf dem Podium sah, war
Bahman
Nirumand, der hier neben mir sitzt. Ich will es auch wieder
emotional beschreiben. Ich hatte mich natürlich mit Persien beschäftigt.
Ich hatte das Buch von
Bahman
gelesen, es war
damals erschienen. Ich hatte kurz zuvor diesen Steckbrief mitverfaßt.[6]
Das, was für mich in der Vorbereitungssitzung der Vollversammlung zum 2.
Juni (also am 1. Juni) entstand, war das Gefühl, daß hier endlich jemand
wußte, wovon er sprach. Es war eine Befreiung von all den großen
Undeutlichkeiten, den allzu großen Begriffen, wo man nicht genau wußte,
wie man die füllte. Es war sozusagen ein Abgesandter aus einer schlimmen
und deshalb besseren Welt, der wußte, wovon er sprach. Der klare Ziele
angeben konnte. Das Wort "Mitbestimmung, Freiheit" bekam plötzlich einen
Sinn. Und tatsächlich haben wir die spontane Identifikation mit den
Unterdrückten in den armen Ländern ja so aufgefaßt und dazu benutzt, uns
selber besser zu verstehen, oder unsere eigenen Probleme besser zu
verstehen. Es lief ja auch in der Tat so, daß sobald man in Sachen
Persien, in Sachen Vietnam auf die Straße ging, sofort eine interne
Kette von Repressionen einsetzte, die uns zum ersten Mal mit dem
Potential von Repressionen im eigenen Land bekannt gemacht haben. Ich
habe damals in einer Rede das so formuliert, wir haben monatelang,
jahrelang über Vietnam, über Persien gesprochen, ohne daß sich irgend
etwas regte. Und wir mußten nur einmal den Rasen betreten, dessen
Betreten verboten war, um einhellige und nachhaltige Empörung zu erregen
und dann haben wir erstmal begriffen, daß wir den Rasen betreten, die
Marschordnung ändern müssen, bevor sich irgend etwas in Bewegung setzt.[7]
Es gab also diese Vermittlung zwischen dem Engagement für die 3. Welt,
und der Sichtbarmachung der Konflikte und Widersprüche im eigenen Land.
Ich mache jetzt einen Sprung, und erzähle
kurz davon, daß ich - wie viele von uns damals - eines der ersten
Lektüreopfer des Roten Buches (von
Mao Tse-Tung)
wurde. Ich war ein begeisterter Anhänger der chinesischen
Kulturrevolution. Und ich will jetzt keine theoretischen Ausflüge
machen, es gab ja auch gute Gründe für uns, nachdem wir an das
klassische Revolutionsmodell nicht mehr glaubten, uns für dieses neue
Modell zu begeistern, das uns China vorzuführen schien. Ich will nur
kurz von einer Aktion berichten, die so ein bißchen das Klima dieser
Jahre und dieses Überschwangs schildert. Ich bekam ausgerechnet 1968
einen Preis zuerkannt, den kleinen Fontane-Preis, der wurde damals von
dem Bürgermeister
Schütz
verabreicht im Charlottenburger Schloß. Es war die Zeit der größten
Demonstrationen, es war die Zeit des sichtbaren Polizeiterrors, kurz
zuvor war
Benno Ohnesorg
erschossen worden. Wir haben damals im SDS
darüber gesprochen, wie wir das machen mit diesem Preis, und es wurde
beschlossen, daß wir alle hingehen. Oder jedenfalls mindestens 20. Und
so war es auch, wir sind zu 20 Leuten, alle waren dabei,
Semler,
Rabehl
usw., und wir
sind in das Charlottenburger Schloß gegangen. Zum ersten Mal habe ich
die Genossen in Anzügen gesehen, weil das die Bedingung war, da
reinzukommen. Und ich hatte mir einen Schaumgummihammer besorgt, dem ich
dem Bürgermeister
Schütz
in dem Moment auf den Kopf schlagen wollte, als ich die Urkunde übernahm
und es sollten die Genossen aufspringen und rufen "Für alles Reaktionäre
gilt, das es nicht fällt, wenn man es nicht niederschlägt". Das ist ein
Spruch aus dem Roten Buch. Ich war aber bei aller revolutionären
Begeisterung jemand, der sich auch bei so was juristisch absicherte, und
habe mich mit
Otto
Schily
unterhalten, was mir diese Aktion bringen
würde. Er meinte mindesten drei Monate, und da habe ich den
Schaumgummihammer leider zu Hause gelassen. Was jedenfalls passierte
war, daß dann tatsächlich, als ich aufgerufen wurde, die Genossen alle
aufsprangen, auch solche Sprüche waren zu hören. Es sprangen ebenso
viele Zivilbullen auf, die sich sofort in einen handfesten Faustkampf
mit den Genossen verstrickten, und so bin ich von den Genossen halb
gezogen, halb getragen auf die Bühne gelangt. Das weitere ist jetzt
nicht weiter wichtig.
