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ZDF Gedenken an das Attentat auf Dutschke 30. Jahrestag der Schüsse auf den Studentenführer 30 Jahre nach dem Attentat auf Rudi Dutschke haben Freunde und Weggefährten am Samstag in Berlin an den Studentenführer erinnert. Rund 100 Menschen trafen sich bei strömendem Regen auf dem Kurfürstendamm an der Stelle, wo eine in den Gehweg eingelassene Tafel auf den Mordanschlag vom 11. April 1968 hinweist. An jenem Gründonnerstag war Dutschke von einem rechtsgerichteten Attentäter niedergeschossen und schwer verletzt worden. Elf Jahre später starb er an den Spätfolgen.
Dutschke-Biograf Ulrich Chaussy erinnerte in einer kurzen Ansprache an den unberechenbaren Denker. Seine intellektuelle Sprache hätten viele nicht verstanden, Dutschkes Wirkung sei vor allem auf seine charismatische Ausstrahlung zurückzuführen. Wie sich der damalige Vordenker angesichts heutiger Probleme verhalten würde, darüber wollte er nicht spekulieren: Rudi war so unberechenbar und sprunghaft in seinen Überlegungen, daß ich das nicht sagen kann.
Der Attentäter Bachmann wurde zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt und beging 1970 Selbstmord. Dutschke litt den Rest seines Lebens unter den Folgen des Kopfschusses, kämpfte gegen Sprach- und Gedächtnisstörungen. Jahrelang lebte er mit seiner Familie in England und Dänemark, kam erst 1979 nach Deutschland zurück. Die Parteigründung der Grünen, denen er sich zuletzt verbunden fühlte, erlebte er nicht mehr. An Heiligabend 1979 erlitt er in der Badewanne einen epileptischen Anfall und starb, 39 Jahre alt. Jetzt solln wir wohl denken, sang Wolf Biermann, der starb im Bad - und nicht auf der Barrikade. Mit
Material von: AP |