Ich mache einen Sprung von gut 15 Jahren.
Im Jahr 1982 war ich als Mitglied einer Schriftstellerdelegation in
China. Und wir saßen eine Woche lang mit chinesischen Schriftstellern
zusammen, auch einigen Parteifunktionären, um uns über die Literatur
beider Länder zu unterhalten. Ich habe dort, und ich wußte, daß es
peinlich werden würde, an einen der ersten Tage gesagt, daß ich ein
begeisterter Anhänger der chinesischen Kulturrevolution war. Die Leute,
die mir gegenüber saßen, waren samt und sonders die Opfer der
Kulturrevolution gewesen. Es sind ja in der Tat die Leute, die heute in
China an der Macht sind, diejenigen, die während der Kulturrevolution in
den Lagern waren. Das ist eigentlich die neue Machtelite. Die Chinesen
haben sehr höflich auf diese Information reagiert, es fiel ihnen
allerdings schwer, mich auszufragen. Mir fiel es auch nicht leicht, mit
ihnen zu reden, wenn sie mir z.B. erklärten, daß
die Kulturrevolution ihr
Faschismus gewesen sei, daß es ungefähr dem entsprach, was bei uns
der Faschismus gewesen sei. Und daß meine Mitteilung so klänge, als
würde jemand bei uns erklären, wie begeistert er damals den
Hitlerfaschismus mitgemacht und die Judenverfolgung gebilligt habe. Es
war also eine sehr harte und peinliche, mich und auch die anderen sehr
bewegende Diskussion. Und natürlich habe ich sie nicht mehr naiv
geführt. Es waren ja schon längst Informationen zu uns gelangt, wie
diese Kulturrevolution wirklich verlaufen war. Aber hier ist nun etwas
Wichtiges zu vermerken. Als die ersten Nachrichten kamen, was in China
wirklich geschah - man weiß es ja bis heute noch nicht genau, die
Schätzungen liegen zwischen einer und drei Millionen Toten, viel viel
mehr Millionen haben 20 oder 22 Jahre in Gefängnissen und Lagern
zugebracht - als diese Nachrichten kamen, wollten wir nichts davon
hören, wir wollten sie nicht wissen. Jemand, der sie transportierte,
wurde als Konterrevolutionär angesehen. Diese Nachrichten standen auch
hauptsächlich in der bürgerlichen Presse und damit waren sie sozusagen
schon für sich selbst erledigt, es waren eben Springer-Nachrichten,
Propagandanachrichten. Es hat sehr lange gedauert, bis wir anfingen,
diese Nachrichten nicht nur zu lesen, sondern sie auch allmählich in
unser Denken, in unser Begriffssystem einzulassen. Und hier ist noch
etwas, was mir seither sehr zu denken gegeben hat, daß eigentlich der
Internationalismus, den wir historisch in der Studentenbewegung
vorfinden, ob er sich nun auf Vietnam bezieht, auf die Kulturrevolution
in China, auf Kuba bis hin zu Nicaragua, eigentlich ein
Internationalismus gewesen ist, der auf die Höhepunkte angewiesen war
und auf den jeweiligen Höhepunkt spekulierte, den Ausbruch der
Rebellion. Der nichts mehr wissen wollte von dem Alltag, der darauf
folgte. Kaum einer von uns ist hingefahren nach Vietnam, um
nachzuforschen, ob das Selbstbestimmungsrecht, damals die zentrale
Forderung des Anti-Vietnamprotestes, das Selbstbestimmungsrecht des
vietnamesischen Volkes, ob und wie das inzwischen eingelöst worden ist.
Kaum einer von uns hat sich ins Denken eingelassen, als er von den
Tausenden von Gefangen auf Kuba hörte, und ich weiß nicht, wie es mit
der Solidarität mit Nicaragua aussieht, nachdem sich Ortega jetzt mit
den Contras an einen Tisch setzt, und vielleicht dabei herauskommt, daß
die eine Partei gründen dürfen. Wie sieht es dann aus mit der
Solidarität? Mit anderen Worten, was ich damit sagen will, es ist mir
der Gedanke gekommen, daß dieser Internationalismus, so toll er vom
Ansatz her war, so befreiend er für uns war von dem deutschen Muff und
dieser deutschen Misere, ein sehr
narzistischer oder auch panischer Internationalismus war, d.h. man
hat den Internationalismus immer nur so lange aufrecht erhalten, so
lange er der Affirmation der eigenen Ideen und Vorstellungen diente. Und
man war bitter enttäuscht, bis zur Blindheit und zum Weghören
enttäuscht, wenn der wirkliche Verlauf dann anders, weniger erhebend,
weniger revolutionär sich gestaltete als man sich das vorstellte und
wünschte. Ich hoffe, daß wir nachher noch im einzelnen zu diesen Punkten
kommen.
Ich meine nur, daß es auch etwas Kritisches
geben könnte, etwas was ich 'mal nennen will: einen zur Frage bereiten
und zum Zuhören fähigen Internationalismus. Ich glaube nämlich nicht,
daß wir den armen Völkern helfen - und wir hatten und haben guten Grund,
uns für diese Völker einzusetzen -, indem wir ihnen praktisch
vorschreiben, wer ihre wahren Unterdrücker, was ihre wahren Bedürfnisse
sind, ob sie nun einen VW haben dürfen oder nicht, einen Fernseher haben
dürfen oder nicht. Ein Internationalismus, der mit der alten Projektion
arbeitet, die wir aus der Aufklärung kennen: der gute Wilde, hat, glaube
ich, keine Zukunft. Das sind also alles total andere Menschen als wir,
die sind weder von den Korruptionen, die wir an uns selbst erlebt haben,
noch von den Bedürfnissen, die wir uns zwar erfüllen, aber hassen, von
all dem sind die nicht erreichbar. Es sind gleichsam die umgekehrten
Götter, so wie damals die Azteken die Europäer für Götter gehalten
haben, als sie in Mexiko ankamen. Diese Art von Projektionen, von diesem
Projektionsinternationalismus,
den halte ich für sehr wackelig, und wenn ich von einem zuhörbereiten
und einem fragenden Internationalismus spreche, dann glaube ich, daß wir
uns erst einmal erkundigen müssen, was diese Völker von uns erwarten.
welche Elemente von unserer Zivilisation sie übernehmen wollen und
welche nicht.
Mit Schuldgefühlen allein ist es nicht
getan. Es ist besser, etwas zu wissen, und wenn man von diesem Wissen
etwas abgeben kann, dann soll man es tun. Das ist die Art von
Internationalismus, die ich für lebensfähig halte, für wünschbar.
Und ich möchte einfach, weil ich jetzt
dringend hier abschließen will, nur einen letzten Punkt, einen ganz
praktischen Punkt erwähnen. Es gibt da ein Versagen im
Internationalismus, ein ganz praktisch alltägliches, wie wir es
alltäglich auch in dieser Stadt erleben. Wenn man mich fragen würde, ob
ich mit einem Satz die Wende[8],
die sogenannte Wende beschreiben würde, dann würde ich sagen, das
Schlimmste an der Wende ist, daß es einen nicht gerade staatlich
geförderten, aber einen staatlich geduldeten und mit Regeln
ausgestatteten Ausländerhaß gibt. Und ich stoße also praktisch täglich
in der Zeitung auf Nachrichten, die zeigen, daß es auf diesem ganz
elementaren Gebiet auch nicht den Ansatz von Internationalismus gibt.
Vor einigen Tagen las ich in der Zeitung, ein deutscher Mieter, der
zusammen mit Tamilen im selben Haus wohnt, darf aus diesem Grund die
Miete um 20 % mindern. Das ist ein Gerichtsurteil in Bayern. Sie alle
kennen die Beispiele, es gibt Tausende davon, man kann sie jeden Tag in
der Zeitung finden. Und ich weiß, daß dem
Bahmand
diese Wendung
der Dinge, die ich im Augenblick verfolge, nicht so recht ist, weil es
die Völker draußen außer acht läßt. Das habe ich überhaupt nicht vor,
ich meine nur, daß dieser ganz praktische Internationalismus eigentlich
der ist, den wir täglich üben könnten.
Staadt:
Ich möchte
gerne an
Bahmand
und
Peter
folgende Frage stellen - in euren beiden Beiträgen ist das aufgetaucht,
aber ich denke, daß man darüber noch einen Moment diskutieren sollte:
Ein wesentliches Element der Betrachtung der Ereignisse der 3. Welt in
der Studentenbewegung war ja auch die Begeisterung für Revolution. Die
Revolution wurde als das Prinzip der Befreiung schlechthin gesehen,
Entwicklungen, die in Ländern der 3. Welt nicht revolutionär verlaufen
sind, wurden eher nicht beachtet. Ich würde jetzt fragen. Wie seht ihr
das jetzt aus den Erfahrungen, über die ihr gesprochen habt? Wie würdet
ihr heute die Frage beantworten: Was heißt Entwicklung in der 3. Welt?
Spielen Revolutionen, so wie wir sie 'mal verstanden haben, überhaupt
noch eine Rolle? Oder seht ihr andere Entwicklungsmodelle, die eine
Rolle spielen könnten?
Nirumand:
Also
Peter
hat gesagt, daß er nachträglich nach diesen Jahren die Erkenntnis
gewonnen hat, daß die Völker der 3. Welt völlig andere Menschen seien
als die der europäischen Länder, und daß sie andere Wünsche, andere
Vorstellungen haben. Ich denke, daß das teilweise zutrifft. Darüber will
ich jetzt aber nicht diskutieren, denn wenn man das voll aufrecht
erhält, dann kommt man - und das will ich dem
Peter
natürlich nicht unterstellen - zu dem Schluß, zu dem Ergebnis, was ein
SPD-Abgeordneter nach seiner Rückkehr aus dem Iran erklärt hat. Als er
gefragt wurde, wie es denn dort mit den Menschenrechten bei diesen
Hinrichtungen, Steinigungen und Auspeitschungen sei, hat er gesagt: Ja
das sind eben andere Länder und die haben andere Sitten und andere
Methoden, andere Moral, überhaupt andere Vorstellungen vom Leben. Ich
habe ihm, weil er das öffentlich geäußert hat, einen Brief geschrieben
und habe gesagt, ob er einverstanden wäre, wenn ich sagen würde: Gut,
also die Steinigungen gehören zu der Art des persischen, des iranischen
Menschen, und die Konzentrationslager zu der Art der deutschen Menschen,
ob er damit einverstanden wäre?
Ich denke, wenn man so urteilt, und das ist
jetzt ein Argument, das oft aufgetaucht ist, dann kommt man weder im
Internationalismus weiter, noch kann man ein Engagement haben für diese
Länder. Ich denke, das Gleiche zwischen diesen Menschen ist, daß sie
Menschen sind und gewisse Rechte haben. Gut,
die Menschenrechte sind
vielleicht zum ersten Mal in Europa formuliert worden. Aber sie gelten
für die Afrikaner genauso wie für die Asiaten, und ich denke, daß dort
der eigentliche Internationalismus beginnt, sich einzusetzen für
Erhaltung oder Durchsetzung der Menschenrechte, daß Menschen einfach
nicht getötet werden. Wenn wir in unseren Ländern die Garantie
hätten, daß wir nicht einfach willkürlich getötet werden, das wäre der
größte Schritt, den wir in unserer Geschichte erreicht hätten, und das
wäre der Beginn einer wirklichen Entwicklung. Und ich denke, daß die
Solidarität gerade darin besteht, sich für diese Ziele, für diese
elementarsten aber sehr wichtigen Ziele einzusetzen.
Und da komme ich auf die Frage von
Jochen
Staadt
zu sprechen. Was ich erlebt habe im Iran, war die Erfahrung, daß sehr
viele Revolutionäre, die die Menschen von Unterdrückung, von Terror, von
Diktatur befreien wollten, selbst mit diesen Menschenrechten sehr
leichtfertig umgegangen sind. Und das hat mich sehr bedenklich gestimmt.
Ich denke, das Wichtigste ist, wenn man dieses, oder was immer - oder
innerhalb der Linken oft - gesagt wurde,
daß der Zweck die Mittel heilige,
daß wir diesen Satz wirklich verdammen und sagen, daß das nicht wahr
ist. Denn wenn unmenschliche Mittel angewandt werden, und das tun
oft Revolutionäre genauso wie Konterrevolutionäre, dann wird sich das
fortsetzen, und wenn diese Revolutionäre die Macht übernommen haben,
wird das weitergehen. Wir haben das in vielen Ländern erlebt. Ich habe
das im Iran selbst erlebt.
Ich habe erlebt, als die ersten Angriffe
gegen die Frauen im Iran stattgefunden haben, da haben viele Linke
gesagt, das seien Nebenwidersprüche, und der Hauptwiderspruch sei der
Kampf gegen den Imperialismus. Und wir haben gesehen, daß das dazu
geführt hat, daß im Iran die größte Unterdrückung und Erniedrigung, die
es je in einem Land, glaube ich, gegen Frauen gegeben hat, heute im Iran
zur täglichen Praxis geworden ist. Damals haben die Linken sich gegen
die Mißachtung dieser Rechte oder der Pressefreiheit usw. nicht gewehrt.
Revolutionen sind oft wie ein Naturereignis in der Geschichte der
Länder. Das hängt nicht von unserem Willen ab.
Aber ich denke, daß wir einen Weg
gehen müssen, der versucht, diese Menschenrechte herzustellen und
demokratische Zustände herzustellen. Ich halte nichts von Diktaturen, ob
das die Diktatur des Proletariats ist oder ähnliches, auch wenn sie die
Menschen befreien wollen. Die Geschichte hat gezeigt, daß das ein Irrweg
ist.
Schneider:
Bahmand, das war natürlich total daneben, wenn du ausgerechnet
mich als Sprungbrett dafür benutzt, um auszuführen, daß man tatsächlich
von der Universalität von
Menschenrechten ausgeht. Meine ganzen Ausführungen machen natürlich
nur Sinn, wenn ich das unterstreiche. Ich habe ja gesagt, das Problem
dieses narzistischen Internationalismus bestand darin, daß er von der
Fiktion ausging, die anderen wären ganz anders und bei denen wäre alles
ganz anders als bei uns, dort könnten auch andere Entwicklungsmodelle,
andere gesellschaftliche Veränderungsmodelle, auch andere Kulturen und
Sitten, die wir verabscheuen, das alles würde bei denen gelten. Diese
Sehnsucht nach dem ganz anderen, die habe ich ja gerade karikiert und
gegeißelt. Ich möchte aber der Sache nachgehen, denn das ist ja keine
Kleinigkeit, die der
Bahmand
hier sagt.
Wenn ich es recht verstehe, hat er
eigentlich gesagt, daß er sehr skeptisch geworden ist gegen das Modell
Revolution. Er hat hier eine Skepsis geäußert, ob Revolution - und er
hat nicht gesagt nur in Europa, sondern überhaupt - ob Revolution ein
geeignetes Mittel ist, die Gesellschaft in der Richtung, die wir immer
verfolgt haben: Befreiung von Ausbeutung und Hunger und überflüssiger
Herrschaft, ob Revolutionen ein Mittel sind, eine Gesellschaft in dieser
Richtung zu verändern. Wir können diese Frage sicherlich nicht
beantworten, ich finde es schon 'mal sehr interessant, daß sie Leuten,
die sich seit 15 oder 20 Jahren damit beschäftigen, überhaupt gekommen
ist. Aber eine andere Frage kann man vielleicht gleich ganz praktisch
stellen, die wäre dann auch an Sie gerichtet. Wie ist es denn z.B. zu
erklären, daß die Linke, die - sofern sie stolz auf diese Bezeichnung
ist, ich bin es nach wie vor - sich im Prinzip eher für eine Solidarität
mit revolutionären Modellen erwärmen läßt als z.B. für einen Reformweg?
Wie kommt es, daß wir alle, glaube ich, ohne es recht zugeben zu wollen,
nicht mehr an eine Revolution in Europa glauben, aber immer noch denken,
daß Revolutionen genau das richtige sind für die Länder der 3. Welt?
Vielleicht das einzig Mögliche, wobei ich jetzt zu unterscheiden bitte
zwischen Revolution als geschichtlicher Tatsache, als notwendiger
Umwälzung und Revolution als Option, als etwas, was man wünscht. Das ist
ja ein großer Unterschied, ob man das, was geschieht, wünscht und
unterstützend favorisiert, oder ob man sagt, das mußte geschehen, aber
ein anderer Weg wäre vielleicht besser gewesen.
Wie ist es zu erklären, daß man z.B. noch
vor kurzem nur für Waffen in El Salvador gesammelt hat, aber auf keinen
Fall ähnliche Unterstützung für Reformbestrebungen in El Salvador
bekommen hätte? Woher nehmen wir die Sicherheit, daß z.B. ein
demokratischer Versuch, den wir für uns absolut in Anspruch nehmen, in
Nicaragua zum Scheitern verurteilt ist oder auf den Weg des
Imperialismus zurückführt? Das ist ja immer die Operation mit der
Fiktion des ganz anderen in der 3. Welt.
Und ich möchte noch ein letztes Beispiel
für diese Frage erwähnen. Ich habe Gelegenheit gehabt, in Lateinamerika
mit einer ganzen Reihe von
Tupamaros zu diskutieren. Und es war auch eine seltsame und
bewegende Diskussion. Diese Leute haben mir erklärt, warum sie zu dem
Ergebnis gekommen sind, daß der bewaffnete Kampf, so wie sie ihn geführt
haben, nicht zu einem Erfolg führen kann, und daß selbst wenn er es
würde, der Erfolg nicht wünschenswert wäre. Dieselben Leute aber
schwärmten von der RAF und sagten: "Na Gott sei Dank, ihr bei euch in
Deutschland, ihr beweist ja, daß es noch geht." Ich finde es wichtig,
bei dem Internationalismus, diese wechselseitige Projektion zu
untersuchen.
Staadt:Ich würde jetzt
Hansi
Scharbach
bitten, aus seiner Sicht einmal darauf einzugehen, aus den Erfahrungen,
die er in Lateinamerika gemacht hat. Und um den Stand der Diskussion
jetzt 'mal ein bißchen weiter zu führen, auf die Ebene der konkreten
Arbeit, etwa im Sinne auch, was
Peter
genannt hat,
lernen, was überhaupt Bedürfnisse in Ländern der 3. Welt sind. Und
vielleicht auch im Hinblick auf die Diskussionen, die hier zum Teil an
der Universität gelaufen sind. Einmal zu überlegen, welche Möglichkeiten
gibt es, dieses Lernen umzusetzen in Arbeit, die hier auch geleistet
werden kann, auch als Vorbereitung auf Unterstützung oder Hilfestellung
in der 3. Welt.
Hansi Scharbach:
Hier wurde ja
immer so historisch abgehandelt, was jeder so gemacht hat. Für mich war
die Studentenbewegung in den 70er oder 68/70er Jahren nicht so
interessant, weil ich nie studiert habe, also arbeiten gegangen bin. Und
in der Zeit mich auch nicht theoretisch damit auseinandergesetzt habe,
was Internationalismus bedeutet. Ich war halt mehr auf der Straße oder
bei solchen Geschichten wie
Georg-von-Rauch-Haus, die nicht so sehr mit der Uni verstrickt
waren. Internationalismus, das war aber immer in dem Zusammenhang klar,
war eine ganz wichtige Komponente in jeder Diskussion, durch die ganzen
Kontakte, die man auf Grund der politischen Arbeit gemacht hat. Wir
haben viel mit der "Roten Hilfe", der "Schwarzen Hilfe" für Gefangene
gemacht, da gab's eben die näheren Kontakte, was Italien, Frankreich
oder Spanien anbelangt hat. Und dadurch ging es auch immer weiter, daß
man auch im Laufe der Jahre Leute getroffen hat oder über die Situation
der Leute unterrichtet worden ist, die eben in dieser sogenannten 3.
Welt dort kämpften.
Also, wir haben inzwischen einen Verein
gegründet, der sich "Verein für
angewandte Technologie in der 3. Welt" nennt. Eigentlich aus einem
formalen Grund heraus, weil man, um diese ganzen Sachen finanzieren zu
können, Geld braucht. Geld ist sehr schwer zu kriegen, wenn man sich das
nicht irgendwie auf der Bank abholen kann auf Grund seines
Gehaltschecks. Oder wenn man's nicht mit der Pistole abholt. Also muß
man sammeln gehen, und für solche Sachen braucht man eben einen Verein,
was wir alle nicht so gut fanden.
Aus diesen Kontakten mit den verschiedenen
Befreiungsbewegungen ergaben sich eben auch Fragen. Ursprünglich war,
wie
Peter
und
Bahmand
das gesagt haben, hier eigentlich der Schwerpunkt. Man hat demonstriert,
man hat versucht, Öffentlichkeit herzustellen. Und damit hat es sich
dann gehabt mit dem Internationalismus. Keiner hat gesagt: Okay, ich
gehe nach Vietnam und kämpfe da mit. Auch später sind ganz wenige Leute
nach Nicaragua gegangen und haben gesagt: Wir unterstützen den
bewaffneten Kampf direkt, was eben früher die Leute im spanischen
Bürgerkrieg gemacht haben. Wir wurden des öfteren darauf angesprochen.
Es gab diese Nicaragua-Komitees, es gab dieses El Salvador-Komitee, und
da hatten wir überall so ein bißchen mitgemacht, hier, wo wir wohnen,
politisch gearbeitet. Und das ist auch so der eine wichtige Punkt, daß
wir hier in irgendwelchen Zusammenhängen stecken, sei es im Häuserkampf,
oder jetzt zuletzt IWF[9]
oder was immer auch gewesen war. Hier ist eigentlich unser Schwerpunkt
und dieser Internationalismus, der läuft so auf einer anderen Schiene,
der bedeutet halt eben auch, daß wir einmal diese
Geldbeschaffungsmöglichkeit haben, über Spenden und Konzerte, was weiß
ich, und zum anderen technisches Wissen oder Fähigkeiten, um z.B. in
Nicaragua solche Leute oder die ganze Mittelschicht zu ersetzen, die ja
nach der Revolution alle abgehauen sind, wo solche Leute eben fehlen.
Dann kam klar die Frage: Inwieweit ist es für euch möglich, nicht nur
das Geld und diese ideologische Unterstützung zu organisieren, sondern
uns auch praktisch zu unterstützen?
Ich war 1983 das erste Mal in Nicaragua und
wir hatten hier eine große Kampagne gestartet, um Geld zu sammeln und
dort drüben dann eine Schule zu bauen, in diesem Falle in Zusammenarbeit
mit Ministeria de Education, also mit dem Erziehungsministerium, die uns
gesagt haben, wo das stattzufinden hat und wie. Also wir haben die
Baupläne gekriegt und alles. Wir hatten das Geld, sind dorthin gefahren,
haben die Materialien gekauft und haben ein Schulhaus gebaut, mit einer
Brigade von 14 Leuten. Aber ein Schulhaus hätten die Nicaraguaner auch
selbst bauen können, das ist klar, dazu brauchten sie uns nicht, daß wir
da ein paar Mauern hinstellen. Aber es war eben so: Da der Krieg
permanent an den Grenzen tobt, fließen die ganzen Finanzen zum großen
Teil in den Militärhaushalt. Auch bei der Frage: Wie wird der Zement
verteilt? Nicaragua hat z.B. eine Zementfabrik, der Rest wird aus der
UdSSR oder Bulgarien importiert. Wer kriegt Zement zum Bauen? Er ist
vorwiegend an der Grenze für militärische Zwecke. Also mußt du z.B.
wieder zwei Wochen warten, bis du Zement kriegst zum Schulbau. Wir haben
immer bei Einheimischen im Haushalt in dem jeweiligen Stadtteil oder in
dem Dorf gewohnt. Das Wichtigste, was da an Erkenntnis 'rüberkam und was
diese Internationalismusgeschichte auch immer klar hervorgehoben hat,
ist, daß die gesagt haben: Es ist toll, daß ihr hier herkommt, daß ihr
seht, was hier los ist, daß ihr das vor Ort mitkriegt, was wir dazu
denken, was wir dazu machen; aber viel wichtiger ist, daß ihr wieder
abhaut, wieder zurückgeht und daß ihr dort, wo ihr herkommt, sagt, was
hier los ist, und die nicht über einen TAZ-Schreiberling die Information
von drüben kriegen. Sondern wir können sagen, wir haben vor Ort die und
die Eindrücke gewonnen und wir finden es aus dem Grund auch wichtig,
solche Projekte weiter zu fördern und voranzutreiben.
Ich kann da schon hingehen und sagen, ich
erzähle euch, was ihr zu machen habt, weil ich aus Deutschland komme,
und wir ja so helle Köpfe sind die ganze Zeit über. Die haben uns
gesagt, du kannst uns jetzt sagen, was du davon hältst, aber was hier zu
machen ist, das wissen wir selbst gut genug. Und das stimmt halt auch
absolut. Also ich bin jetzt vor 2 Wochen wieder zurück gekommen, ich war
vier Monate im Süden von Nicaragua, in (?)Chan-Thales, einem absoluten
Kriegsgebiet. (?)Santo Thomas ist eine Ortschaft, eine Stadt mit 38.000
Einwohnern, die von den Contras angegriffen wurde, und ich war in Nue
Ginea. Also in der Zeit, in der wir da waren, bestand einfach die
Gefahr, daß die Contras diese Dörfer angreifen. Und da ist mir oder uns
aus der Brigade klar geworden, welche Intensität bei diesem Kampf, bei
diesen Leuten dahintersteckt. Die haben rundum die Uhr die Stadtgrenzen
verteidigen müssen. Die Contras kamen bis auf vier km 'ran. Aber die
haben dann in der Stadt zur gleichen Zeit total gewirbelt, als wir dort
eine Radiostation aufgebaut haben. Die haben ihre ganzen Projekt, die da
am Laufen waren, voll und ganz durchgezogen, und haben halt klar gesagt,
hier wir müssen an das glauben, was kommt, und nicht an das was, im
Moment ist.
...
Schneider:
Im Grunde, ist
jetzt an deinem Beispiel so ein Punkt angesprochen worden, dem ich kurz
ganz gerne nachgehen würde. Mir will es nicht so schnell über die Lippen,
daß wenn ein Land im Kriegszustand mit den Contras ist wie im Falle
Nicaraguas, daß es dann doch völlig klar ist, daß man eine Zeitung wie
Prensa schließt. Und daß sie, da sie ja ihr Papier und auch all ihre
Artikelschreiber vom Imperialismus, sprich von der CIA, bezahlt bekommen,
also diese Art von Verständnis und Solidarität, die kommt mir zu schnell.
Das kann nicht unsere Aufgabe sein. Ich weiß z.B., daß zumindest die
Gründer von Prensa selber in der sandinistischen Revolution aktiv waren.
Dann ist es ja auch bekannt, daß wenn dann eine revolutionäre Regierung
beschließt, kein Papier mehr zu bewilligen, daß man sich dann umsieht,
woher man das Papier kriegt. Daß dann "die anderen" die ersten sind, die
zahlen, ist auch wieder wahr. Aber zumindest ist es ein Konflikt, den
wir nicht vorschnell entscheiden, und sagen, das ist doch völlig klar
und richtig, daß die jetzt nur noch eine Meinung zulassen. Neulich hat
es eine Demonstration gegeben, die sofort mit Polizeigewalt aufgelöst
wurde. Ich weiß nicht ob es richtig oder falsch ist, ich weiß es einfach
nicht. Nur ich war entsetzt, als z.B. vor zwei Jahren der
Ernesto
Cardenal
hier war, da war dort gerade zwei oder drei Tage vorher der
Ausnahmezustand verkündet worden. Die Akademie der Künste war voll,
Ernesto Cardenal ist ja nicht nur ein Poet, sondern auch ein Minister.
Jeder, der im Saal gefragt hat, was es mit diesem Ausnahmezustand auf
sich hatte, ob er berechtigt sei, wie lange er dauern würde, ist von dem
Publikum, nicht von
Ernesto
niedergebrüllt worden. Also wie ein Verräter, wie ein CIA-Mann, der
solche Fragen stellt. Das sind doch hysterische Formen des
Internationalismus, die nichts mit den wirklichen Interessen der Leute,
für die dort gekämpft wird, zu tun haben. Sondern nur mit der
narzistischen Bestätigung eigener Vorstellungen und Ideale.
[1]
ab 1963
[2]
Es war das Astor am Kurfürstendamm, am 2. August 1966. Die erste
große Aktion war die Tschombé-Demonstration am 18. Dezember 1964
[3]
CISNU =
CONFEDERATION OF IRANIAN STUDENTS, NATIONAL UNION
- Konföderation
Iranischer Studenten, Nationale Union
[4]
Das
Benno-Ohnesorg-Gedenkrelief "Tod des Demonstranten" von Alfred
Hrdlicka wurde endlich im Dezember 1990 an der Bismarckstraße am
Eingang zum U-Bahnhof neben der Deutschen Oper aufgestellt
Eine
Informationstafel am Ort des Geschens an
der Krumme Straße 66/67 wurde am 12.12.2008 enthüllt.
Siehe zu beiden die offizielle
Website der Stadt.
[5]
Zitat
nicht ausgewiesen [6] "MORD - Gesucht wird Schah Mohamed Reza Pahlewi wegen Mord und Folterungen ...", Siegward Lönnendonker, Tilmann Fichter, Freie Universität Berlin, 1948-1973, Hochschule im Umbruch, Teil IV, 1964-1967, "Die Krise", Berlin 1975, S. 168
[7]
Peter Schneider; "Wir
haben Fehler gemacht ...", Rede gehalten auf der
Vollversammlung aller Fakultäten der Freien Universität Berlin
am 5. Mai (19. April?), in: Bernard Larsson; Demonstrationen.
Ein Berliner Modell, o.O. (Berlin), o.D. (1967), S. 158ff.
[8]
Das war 1988, also ein Jahr vor der Maueröffnung! [9] Internationaler Währungsfond Mirror: Glasnost-Archiv |